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1

Samstag, 3. Juli 2010, 12:56

Eier aufschneiden?

Hallo
Einige Leute schneiden, wenn es so weit ist, alle Eier auf um Geburtshilfe zu leisten.
Da dieses Thema immer wieder mal auftaucht und des öfteren zu Streitereien führt würde ich mal gerne eure Meinung hören.
Pro und Contra? Ist das nötig?

2

Samstag, 3. Juli 2010, 13:16

Hallo Manni,

ja, ein kontrovers diskutiertes Thema und oftmals stehen wirtschaftliche Interessen vor allen anderen.
Ich bin der Meinung, dass alles, was es nicht schafft selber vollständig aus dem Ei zu kommen dem evolutionären Druck unterliegen muss. Es gibt einen Grund, wieso manche Tiere es nicht aus dem Ei schaffen. Oftmals ist es eine verminderte Fitness oder aber auch anatomische - bzw. biologische Gründe. So ein Tier würde auch in der Natur wohl nicht lange überleben und damit seine Gene nicht in der Population verteilen. Im Terrarium sieht das leider oft anders aus! Da werden die Eier aufgeschnitten, das Tier rausgeholt, aufgepeppelt und großgezogen. Dabei kann man aber die fehlende Fittness oft nicht mehr kompensieren und wird dann ein solches Tier zur weiteren Zucht verwendet, reduziert man auch die Fittness der Folgegenerationen und das trägt sich immer weiter fort. Somit reduziert man dann die Fittness von vielen Nachzuchten und diese zeigen dann eine erhöhte Anfälligkeit für alles mögliche. Gerade bei Kornnattern erstaunt es mich immer wieder, wieviele Fälle von Legenot es gibt. Würde das so in der Natur passieren, wäre die Art wohl schon ausgerottet! Auch Tigerpythons und teure Farbmorphen des Königspythons oder anderer werthaltiger Schlangen werden so immer weiter geschwächt, so dass man sich eigentlich nicht wundern darf, dass diese Tiere im Laufe der Zeit Defizite zeigen.

Darwin hat das damals schon gut erkannt: Der fitteste überlebt! Und die Natur richtet sich immer danach. Wer fitter ist bekommt mehr Nahrung, kann diese besser umsetzen, wird schneller groß, kann früher paaren, geht als Sieger in Komentkämpfen hervor, hat mehr Chancen auf eine erfolgreiche Paarung, bringt mehr Nachkommen zur Welt, wird älter usw. Damit sorgt die Natur dafür, dass Populationen im Rahmen der Populationsdynamik insgesamt fitter werden, um sich künftigen Ereignissen (suchen neuer Lebensräume, Anpassen an veränderte Bedingungen, etc.) stellen zu können.

In der Terraristik mögen auf den ersten Blick diese Faktoren keine Rolle spielen. Tun sie aber doch! Leider treten an diese Stelle oftmals wirtschaftliche Interessen, denn wer will schon gerne auf Geld verzichten, das aus dem Verkauf von Nachzuchten resultiert, wenn man das mit "ein bisschen Nachhelfen" schon ändern kann? Ich habe es immer so gehalten, dass die Gelege in den Inkubator kommen, und nicht mehr beachtet werden. Erst ab dem angenommen Schlupftermin wir dann mal geschaut, ob schon was draußen ist. Und wenn die Mehrzahl der Tiere geschlüpft ist, warte ich noch ein paar Tage auf den Rest und wenn dann nichts mehr kommt, ist die Zeit um. Wer es nicht selber aus dem Ei schafft, hat Pech gehabt! Klingt für den einen oder anderen grausam, aber nur so kann man sicherstellen, dass eben nur die fittesten Tiere "auf den Markt" kommen. Hunde-, Katzen, und Pferdezüchter sind da noch viel restriktiver ich.

3

Samstag, 3. Juli 2010, 13:20

Hallo Mannie
Im April schlüpfte bei mir ein Chondro-Gelege, 5 Tiere streckten selbstständig den Kopf durch die Eihülle und schlüpften einige Stunden später eigenständig heraus.
Bei 3 weiteren Eiern passierte nichts. Das erste Eier war gleichgroß wie die 5, aus denen die Babys schlüpften - das 2. + 3. Ei war deutlich kleiner.
Entgegen Maxwell´s Empfehlung alle 3 Eier anzuschneiden tat ich es nur bei dem Größerem. Ergebnis waren 3 komplett entwickelte Schlüpflinge die dennoch in der Eihülle verstarben....

Hätte, wäre, wenn.....diese Frage stellt man sich anschließend!

Beim nächsten Gelege werde ich wohl nachdem der erste Kopf heraus schaut 12 Stunden warten, sollten dann die restlichen Eier nicht mindestens angeritzt sein werde ich sie anschneiden....
(Nebenbei bemerkt: Es ist meine erste Chondro-NZ, vielleicht war deshalb die Enttäuschung umso größer...)
Gruß
Stefan

Dumerili-boa.de

caycaulker

unregistriert

4

Samstag, 3. Juli 2010, 13:20

Meiner Meinung nach ist es nicht nötig, "Geburtshilfe" zu leisten. Diese Praktik verhindert schon die erste und wichtigste natürliche Selektion... Allerdings muss man dies auch mit sich vereinbaren können. Und das fällt wohl sehr schwer, zu sagen, ich lasse sie einfach sterben...

Jedoch ist es auch immer eine Sache, die ich mich schon lange Frage: Darf man vom Gesetz her einfach die Tierer sterben lassen - auch wenn sie durch "Hilfe" lebensfähig wären? Diese Frage ist sicherlich schwer zu beantworten. Man wird dort auf eindeutige Nein mit unzählichen Jeins dazwischen und wenigen Ja´s treffen...

5

Samstag, 3. Juli 2010, 14:36

Hallo @ all,
bitte nicht steinigen! ;)

Ich habe schon mehrere Gelege gefenstert, das alles hat seine Vorgeschichte!
Vor vielen Jahren hatte mein viel zu früh verstorbene Freund ein Gelege von Morelia viridis. Das Gelege hat er von dem Mädel zeitigen lassen, also keine Eier getrennt ectr.pp.
Ich weiß heute leider nicht mehr, wie die Randbedingungen aussahen und wieviel Tage es bis zum ersten an-ritzen gedauert hat.
Fakt ist, es war ein großes Gelege und demnach ein recht großer "Haufen" Eier.

Die ersten Tiere sind eigenständig geschlüpft. Als wir das Mädel entfernt haben, konnten wir feststellen, das nur die Neonaten dessen Eier an der Außenseite angeordnet waren geschlüpft sind. Alle Neonaten die im inneren des "Klumpens" lagen, haben sich durch das Nachbarei "gearbeitet" und waren dadurch (vermutlich) so geschwächt, das sie es nicht weiter zur Oberfläche geschafft haben. Das war der Grund, warum ich alle Eier stets getrennt habe und nach dem die ersten angeritzt waren habe ich den Rest gefenstert.

Interessant ist, das man nur von ganz wenigen Leuten selbst hört, das sie ihre Eier fenstern (die Dunkelziffer ist sicher um einiges höher), warum? Das ist doch eine Diskussionsgrundlage für ein absolut interessantes Thema.

Auch ist es mir einmal passiert, das ich ein Ei gefenster habe und die Vitalität mittels einer Knopfsonde kontrolliert habe. Ergebnis, das Tier hatte keinerlei Reaktion gezeigt, ich konnte absolut nichts feststellen. Ich muss aber auch dazu sagen, wenn ich sowas gemacht habe, war ich meist allein und mit sehr viel Ruhe und Feingefühl bei der Sache!

Gut, habe ich gedacht, da regt sich nichts, dann ist da auch nichts was lebt und habe das vermutete tote Tier aus dem Ei genommen, samt Dotter. Dann kam der Schreck! Das Tier hob den Kopf und füllte seine Lunge! Leck mich fett, das hat in dem Moment gerockt!

Was tun? In das Ei zurück? Wie? Also habe ich das Tier genommen, auf das Gitter mit samt dem Dotter gelegt, Feucht gehalten und siehe da, der Dotter wurde resorbiert und das Tier fing an sich zu verhalten, wie man es sich besser wünschen könnte! Der Neonat hat gebissen wie ein kleiner Teufel, hat sich gehäutet und gefressen. War sehr agil und die weitere Entwicklung war ein Traum. So kann es auch gehen.

Auch bin ich mal ein Jahr hingegangen und habe die Eier die nach kurzer Zeit angefangen haben einzufallen ( nicht ein wenig oder ein wenig mehr, sondern richtig häftig!) oder Schimmel angesetzt haben, geöffnet. Man (in dem Fall ich) ist ja Neugierig und will sehen was da so im Ei ist bzw. wie sieht es aus nach so kurzer Zeit der Inkubation!

Anbei ein Foto das sicher der eine oder andere bereits kennt:

index.php?page=Attachment&attachmentID=143
Friede ist nur dort, wo der vorlaute Mensch sich noch nicht niedergelassen hat.
© Willy Meurer, (*1934)

6

Samstag, 3. Juli 2010, 16:33

Hallo Manni

Sorry, aber was ich hier so lese ist ja erschreckend. Wahrscheinlich ist dies, wie ich die meisten Foren kenne, mein erster und wahrscheinlich letzter Beitrag vor einer Sperrung. :)

Also Gelege in den Inkubator, was schlüpft ist gut, genetisch wertvoll, der Rest kann verfaulen. Machen wir doch einfach weiter so, Bei lenendgebärenden macht man das dann so, was nicht gleich völlig normal aussieht ab in die Tonne. Liegt ein Chondro oder Caninus nicht sofort wie gemalt auf dem Ast, weg damit. Noch weiter, ist ein Tier krank, ab in die Tonne, in der Wildnis hilft ihm ja auch keiner. Parasiten behandeln, so ein Schmarrn, wer macht das in Wald und Wiese? keiner, wenn das Tier nicht selbst damit fertig wird hat es Pech gehabt. Natürliche Auslese oder? Frißt es nicht sofort selbstständig soll es verhungern. Oder ist das doch nur einfach ein "gehaltvolles" Sommerloch Gelabere.

Ja klar, alles wegen der Kohle, ich lach mich tot. Kein Züchter, der Wert aud seriösität legt, wird schlechte Nachzucht abgeben weil er sonst schnell weg vom Fenster wäre. Vielleicht spielen in der Terrarienhaltung und Vermehrung einfach nur andere Faktoren als in der freien Wildbahn eine Rolle. Ich für meinen Teil schneide nachdem die ersten Tiere schlüpfen den Rest des Geleges an um den Tieren den Schlupf zu erleichtern. Die allermeisten Schlupfhilfen erbringen wieder einwandfreie normale und gute Zuchttiere. Und das mittlerweilen über Generationen. Aber hier klinke ich mich jetzt aus, den wie heist es doch so schön, wenn einem der Schmarrn zuviel wird soll man aufhören zu essen.

mfg

7

Samstag, 3. Juli 2010, 16:57

An sich verstehe ich deine Aussage voll und ganz, aber man müsste sich mal vor Augen führen.. Was ist wenn das bei Menschen so wäre? Wenn ich jetzt einen APGAR Score verfasse der quasi "nicht lebensfähig" ist, würdest du dies auch so hinnehmen? Klar, das geht grad etwas zu weit da man zwischen Mensch und Tier differenzieren muss. Aber zur Erklärung.. selbst wenn viele Werte schlecht sind können so einige andere mehr von Bedeutung sein um das überleben zu fördern. Ich denke Manni weiß genau was ich da meine, oder kamst du oller noch nie in den Genuss zu einer Entbindung im Lalülala Mobil? :D
Kurze Erklärung zum APGAR.. die maximal erreichbare Punktzahl liegt bei 10 Punkten.
Angenommen ein Kind ist rosig im Gesicht, bzw. am ganzen Körper.. gibt 2 Punkte, die Herzfrequenz liegt bei unter 100/min - 1 Punkt, Reflexe stützen sich nur auf grimassieren - 1 Punkt, der Muskeltonus is jedoch schlaff bis maximal minimale Bewegung von Fingern, jedoch das schlaffe erschöpfte überwiegt. Nochmal mit Gnade 1 Punkt. Macht? Genau, 5 Punkte. Wobei man letzteres eher 0 geben müsste, ergo eigentlich nur 4 Punkte. Von 9-10 Pkt ist optimal! 5-8 ist gefährdet und unter 5 ist lebensgefahr. Rein natürlich betrachtet wäre das Kind nicht überlebensfähig und es wird jedoch nur aufgepeppelt wobei man dazu sagen muss, je nachdem welches wo die Punkte gibt wäre es u.U. auch natürlich möglich! Sowas siehst du aber nicht bei einer Schlange ^^ Gehen wir mal einen Schritt weiter - Sollen wir diese auch alle sterben lassen? Wer weiß? Vielleicht "vermehrt" dieser (angenommen) Junge sich mal mit deiner Tochter und trägt schwache Gene weiter..
Okay, was ich damit sagen will, mir wird hier zu Materialistisch argumentiert. Auf der einen Seite "muss man retten" und auf der anderen Seite "natürliche Selektion". Bei zweiteren wünsche ich mir das eigentlich oft für den Menschen, denn der ist doch letztlich das grausamste Lebewesen.. ;)

Zum Ei anschneiden.. klar, wieso nicht? Sofern die Indikation vorhanden ist wird mal geschaut ;)

8

Samstag, 3. Juli 2010, 17:11

Wahrscheinlich ist dies, wie ich die meisten Foren kenne, mein erster und wahrscheinlich letzter Beitrag vor einer Sperrung.

@Erich,
von einer Sperrung bist Du aber noch sehr weit entfernt!Das kannst Du aber noch besser! ;)
Frißt es nicht sofort selbstständig soll es verhungern.

So manches mal muss man das geschrieben so verstehen, ich für meinen Teil sehe das ein wenig anders. Nicht fressende Chondros werden gestopft, Punkt/aus! Selbst bei den cheyneis hatte ich ein Tier dabei, das das erste Futter gierig angenommen hat und danach...., NIX mehr. Das Tier wurde einige male gestopft und siehe da, das Tier frisst mittlerweile wie ein Mülleimer und hat gut aufgeholt @Manni, Du konntest dich von dem Tier selber überzeugen. Auch wenn Du mir immer gesagt hast, "ein cheynei der nicht frisst, gibbet nicht". Doch liebe Leute den gibbet!Bleibt so ein Spezi halt sitzen bis ich der Meinung bin, nun nimmt er wie ich es mir vorstelle.
Ja klar, alles wegen der Kohle, ich lach mich tot

Erich das sehe ich genauso wie Du. Sicher gibt es einige die solch einen Gedankengang verfolgen
Kein Züchter, der Wert auf seriösität legt, wird schlechte Nachzucht abgeben weil er sonst schnell weg vom Fenster wäre

...und das wahrscheinlich schneller als schnell.
Friede ist nur dort, wo der vorlaute Mensch sich noch nicht niedergelassen hat.
© Willy Meurer, (*1934)

caycaulker

unregistriert

9

Samstag, 3. Juli 2010, 17:12

Sorry, aber was ich hier so lese ist ja erschreckend. Wahrscheinlich ist dies, wie ich die meisten Foren kenne, mein erster und wahrscheinlich letzter Beitrag vor einer Sperrung.

Warum soll man dich da nun sperren? Ist deine Meinung und die darfst du ja wohl vertreten. Ich finde den Post nicht schlecht, auch wenn ich einzelne Punkte etwas überzogen finde. ;)

10

Samstag, 3. Juli 2010, 17:31

@Erich,
von einer Sperrung bist Du aber noch sehr weit entfernt!Das kannst Du aber noch besser!

Na, das kann ich ja Gottseidank noch besser.
mfg

11

Samstag, 3. Juli 2010, 18:05

Hallo,

das Argument der Stärkste kommt durch mag in der Wildnis angebracht sein, aber ich finde für Leute die dieses Hobby betreiben ist es nicht der richtige Weg. Wir haben schliesslich auch eine Verantwortung für die Tiere und ich für meinen Teil würde um jedes Leben kämpfen. Manchmal bedarf es ja auch nur einer kleinen Starthilfe.

Ich erinnere mich an meine kleine Chondrofrühgeburt: Alle dachten er schafft es nicht doch nach einige Wochen hat der kleine Mann gefressen wie ein Mülleimer. Ich finde das Beispiel auf den Menschen bezogen völlig ok. Es ist fast jedes Leben lebenswert. Ein guter Züchter wird einen Wackelkandidaten der eventuell Starthilfe benötigt auch so behandeln und ihn nicht sofort verscheuern.

Also ich empfinde es als nicht verwerflich. Als ich bei der Geburt unserer Rotschwanzbabys dabei war, habe ich auch jedem Baby, welches es nicht alleine geschafft hat aus der Eihülle geholfen. Genau das gleiche wie in der Landwirtschaft wenn der Bauer eine Geburt mitbekommt, reibt er auch das frische Kälbchen ab und befreit es vom Schleim. Natur schön und gut aber ich gebe meinen Ratten auch eine wehenfördernde Spritze, wenn sie sich mit der Geburt so schwer tun. Genau das gehört für mich auch zu einer Verantwortung des Züchters.

LG

12

Samstag, 3. Juli 2010, 18:28


Hallo,

das Argument der Stärkste kommt durch mag in der Wildnis angebracht sein, aber ich finde für Leute die dieses Hobby betreiben ist es nicht der richtige Weg. Wir haben schliesslich auch eine Verantwortung für die Tiere und ich für meinen Teil würde um jedes Leben kämpfen. Manchmal bedarf es ja auch nur einer kleinen Starthilfe.

Ich erinnere mich an meine kleine Chondrofrühgeburt: Alle dachten er schafft es nicht doch nach einige Wochen hat der kleine Mann gefressen wie ein Mülleimer. Ich finde das Beispiel auf den Menschen bezogen völlig ok. Es ist fast jedes Leben lebenswert. Ein guter Züchter wird einen Wackelkandidaten der eventuell Starthilfe benötigt auch so behandeln und ihn nicht sofort verscheuern.

Also ich empfinde es als nicht verwerflich. Als ich bei der Geburt unserer Rotschwanzbabys dabei war, habe ich auch jedem Baby, welches es nicht alleine geschafft hat aus der Eihülle geholfen. Genau das gleiche wie in der Landwirtschaft wenn der Bauer eine Geburt mitbekommt, reibt er auch das frische Kälbchen ab und befreit es vom Schleim. Natur schön und gut aber ich gebe meinen Ratten auch eine wehenfördernde Spritze, wenn sie sich mit der Geburt so schwer tun. Genau das gehört für mich auch zu einer Verantwortung des Züchters.

LG

:good-posting:
Man soll doch einfach froh sein das es heute Hilfsmittel und das Wissen gibt, jedes Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, durchkriegen zu können.
Wie Markus schon sagt heißt es ja nicht das jene dann schlecht im späteren Verlauf sind. Okay, ich würde gerne ein banales Beispiel abliefern, aber das will ich vorher erst anfragen ob es okay ist! Im Endeffekt tut es ja nix zur Sache ob er anfänglich frisst oder nicht, offensichtlich schwache Tiere die ohnehin ein schwaches Immunsystem haben werden auch obendrauf sowieso nicht lange überleben, auch nicht in Terrarien. Da muss man aber auch selbst in der Verantwortung stehen und irgendwann sagen "Nun ist Schluss". Anomalien, Dislokationen & Co gehören da nur zum kleinen repertoire.
Für mich ist jener der sagt "Natürliche Selektion" doch ein wenig ein kleiner lügner, denn in der Terraristik gibt es kein natürlich, es gibt nur die Befriedigung einzelner Bedürfnisse. Oder hat jemand schonmal einen Grumbach im Dschungel gesehen? :D

13

Samstag, 3. Juli 2010, 18:46

Oder hat jemand schonmal einen Grumbach im Dschungel gesehen?

:D :D :D
Friede ist nur dort, wo der vorlaute Mensch sich noch nicht niedergelassen hat.
© Willy Meurer, (*1934)

14

Samstag, 3. Juli 2010, 18:47


:D :D :D
Damit meine ich natürlich auch Dräger Brutapperate aus der Human Medizin :D

15

Samstag, 3. Juli 2010, 18:49

Hallo,

@ sus richtig!!!!

Ich denke es gibt auch sehr wenige die ihre Tiere nicht behandeln lassen würde, wenn dieses krank ist. Ich setzt mich ja nicht davor uns sage: Huch, Lungenentzündung, hilf Dir selbst sonst hilft Dir keiner...Natürliche Selektion..

Ich kämpfe um jedes meiner Tiere bis ich einsehe das es keinen Sinn macht. Aber wir reden hier von Tieren, die bei uns leben und somit auf uns angewiesen sind.

Ausserdem wären unsere Eier warscheinlich auch selbst geschlüpft aber warum den Schlüpflingen nicht etwas Stress ersparen? Manche haben ja auch das Ziel Arten zu erhalten und da kämpft man einfach und tut was in seiner macht steht.

LG

16

Samstag, 3. Juli 2010, 19:30

Ich denke es gibt auch sehr wenige die ihre Tiere nicht behandeln lassen würde, wenn dieses krank ist. Ich setzt mich ja nicht davor uns sage: Huch, Lungenentzündung, hilf Dir selbst sonst hilft Dir keiner...Natürliche Selektion..
Da gilt ja nichtmal die natürliche Selektion. Oft wird eine Lungenentzündung ja selbst verursacht durch zb. zu kalte Haltung, oder zu große Lüftungsflächen im Verbund mit Zugluft, usw.! Wer da noch an natürliche Selektion denkt sollte sein Hobby nochmal überdenken. Aber ich würde auch kein Tier zum TA schleppen, außer es ist eine OP nötig oder ein so extrem komplizierter Eingriff den ich mich selbst nicht trauen würde. Da lasse ich mir lieber den TA kommen wenn es schon sein muss, den größten teil kann ich zum Glück selbst ja regeln. Man weiß ja auch das Stress, welcher ein Transport nunmal darstellt auch nochmal die ganze Sache verschlimmern kann.
Ich kämpfe um jedes meiner Tiere bis ich einsehe das es keinen Sinn macht. Aber wir reden hier von Tieren, die bei uns leben und somit auf uns angewiesen sind.
So und nicht anders! Klar muss man aber auch, so denke ich siehst du das auch, Zeichen der Zeit erkennen und auch irgendwann sagen "Es ist genug", wenn man prognostizieren kann bei zb. einem Hund das er vielleicht noch 6 Monate zu leben hat werde ich ihn sicher nicht nochmal einer OP unterziehen und bei Anzeichen von Schmerzen dann auch einschläfern lassen. (Beispiel siehe Tumoren)
Aber wenn man z.B. ein Bein amputieren müsste, da würde ich nicht einschläfern lassen weil man damit noch gut leben kann. Oder anders gesagt: Wenn noch 6 Monate drin sind, mit einer OP 12 Monate werde ich dennoch nicht operieren! Da ist es egal ob es domestiziertes Haustier ist oder ein Exot im Kasten!

Ausserdem wären unsere Eier warscheinlich auch selbst geschlüpft aber warum den Schlüpflingen nicht etwas Stress ersparen? Manche haben ja auch das Ziel Arten zu erhalten und da kämpft man einfach und tut was in seiner macht steht.
Da wären wir wieder beim bösen schnibbeln :D
LG
Ebenso ;)

17

Sonntag, 4. Juli 2010, 11:25

@Erich, doch, dass kannst Du besser, erheblich besser. Du solltest vielleicht mal weniger zur maßlosen Übertreibung neigen und Dir mal die heutige Terraristik anschauen.

Zitat

Also Gelege in den Inkubator, was schlüpft ist gut, genetisch wertvoll, der Rest kann verfaulen

Ja, genauso ist es doch. Denn was nicht schlüpft stirbt im Ei. Ob das, was schlüpft – wie Du es nennst – „genetisch wertvoll“ ist – hängt letztendlich davon ab, was man verpaart hat.

Zitat

Machen wir doch einfach weiter so, Bei lenendgebärenden macht man das dann so, was nicht gleich völlig normal aussieht ab in die Tonne.

Bei lebendgebährenden habe ich die o.g. Möglichkeit natürlich nicht. Bei eierlegenden Tieren ist der Schlupf der erste zu bestehende Test zum Überleben. Ich würde kein lebendes Tier, welches keine anatomischen Defekte aufweist in die Tonne schmeißen. Da ich aber eh keine lebendgebährenden Tiere besitze, entfällt das eh für mich!

Zitat

Liegt ein Chondro oder Caninus nicht sofort wie gemalt auf dem Ast, weg damit. […]Oder ist das doch nur einfach ein "gehaltvolles" Sommerloch Gelabere.

Nun übertreib doch nicht gleich so schamlos J Du weißt sehr genau, wie ich das meine! Und nein, es ist kein Gelaberere, ich habe noch nie ein Ei geöffnet und werde dieses auch nie tun!

Zitat

Ja klar, alles wegen der Kohle, ich lach mich tot. Kein Züchter, der Wert aud seriösität legt, wird schlechte Nachzucht abgeben weil er sonst schnell weg vom Fenster wäre.

Deine Einstellung ist sehr löblich, da Du mit den alten Tugenden an die Sache rangehst, aber heute ist es doch leider so, dass fast jeder, der ein Pärchen von irgendwas sitzen (oder auch hängen) hat Nachzuchten produziert. Da wollen wir vielleicht mal nicht von Züchter reden. Viele von denen, gerade wenn es das erste Gelege ist, wollen natürlich sämtliche Tiere des Geleges haben und man liest ja auch in mehr und mehr Büchern, dass man die Eier aufschneiden soll. Auch Greg verfolgte kommerzielle Ziele, oder? Du weiß sehr wohl, dass die Amerikaner eine etwas andere Einstellung zu Terraristik haben.


@sus

Zitat

Was ist wenn das bei Menschen so wäre? Wenn ich jetzt einen APGAR Score verfasse der quasi "nicht lebensfähig" ist, würdest du dies auch so hinnehmen? Klar, das geht grad etwas zu weit da man zwischen Mensch und Tier differenzieren muss. Aber zur Erklärung.. selbst wenn viele Werte schlecht sind können so einige andere mehr von Bedeutung sein um das überleben zu fördern. Ich denke Manni weiß genau was ich da meine, oder kamst du oller noch nie in den Genuss zu einer Entbindung im Lalülala Mobil? :D

Bei Menschen – auch wenn der Vergleich aus den von Dir genannten Gründen hinkt – ist es doch so, dass mit dem Überleben der Schwangerschaft und der Geburt, das Kind doch diesen ersten „Überlebenstest“ schon bestanden hat. Wenn Du schon solche Vergleiche heranziehst, dann wäre die Analogie zum nicht geöffneten Ei klar eine übertragene Totgeburt. Sieht man mal von ethischen – und moralischen Gesichtspunkten ab, die rein menschlich sind, sind Menschen für die Natur und Evolution auch nur Tiere. Ganz klar, wer es nicht selber schafft zu überleben hat keine Chance. Aber auch in der Natur gibt es daher Gruppenbildungen und soziale Gefüge wo man sich gegenseitig hilft. Der Mensch hat das mit den ihm gegebenen Möglichkeiten nur perfektioniert. Im Übrigen haben wir etwas, was einmal ist in der Natur: Geld. Mit Geld können wir uns von Verantwortung loskaufen. Wir schicken behinderte Menschen in spezielle Einrichtungen wo sie versorgt werden und entledigen uns somit der Verantwortung die Pflege selber zu übernehmen. Das geschieht entweder weil wir es nicht können oder weil wir es nicht wollen, da wir ja ein eigenes Leben zu leben haben. Man kann diesen Gedanken auch weiterspinnen, das würde aber das Forum sprengen und sicherlich ist das Thema an dieser Stelle nicht angebracht.

Zitat

Bei zweiteren wünsche ich mir das eigentlich oft für den Menschen, denn der ist doch letztlich das grausamste Lebewesen.. ;)

Nicht grausamer als oft die Natur auch! Nur wir haben noch etwas, was es in der Tierwelt nicht gibt: Ethische – und moralische Vorstellungen. Nichts in der Natur ist ohne diese beiden wirklich grausam!

Zitat

Man soll doch einfach froh sein das es heute Hilfsmittel und das Wissen gibt, jedes Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, durchkriegen zu können.

Medikamente haben dafür gesorgt, dass auch in Entwicklungsländern die Sterberate erheblich verringert werden konnte. Das führt zu einer Überbevölkerung der Erde und zu schlimmen Versorgungsproblemen. Nun sterben die Leute nicht mehr an Krankheiten sondern an Hunger. Früher gab es mal große Seuchen, dann wurde die Erdbevölkerung wieder reguliert und dann ging es wieder los, bis zur nächsten Seuche. So war eine gewisse Stabilität gewährleistet. Ist es nicht schlimm manchmal in TV-Reportagen zusehen zu müssen, wie ein kleines hilfloses Gnu an einem Fluss von einem Krokodil gefressen wird, wenn man weiß, dass das Kamerateam das hätte verhindern können? Ist es nicht auch schlimm mit anzusehen, wie in den Nachrichten hungernde Menschen gezeigt werden, während wir gerade genüsslich unser Abendessen zu uns nehmen? Hilfsmittel in der Terraristik sorgen dafür, dass wir diese Tiere überhaupt ansatzweise halten können. Was würden wir ohne Strom, Spotstrahler, Licht, Temperaturmessgeräte, Beregnungsanlagen etc. machen. Ja, auch ein Inkubator ist ein Hilfsmittel, richtig. Wieso verwenden wir einen solchen und lassen nicht das Weibchen die Eier selber ausbrüten? Weil viele Arten das eben nicht machen und wir im Terrarium eben keinen faulenden Laubhaufen zur Verfügung stellen, wo z.B. Amethistpythons gerne ihre Eier reinlegen um sie bei konstanter Temperatur ausbrüten zu lassen. Wir können nur bedingt ein Mikroklima im Terrarium herstellen, deshalb brauchen wir diese Hilfsmittel. Und wir wollen auch nicht, dass die Weibchen, die sich aktiv um ihr Gelege kümmern derart an Substanz verliern, obwohl wir durch regelmäßiges Füttern diesen Substanzverlust schnell wieder ausgleichen könnten.


@Shorty

Zitat

das Argument der Stärkste kommt durch mag in der Wildnis angebracht sein, aber ich finde für Leute die dieses Hobby betreiben ist es nicht der richtige Weg. Wir haben schliesslich auch eine Verantwortung für die Tiere und ich für meinen Teil würde um jedes Leben kämpfen. Manchmal bedarf es ja auch nur einer kleinen Starthilfe.

Um nochmal auf den Menschen zu kommen und von wegen „um jedes Leben kämpfen“. Bist Du für ein absolutes Verbot von Abtreibungen? Wenn ein noch im Ei befindliches Tier („ungeboren“) nicht selber aus dem Ei kommt, läuft was schief. Ohne Hilfe wird das Tier sterben. Richtig! Haben wir eine Verantwortung für dieses „ungeborene“ Leben? Dürfen wir einer Abtreibung zustimmen? Was die Terraristik angeht, so frage ich Dich wie richtest Du ein Terrarium ein und wie stellst Du die klimatischen Bedingungen ein? Nach persönlichem Geschmack und nach freier Wahl, oder richtest Du Dich nach der Natur und den natürlichen Bedürfnissen der Tiere, die Du pflegst? Du willst/ musst also die Natur im Terrarium so gut wie möglich nachempfinden, oder? Man holt sich doch immerhin ein Stück Wildnis in die Wohnung. Auch im Terrarium gelten die gleichen Gesetze wie in der Wildnis. Packst Du eine andere Schlange mit einer Lampropeltis getula zusammen, ist klar was passiert. Bietest Du keine entsprechenden klimatischen Bedingungen an, ist klar was passiert. Fütterst Du Deine Tiere mit Bockwurst und Schnitzel oder schmeißt Du eine Maus oder Ratte rein, weil es dem, was Dein Tier in der Wildnis bekommt am nächsten kommt?

Zitat

Ich denke es gibt auch sehr wenige die ihre Tiere nicht behandeln lassen würde, wenn dieses krank ist. Ich setzt mich ja nicht davor uns sage: Huch, Lungenentzündung, hilf Dir selbst sonst hilft Dir keiner...Natürliche Selektion..

Das ist ein völlig falsches Argument und ein falscher Ansatz! Eine Lungenentzündung kommt rein durch Haltungsfehler. Entweder weil die Temperaturen nicht adäquat sind oder weil das Tier einem kalten Luftzug ausgesetzt war oder sonstwas. In der Wildnis herrschen Temperaturen, mit denen das Tier genetisch schon gelernt hat zu leben. Bei suboptimalen Bedingungen sucht es sich andere Plätze oder einen Mirkoklima, wo es das vorfindet was es braucht um nicht zu erkranken.

Zitat

Ausserdem wären unsere Eier warscheinlich auch selbst geschlüpft aber warum den Schlüpflingen nicht etwas Stress ersparen? Manche haben ja auch das Ziel Arten zu erhalten und da kämpft man einfach und tut was in seiner macht steht.

Welche Art will man denn erhalten? Ist eine natürliche Population schon so bedroht, dass nur noch die Terraristik sie retten kann, ist gerade dann eine saubere Selektion erforderlich um auch langfristig – wenn das überhaupt möglich ist – die Art zu erhalten. Denn ähnlich wie in der Wildnis und in der Populationsdynamik muss man hier erst Recht darauf achten, dass nur die stärksten Tiere in eine neue Population eingehen! Schau Dir mal den Geparden an. Der Genpool dieser Tiere ist derart dezimiert, dass sie nahezu alle an Inzuchtdepressionen leiden. Knickschwänze, schiefe Kiefer und Organprobleme sind an der Tagesordnung. Die San Franzisco Strumpfbandnatter ist so eine bedrohte Art. Sämtliche Erhaltungszuchten sind faktisch gescheitert, weil man anfangs natürlich um jedes Tier gekämpft hat und dann auch mit schwächeren Tieren versucht hat Nachzuchten zu erhalten.

18

Sonntag, 4. Juli 2010, 13:17

Bei Menschen – auch wenn der Vergleich aus den von Dir genannten Gründen hinkt – ist es doch so, dass mit dem Überleben der Schwangerschaft und der Geburt, das Kind doch diesen ersten „Überlebenstest“ schon bestanden hat. Wenn Du schon solche Vergleiche heranziehst, dann wäre die Analogie zum nicht geöffneten Ei klar eine übertragene Totgeburt. Sieht man mal von ethischen – und moralischen Gesichtspunkten ab, die rein menschlich sind, sind Menschen für die Natur und Evolution auch nur Tiere. Ganz klar, wer es nicht selber schafft zu überleben hat keine Chance. Aber auch in der Natur gibt es daher Gruppenbildungen und soziale Gefüge wo man sich gegenseitig hilft. Der Mensch hat das mit den ihm gegebenen Möglichkeiten nur perfektioniert. Im Übrigen haben wir etwas, was einmal ist in der Natur: Geld. Mit Geld können wir uns von Verantwortung loskaufen. Wir schicken behinderte Menschen in spezielle Einrichtungen wo sie versorgt werden und entledigen uns somit der Verantwortung die Pflege selber zu übernehmen. Das geschieht entweder weil wir es nicht können oder weil wir es nicht wollen, da wir ja ein eigenes Leben zu leben haben. Man kann diesen Gedanken auch weiterspinnen, das würde aber das Forum sprengen und sicherlich ist das Thema an dieser Stelle nicht angebracht.
Ehm Nein, da hast du Evolutionär was ganz missverstanden :)
Selbst bei primaten ist zu erkennen wie mit Neugeborenen umgegangen wird, alleine sind diese zumeist nicht zu 100% lebensfähig wenn man keine Starthilfe gibt. Das liegt allein schon an Aspirationsgefahren durch Fruchtwasser welches sich noch im Rachenraum befindet. Aber hast du mal gesehen wie Primaten das regeln? Nun, da wird dir anders :D Wir benutzen Absauggeräte für sowas, die anderen "schleudern" *g*
Natürlich sind Menschen eben auch nur Tiere, oder wie ich es zu sagen Pflege, Rinder auf 2 Beinen. Die Anatomie ist nicht groß anders, bzw. rein gar nicht bis auf die Zehen. Da gebe ich dir schonmal recht.
Bzgl. der Äußerung von Geistig und Körperlich eingeschränkten Menschen will ich mich mal raushalten, da es jedem seine Ansicht ist und ich auch niemanden dafür verurteile sich nicht selbst darum kümmern zu können oder zu wollen. Das tut hier auch nichts zur Sache. Nur grundsätzlich ist Ethik erstmal so ziemlich scheiß egal. Fangfrage:
Du bist an einem Unfallort, Verkehrsunfall auf der Autobahn! Frau, Mann und Kind liegen auf dem Boden, allesamt schwerverletzt wobei klar zu erkennen ist das die Frau die meisten Chancen hat zu überleben. Wen behandelst du? Das Kind? Den Mann? Die Frau? Letzteres wäre nach Gesetzlicher Auffassung richtig, aber Hand aufs Herz - Wer könnte ein Kind einfach so links liegen lassen? Ich ziehe damit mal paralellen zu der Terraristik, da ich mich auch bei Menschen versuche um alle zu kümmern - Warum also auch nicht um die Eier? Kannst du jeden Tag 100 Kilo stemmen oder hast du auch mal schlechte Tage? So genau könnte das Tier, durch welchen Einfluss auch immer, einfach kurzzeitig geschwächt sein. Ich will nicht in der Verantwortung stehen und sagen "Tja, guck wie du klar kommst".


Nicht grausamer als oft die Natur auch! Nur wir haben noch etwas, was es in der Tierwelt nicht gibt: Ethische – und moralische Vorstellungen. Nichts in der Natur ist ohne diese beiden wirklich grausam!
Nun, wenn du jetzt mit Natur Hurricanes, Tornados, Tsunamis & Co meinst, dann hast du da recht. Aber wer verursacht denn die Häufigkeit derer durch die rapide Umweltverschmutzung und Treibhausengasen? Das Ozon und Klima verändern zur Zeit wir, die Natur tut ihr übriges. Es gab zwar auch vor Menscheneinwirkung Klimatische Veränderungen, aber nicht in solch kurzen Zeiträumen. Der Anstieg der Temperatur von 1990 bis heute, ergo in 20 Jahren ist schon enorm. Dafür hat die Natur früher Jahrhunderte benötigt. Aber da driften wir auch vom Thema ab ;)
Medikamente haben dafür gesorgt, dass auch in Entwicklungsländern die Sterberate erheblich verringert werden konnte. Das führt zu einer Überbevölkerung der Erde und zu schlimmen Versorgungsproblemen. Nun sterben die Leute nicht mehr an Krankheiten sondern an Hunger. Früher gab es mal große Seuchen, dann wurde die Erdbevölkerung wieder reguliert und dann ging es wieder los, bis zur nächsten Seuche. So war eine gewisse Stabilität gewährleistet. Ist es nicht schlimm manchmal in TV-Reportagen zusehen zu müssen, wie ein kleines hilfloses Gnu an einem Fluss von einem Krokodil gefressen wird, wenn man weiß, dass das Kamerateam das hätte verhindern können? Ist es nicht auch schlimm mit anzusehen, wie in den Nachrichten hungernde Menschen gezeigt werden, während wir gerade genüsslich unser Abendessen zu uns nehmen? Hilfsmittel in der Terraristik sorgen dafür, dass wir diese Tiere überhaupt ansatzweise halten können. Was würden wir ohne Strom, Spotstrahler, Licht, Temperaturmessgeräte, Beregnungsanlagen etc. machen. Ja, auch ein Inkubator ist ein Hilfsmittel, richtig. Wieso verwenden wir einen solchen und lassen nicht das Weibchen die Eier selber ausbrüten? Weil viele Arten das eben nicht machen und wir im Terrarium eben keinen faulenden Laubhaufen zur Verfügung stellen, wo z.B. Amethistpythons gerne ihre Eier reinlegen um sie bei konstanter Temperatur ausbrüten zu lassen. Wir können nur bedingt ein Mikroklima im Terrarium herstellen, deshalb brauchen wir diese Hilfsmittel. Und wir wollen auch nicht, dass die Weibchen, die sich aktiv um ihr Gelege kümmern derart an Substanz verliern, obwohl wir durch regelmäßiges Füttern diesen Substanzverlust schnell wieder ausgleichen könnten.

[...] Die Ausbildung(en) sind auf einem sehr hohen Niveau, Auslandspraktikas für Studenten zb. in Deutschen Kliniken (Und da unser Gesundheitssystem das beste Weltweit ist..) wurde auch das Medizinische Know How perfektioniert.
Womit du eindeutig recht hast ist die Überbevölkerung, theoretisch täte es dem Planeten Erde gut mal 2-3 Milliarden Menschen weniger zu haben. Nun, wenn mal Ebola sich mit Cholera kombiniert könnte man dies als realistisches Szenario ausmalen, wobei ich mit Ebola und Cholera nur die Kombination meine von der Geschwindigkeit der Ausbreitung und der Sterberate. Vor ein paar Jahren gab es sowas ähnliches mal in einem Afrikanischen Dorf, binnen 2 Tagen waren alle 500 Menschen tot, trotz frühzeitiger Medizinischer Versorgung. Genauso das es noch Spuren von Pest in New Mexico gibt und sogar Ebola Viren deren Träger Wüstentiere und Nager sind. Das Märchen die Pest wäre ausgerottet ist doch schon lange widerlegt.
Anderes Beispiel: Ich wäre auch dafür den Tierschutzorganisationen mal drastische Auflagen zu verpassen. Wem haben wir es denn zu verdanken das wir Krankheiten wie die Borreliose wieder haben? Die war einst in Deutschland ausgerottet bis so, sorry für die Aussage, scheiß Tierschutzorganisationen mit ihrem scheiß Strandpromenaden Hunden und anderen Getier denen hier ein neues Zuhause bieten wollten. Da gibt's aber auch noch andere nette Krankheiten die jene eingeschleppt haben.
Die TV Reportage die du ansprichst ist mir sogar bekannt, nun es ist der Lauf der Dinge. Wäre das Gnu ein Mensch gewesen hätte man sicher was probiert, wo wir wieder bei Ethik wären ;)
Und wenn hungernde Menschen im TV gezeigt werden während ich mein köstliches Cordon bleu verspeise - Sorry, ich steh mir noch selbst am nächsten. Klar tun die mir irgendwo leid, habe ja selbst 4 Jahre in Ägypten gelebt und kenne die Ghettos (Das was man in Deutschland als Ghetto bezeichnet ist wahrlich ein Witz) und Lepra Dörfer, aber letztlich kann ich es auch nicht ändern.
Aber hätten wir kein Strom, keine Spotstrahler, Temperaturmessgeräte & Co. wie du sie aufzählst, wäre vielleicht die Habgier in der Terraristik auch nicht so hoch, fernab das die Haltung bei einigen Arten doch gänzlich unmöglich wäre. Aber ohne Strom hätten wir auch keine Motorsägen, Holzfällersysteme usw. und die natürliche Artenpopulation wäre weitaus reicher im Bestand als sie heute ist. Aber Licht hätten wir dennoch, oder hab ich die Supernova verpasst? :D

Interessante Diskussion ist es aber :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pat-angkor« (5. Juli 2010, 13:10)


19

Sonntag, 4. Juli 2010, 18:50

Dachte nicht das das so ein Brett wird :P
Ich fenstere jedes Ei nachdem der erste angeschnitten hat !
Due Aussage das Tiere die es nicht selbst schaffen "Genschrott" sind oder es nur um "Geldgeilheit" geht würd ich von einen verbohrten Beamten erwarten aber nicht von einen Reptilien Halter/Züchter !!!!

20

Sonntag, 4. Juli 2010, 19:23

Nun, ich hätte auch nicht gedacht das es zu einer Grundsatzdiskussion mit versuchungen der Überschneidung in die Terraristik wird, wobei doch das ganze für mich zumindest interessant wirkt.Klar, mit der überschneidung habe ich angefangen, aber das liegt vielleicht auch daran das ich zwischen Lebewesen und Lebewesen keinen Unterschied ziehe, da der "Mensch" im Grunde auch nur ein Tier ist wie es PNG auch schon gut gesagt hatte. Dadurch werden auf einem anderen Niveau Pro und Contras erbracht. Ich führe gerne die Human Medizin dabei auf, klar kann man nicht alles 1:1 auf Reptilien, bzw. in dem Fall Schlangen übertragen, jedoch der Grundsatz dahinter ist für mich das entscheidende. Wenigstens wird von allen Seiten anständig argumentiert statt nur zu sagen "Nö, Genschrott adios amigos".

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