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Phil91

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1

Montag, 6. August 2012, 18:54

Sinn und Zweck der Musterung im Schlangenauge

Huhu zusammen!

So, Runde No. 2 von: Phil hat was gefunden wonach er fragen kann :D

Na, ich gehe vlt. doch lieber etwas ernsthafter an die Geschichte heran:

Einige Schlangenarten, ich nenne Boa constrictor/imperator und Morelia viridis mal stellvertretend, weisen beim Betrachten ihrer Augen ja eine Senkrechte Pupille auf. Je nach Lichteinfall und möglichen anderen Einflüssen mehr oder weniger konvex, aber grundsätzlich senkrecht und konvex. Sofern diese grundlegende Aussage korrekt ist gehe ich weiter im Text:

Bei den genannten, stellvertretenden Arten jedoch ist (bei Morelia viridis allerdings nicht bei jedem Individuum) neben der Pupille auch eine waagrecht gefärbte Ansammlung von Farbpigmenten zu sehen. Damit deutlich wird wovon ich spreche, hier zwei Links mit Bildern:

Morelia viridis

Boa constrictor

Nun, ganz gerade heraus gefragt, WAS genau ist as und was ist der SINN dahinter?

Dazu direkt mal eine These dazu:

Auffallend ist, dass die "Zeichnung" (sofern es denn eine ist) die Zeichnung des Tieres um das Auge herum zu ergänzen scheint. Ich gehe daher mal von einer Perfektionierung der Tarnung aus, sei es um einen maximalen Jagderfolg zu gewährleisten (sofern sowas möglich ist...) oder um nicht selbst anderen Prädatoren als Jagderfolg zu dienen/gefressen zu werden.

Weniger plausiel, aber auch für möglich halte ich die Überlegung, dass diese "Färbung" vielleicht eine optische Unterstützung darstellt, ähnlich der tollen scharzen Farbe, die sich mancher Football-Spieler unter das Auge reibt um eine Blendung zu vermeiden. Gut, menschliches Auge und Schlangenauge, gewagte These legt man diesen Vergleich zugrunde, kaum wirkliche Fakten als Begründung, aber ich wollte es mal erwähnt haben.

Gerade beim "Chondro" kenne ich Bilder von adulten Tieren, die solche Augen"annomalien" aufweisen, als auch welche, wo nur die Pupille zu sehen ist. Jungtiere scheinen davon aber fast flächendeckend "betroffen" zu sein.

Ja, wie generell auch: Bin über jede Antwort froh, sei es zu Verbesserung etaiger Fehler oder Tipp/Anregung oder Auflösung :)

Gruß

Phil
"Ich bin durchaus kein Zyniker;

ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt."

- Oscar Wilde -

Marc

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2

Montag, 6. August 2012, 18:57

Gehe von Tarnung aus.
Vielleicht aber auch zum eigenen Schutz damit ihnen die Vögel nciht die Augen auspicken? :thumbsup:

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3

Montag, 6. August 2012, 20:02

Ich gehe daher mal von einer Perfektionierung der Tarnung aus, sei es um einen maximalen Jagderfolg zu gewährleisten (sofern sowas möglich ist...) oder um nicht selbst anderen Prädatoren als Jagderfolg zu dienen/gefressen zu werden.



Moin Studenwanker,
genau diese Überlegung ist mir bei Deiner Frage durchs Hirn geschossen.
Fundiert belegen kann ich dies nicht aber auch hier ist es wie bei Deinem anderen Thema so, dass ich mir darüber noch nie wirklich Gedanken noch Nachforschungen gemacht habe.
Grüße

Tanio


Phil91

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4

Montag, 6. August 2012, 20:14

2:0 für die Tarnung also. Danke für eure Einschätzung Marc und Glatzibärchen.

Ist ja auch mein Favorit, besonders weil es besonders bei juvenilen Tieren sehr deutlich ist.

Und Tanio, wie im Kontext zum anderen Thema erwähnt, mein Verstand ist wie ein Flipperautomat :D Es klingelt, blitzt und bimmelt und plötzlich sind ma ganz woanders :pardon:
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- Oscar Wilde -

Delakai

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5

Montag, 6. August 2012, 20:17

Dieses "Tarnverhalten" trifft aber wohl auch nicht auf alle tiere zu.
Obwohl man hier vielleicht noch eine andere These einhaken könnte.
Nehme man z.B. diverse Nattern als Vorbild. Diese haben meist fast durchgängig schwarze Augen. Viele sind aber sehr farbintensiv,
so dass durch die Kopffärbung die Augen meist besonders hervorstechen. Hier hab ich allerdings die Vermutung, dass bei der Größe
der Augen im Verhältnis zur kleinen Schlange kein großer Stellenwert auftritt, die Pupillen bzw. das Auge zu tarnen.
Bei Großschlangen (wie Phil sie ja gepostet hat) könnte hier schon wieder ein anderer Stellenwert in Kraft treten.

Phil91

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6

Montag, 6. August 2012, 20:42

Interessant ist dann zudem, dass die konvergente Entwicklung bei Morelia viridis und Corallus caninus u.a dieses Detail verpfuscht hat :D Denn beim Caninus findet sich das ja nicht.

Nun, da gibt es noch mehr Sachen, die ich mit "interessant" betitulieren könnte :) Aber ich will das Thema ja nicht verkomplizieren *g*
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- Oscar Wilde -

7

Donnerstag, 9. August 2012, 12:31

Es gibt in der Natur nicht für alles eine plausible Erklärung.
Nur der Mensch meint, alles habe einen Sinn und Grund.
Wenn gar keine Erklärung parat steht, haben wir ja extra einen Gott erfunden, dass ist dann die Erklärung... weil Gott es so gewollt hat... :hail:

In der Evolution haben sich manche Sachen einfach so ergeben wie sie heute sind.
Wahrscheinlich vererbt sich ein gezeichnetes Auge eher als ein Unicolor-Auge.
Gruß Harald www.Corallus.de

Phil91

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8

Donnerstag, 9. August 2012, 20:16

Schöne Antwort Harald.

Wenngleich ich gerne die Rolle des "Warum"-Fragenden spiele. Ihr gewöhnt euch sicher demnächst dran :beer:
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Marc

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9

Donnerstag, 9. August 2012, 20:39

Es gibt in der Natur nicht für alles eine plausible Erklärung.

Nur der Mensch meint, alles habe einen Sinn und Grund.

Wenn gar keine Erklärung parat steht, haben wir ja extra einen Gott erfunden, dass ist dann die Erklärung... weil Gott es so gewollt hat... :hail:



In der Evolution haben sich manche Sachen einfach so ergeben wie sie heute sind.

Wahrscheinlich vererbt sich ein gezeichnetes Auge eher als ein Unicolor-Auge.






Da muss ich ja doch leicht widersprechen.

Im Grunde genommen gibt es für alles eine Erklärung, das muss ich erst einmal so festhalten. Ob jetzt Vererbungslehre, Teilchenphysik oder "warum bin ich denn hier aufgewacht". Es mag Dinge geben für welche die Erklärung noch nicht gefunden wurde, was aber nicht bedeutet, dass es keine gibt.

Und gerade in der Evolution haben die meisten Sachen einen Sinn und Grund. Natürlich gibt es auch evolutionäre Sackgassen, solche Merkmale verschwinden dann aber im Laufe der Zeit, da sie keinen Nachteile in der "Fitness" (sehr grob gesagt "Fortpflanzungsvorteile gegenüber anderen") bedeuten.
Bei der Musterung der Augen von Boa constrictor glaube ich nicht, dass es sich um so ein "dead end" handelt. Dafür ist die Musterung meiner Meinung nach zu ausgefeilt, es setzt sich ja teilweise 1:1 die Musterung der Haut weiter.

Dass sich diese, doch recht komplexe Musterung einfacher weiter vererbt als keine Musterung kann ich mir auch nicht vorstellen, da z.B. bei der Augenfarbe des Menschen mehrere Allele (Genorte) für die Ausprägung verantwortlich sind, dass ganze sieht für mich bei Boas doch noch komplexer aus als einfach nur "Farbe" beim Menschen (persönliche Meinung).

Würde sich die komplexe Musterung nur "einfacher" vererben, würde sie mit der Zeit aus der Gattung verschwinden, da es unnötiger Energie Aufwand (= Fitness Nachteil) für den Organismus ist dieses Merkmal auszuprägen.

10

Donnerstag, 9. August 2012, 21:08

Hallo Marc
Bei der Musterung der Augen von Boa constrictor glaube ich nicht, dass es sich um so ein "dead end" handelt. Dafür ist die Musterung meiner Meinung nach zu ausgefeilt
ok... verstehe... da hat sich also, nach menschlichem Ermessen, jemand besonders viel Mühe gegeben... :rolleyes:
Für mich sind dies Launen der Natur.
Klar hat sich evolutionär einiges bewährt und somit auch durchgesetzt.
Einiges hat sich aber auch einfach so erblich durchgesetzt, ohne Sinn und Grund.
Wie du richtig erwähnst, setzt sich ganz einfach bei manchen Arten die Musterung der Haut zufällig im Auge weiter fort.

Du klingst für mich wie ein Wissenschaftler...
Nur, was der eine Wissenschaftler heute noch zu 100% untermauern kann, zerreißt der andere morgen in der Luft...
Wie ich bereits sagte, der Mensch benötigt für alles eine Erklärung... ich nicht (obwohl ich auch Mensch bin 8| )
Ich glaube auch nicht an deine Fitness-Geschichte, ist einfach wieder zu vermenschlicht gedacht.

Meine Meinung, nichts für ungut. :beer:
Gruß Harald www.Corallus.de

Marc

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11

Donnerstag, 9. August 2012, 22:31

Also glaubst du einfach nicht an die Theorien der modernen Biologie, weil du keine Erklärung willst?

Oder weil du sie einfach nicht "glauben" möchtest?
Sorry, du klingst nicht unbedingt so als würde es für mich Sinn machen zu versuchen dir diese Dinge zu erklären.


ok... verstehe... da hat sich also, nach menschlichem Ermessen, jemand besonders viel Mühe gegeben...
Für mich sind dies Launen der Natur.



wtf
Wo rede ich von menschlichem Ermessen und irgend einer ominösen dritten Kraft die hinter allem steht? Oo
Keine Ahnung wie du darauf kommst.
Launen der Natur gibt es per se nicht. Was ist bitte eine "Laune der Natur"? Dies ist doch nur ein Begriff den Menschen für etwas das sie nicht verstehen benutzen, also Unwissenheit.





Klar hat sich evolutionär einiges bewährt und somit auch durchgesetzt.
Einiges hat sich aber auch einfach so erblich durchgesetzt, ohne Sinn und Grund.
Wie du richtig erwähnst, setzt sich ganz einfach bei manchen Arten die Musterung der Haut zufällig im Auge weiter fort.



Du solltest dich eventuell mal über die Grunprinzipien der Evolution und der Vererbungslehre informieren.......
Wir diskutieren hier über etwas mit dem ich mich mittlerweile ein Jahrzehnt befasse und du entscheidest dich es "einfach mal nicht zu glauben". Also da weiss ich ehrlich gesagt nicht ob ich einfach nur mit dem Kopf schütteln, mich aufregen oder lachen soll........Du machst nicht unbedingt den Eindruck dass du von mir über diese Thematiken aufgeklärt werden möchtest.....ohne dir zu nahe treten zu wollen.



Du klingst für mich wie ein Wissenschaftler...
Nur, was der eine Wissenschaftler heute noch zu 100% untermauern kann, zerreißt der andere morgen in der Luft...



Also glaubst du lieber gar nichts was die Wissenschaft an Theorien aufstellt? Sorry, du scheinst nicht zu verstehen wie "Wissenschaft" Wissen schafft.
Es geht immer darum für einen Sachverhalt eine möglichst genaue Beschreibung oder ein Modell zu finden, eine Erklärung also. Manche Erklärungen und Modelle erweisen sich bei genauerer Überprüfung als Falsch, andere halten selbst jeder noch so genauen Überprüfung stand, andere wiederum verlangen nach einer genaueren Beschreibung.
Es geht immer um ein, zugegeben durch unsere Wahrnehmung und (mess) Möglichkeiten eingeschränktes, besseres Verständnis von Sachverhalten.


Ich glaube auch nicht an deine Fitness-Geschichte, ist einfach wieder zu vermenschlicht gedacht.



Welchen Grund hast du an "meiner" Fitness "Geschichte" zu zweifeln? Oo
Das sind bewährte und seit Jahrzehnten verfeinerte Modelle und Theorien.......schaust du hier.

Das mag jetzt gerade etwas arrogant und echauffiert klingen, aber du glaubst einfach mal nicht an das was ich sage weil das deine Meinung ist?
Also da weiss ich jetzt gerade nicht ob ich meinen Kopf dazu nutzen soll ihn auf den Tisch zu knallen, zu schütteln oder ob er mir nicht einfach direkt vom Hals rollt.

12

Freitag, 10. August 2012, 08:47

aber du glaubst einfach mal nicht an das was ich sage weil das deine Meinung ist?
Genau das ist der springende Punkt (den gibt es übrigens auch nicht wirklich) ;) .
Der Mensch und auch der, der Biologie studiert, oder studiert hat, ist so ein kleines Lichtlein im Universum...
Er meint aber allwissend zu sein! :D
(du denkst nun, der Harald meint allwissend zu sein. Denke ich aber nicht. Ich kann nur damit umgehen, dass es nicht für alles einen menschlich logischen Grund gibt)
Ich habe im Bekanntenkreis einen Prof. der unterrichtet Leute wie dich.
Der Mann ist schon im betagten Alter.
Er sagte mir mal wortwörtlich:
"ich glaube selbst nur etwa 5% von dem was ich den Studenten vermittele.
Aber was soll ich machen?
Wenn ich meine persönliche Meinungen mit einfließen lasse, sitze ich bald auf der Straße.
Der Mensch ist ein Schaf, ich bin der Schäfer, sie folgen mir und das ist mir recht so..."
Dann ein lautes Lachen...

Der Mann redet mir aus der Seele.
Wir (oder zumindest ich) beende damit diese Diskussion, weil es schriftlich gar keinen Sinn macht.
Ich weiß, dass ich mit dieser Einstellung vielen Leuten vor den Kopf stoße.
Stempelt es einfach unter: "der ist einfach nur dumm" ab ;) .

Hast du mal mit den Zeugen Jehovas, den Neuapostolischen, oder ähnlichen Gruppierungen darüber gesprochen, dass man der Bibel nicht alles wortwörtlich glauben kann?
Wenn noch nicht, mach das mal.
Für sie gab es das, was in der Bibel stand, 1:1.
Für dich ist das, was du vermittelst bekamst, deine Bibel.
Schönes Wochenende. :beer:
Gruß Harald www.Corallus.de

Delakai

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13

Freitag, 10. August 2012, 09:09

Naja Harald,
mal kurz eingeworfen:
Eine Antwort zu hinterfragen bzw. Fragen zu stellen ist eine Eigenschaft der Menschen. Hätten wir zeitlebens nie Fragen gestellt, und hätte es nie
jemanden gegeben, der versucht hätte, diese Frage zu beantworten oder eine Lösung dafür zu finden, würden wir wohl immer noch mit Stöckchen
in ner Höhle sitzen und uns gegenseitig lausen ;)

Alles in Allem hast du aber größtenteils recht, auch wenn nicht mit allem.
Ich sehe es ähnlich wie du - es gibt nicht immer für alles eine Erklärung. Prinzipiell ist es ja so - wir sind der Meinung, ein Prof. hat mehr Ahnung las wir,
folglich muss auch das stimmen, was er uns erzählt. Ob diese Aussagen aber wirklich stimmen, wird wohl nie jemand kontrollieren können, zumindest nicht
in allen Fällen

14

Freitag, 10. August 2012, 09:43

Eine Antwort zu hinterfragen bzw. Fragen zu stellen ist eine Eigenschaft der Menschen. Hätten wir zeitlebens nie Fragen gestellt, und hätte es niejemanden gegeben, der versucht hätte, diese Frage zu beantworten oder eine Lösung dafür zu finden, würden wir wohl immer noch mit Stöckchen
in ner Höhle sitzen und uns gegenseitig lausen ;)

Sehe ich ja genau so!

Nur lautet hier das Thema: "Sinn und Zweck der Musterung im Schlangenauge"

Ich bin der festen Überzeugung, das Schlangen ohne diese Musterung keine Nachteile hierdurch haben.
Es hat aber auch keine Nachteile eine Musterung zu haben, ergo pflanzt es sich genetisch fort ohne Sinn und Zweck. ;)
Gruß Harald www.Corallus.de

Phil91

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15

Freitag, 10. August 2012, 10:34

Zitat

Ich bin der festen Überzeugung, das Schlangen ohne diese Musterung keine Nachteile hierdurch haben.
Es hat aber auch keine Nachteile eine Musterung zu haben, ergo pflanzt es sich genetisch fort ohne Sinn und Zweck. ;)

So ganz würde ich das garnichtmal sagen. Ob eine selektiver Vorteil besteht, sei dieser noch so klein und minimal, kann man nur auf lange Sicht und anhand von entsprechend vielen Exemplaren bestätigen/verneinen.

Die Arten, bei denen diese Zeichnung vorkommt, gehören ja, wenn ich nicht irre, allesamt zum "älteren Semester" der Unterordnung Ophidia. Vieles aus den anderen Sparten ist ja vergleichsweise "jung". Da kann aus evolutionärer Hinsicht noch einges kommen, ohne dass wir das JETZT driekt feststellen.

Lass die Sterblichkeit bei "ungemusterten JUngschlangen" mal um 0.001 höher liegen. Da kommt in einem evolutionär relevanten Zeitraum doch was zusammen - und wenn es eben nur ein bisschen ist.
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- Oscar Wilde -

steven-k

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16

Donnerstag, 9. Mai 2013, 22:04

Das Thema ist zwar was älter, fands aber recht interessant und wollte dazu noch ein paar Gedankengänge in den Raum werfen.

Zitat

Die Arten, bei denen diese Zeichnung vorkommt, gehören ja, wenn ich
nicht irre, allesamt zum "älteren Semester" der Unterordnung Ophidia.
Vieles aus den anderen Sparten ist ja vergleichsweise "jung". Da kann
aus evolutionärer Hinsicht noch einges kommen, ohne dass wir das JETZT
driekt feststellen.
Auch bei den "jungen Semestern" der Schlangen, den Vipern und Grubennottern sind solche Fortführungen der Zeichnung im Auge häufig zu finden.
Auffallend ist meiner Meinung nach, dass dies vornehmlich bei Arten auftritt, die als Lauerjäger leben und oft auch relativ offen im Laub, Büschen etc. liegen und eben stark auf ihre Tarnung vertrauen. Da dies also gehäuft bei Arten auftritt, die eine ähnliche Lebensweiße haben, gleichzeitig aber nur entfernt verwandt sind (Riesenschlangen/Vipern) und es anderseits bei vielen anderen Arten mit anderer Lebensweiße eben nicht auftritt, bezweifel ich ebenfalls stark, dass dies reiner Zufall ist. Wenn man in der Natur ein Tier entdeckt, macht man es zumeist zunächst an den Augen aus, diese ebenfalls besser zu tarnen macht also bei bestimmten Lebensweißen sicherlich durchaus Sinn.

Ich denke bei vielen Nattern beispielsweiße ist eine solche Perfektionierung bereits auf Grund der großen, nicht verengten schwarzen Pupille weniger gut realisierbar. Oft handelt es sich hierbei eben auch um aktivere Jäger, bei denen wohl weniger die Notwendigkeit einer absolut perfekten Tarnung besteht, da diese bei einer höheren Bewegungsrate ohnehin hinfällig ist. Nattern, die dann doch wieder anscheinend darauf bedacht sind möglichst perfekt in ihrer Umgebung zu versinken, ich denke hier z.B. gerade an Gonyosoma oxycephala oder Rhadinophis frenatum (auch wieder Arten, die eigtl recht offen in der grünen Vegetation herumliegen) haben die große schwarze Pupille einfach dadurch unauffälliger gemacht, indem sie einfach einen schwarzen Streifen an den Kofseiten ausgebildet haben, der somit die Augenkontur dennoch gut auflöst. Bei Nattern mit vertikal geschlitzter Pupille wie z.B. Lamprophis/Boaedon findet man bei einigen Individuen sogar auch wieder eine Fortführung der Kopfzeichnung, ähnlich wie bei Boa constrictor und co.


Aber das sind wie gesagt nur Gedankengänge zum Thema meinerseits... :)

VG

"Gift in den Händen eines Weisen ist ein Heilmittel, ein Heilmittel in den Händen des Toren ist Gift." - Giacomo Casanova


17

Donnerstag, 9. Mai 2013, 23:21

Passend zu dem Thema ein Bild von meinem kleinen Kerl.
Ich ab mich auch schon gefragt, welchen Sinn das haben mag. Ich denke auch an die Theorie mit der Tarnung.
»BedOfRoses« hat folgende Datei angehängt:
  • image.jpg (662,29 kB - 27 mal heruntergeladen - zuletzt: 14. Mai 2013, 17:12)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
1.0 Boa c.c. Surinam, ITNZ 08/12

0.1 Python regius wildfarben, DNZ 06/13
1.0 Python regius wildfarben, DNZ 06/13
0.1 Python regius wildfarben, DNZ 07/13
0.1 Python regius wildfarben, DNZ 08/13
1.1 Pandinus imperator ÖNZ 09/12
1.1 Pandinus imperator DNZ 12
2.0 Maine Coon, DNZ 02/11 und 04/11 :)

18

Freitag, 10. Mai 2013, 10:24

Mal so einfach in den Raum geschnissen, kann es aber auch eventuell damit zusammen hängen das es etwas mit tag/ nachtaktiv zu tun haben könnte?, soweit mir jetzt bekannt ist verlassen sich tagaktive Schlangen viel auf ihr Sichtfeld.


Torsten

19

Freitag, 10. Mai 2013, 12:58

Python regius ist auch nachtaktiv und hat kein Muster in den Augen. Daher würd ich die Theorie ausschließen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
1.0 Boa c.c. Surinam, ITNZ 08/12

0.1 Python regius wildfarben, DNZ 06/13
1.0 Python regius wildfarben, DNZ 06/13
0.1 Python regius wildfarben, DNZ 07/13
0.1 Python regius wildfarben, DNZ 08/13
1.1 Pandinus imperator ÖNZ 09/12
1.1 Pandinus imperator DNZ 12
2.0 Maine Coon, DNZ 02/11 und 04/11 :)

20

Freitag, 10. Mai 2013, 13:23

Python regius ist auch nachtaktiv und hat kein Muster in den Augen. Daher würd ich die Theorie ausschließen

heißt aber nicht zwingend das er deswegen eine Musterung in den Augen haben muß.

Torsten