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Samstag, 13. Oktober 2012, 04:18

Hypertufa

Hallo allerseits,

bin gerade am "arbeiten", was man aber eigentlich gar nicht so nennen kann, da es sehr ruhig ist... Daher hab ich ja auch Zeit, mich hier aufzuhalten und Beiträge zu verfassen... Ich hab eben viel Zeit bei all den Terrarienbau-Threads verbracht und dabei bemerkt, dass es hier noch gar nichts zum Thema Hypertufa zu lesen gibt. Oder hab ich s nur nicht gefunden??? Jedenfalls hab ich persönlich diese Art von Rückwandgestaltung letztes Jahr entdeckt und bin ziemlich begeistert davon. Daher dachte ich mir, dass es ja eventuell jemanden interessieren könnte, etwas darüber zu lesen.

Hypertufa ist eine Art künstlicher Tuffstein. Es wird offenbar im Gartenbau schon länger verwendet, um z.B. Brunnen oder Pflanzgefässe zu gestalten. Es bietet z.B. Moosen einen guten Haftuntergrund und bekommt mit der Zeit eine hübsche Patina, jedenfalls im Freien. Durch Beimengung von Perlit ist das Material in der Lage Wasser aufzunehmen, was im Terrarium positiv zum Klima beitragen kann. Auf meine Rückwand kann ich jedenfalls einige Liter sprühen, die darin versickern.

Man findet einiges an Rezepturen im Netz, es gibt auch Leute, die einfach Torf in Fliesenkleber mixen und das dann so nennen. Das ist aber soweit ich weiss nicht ganz korrekt. Ich habe zu gleichen Teilen (Volumen) Portlandzement, Torf und Perlit gemischt. => Ein Nachteil: Torf. Ein zu Recht umstrittenes Material... Diese Mischung hab ich in einem grossen Eimer mit Wasser angerührt, bis es in etwa die Konsistenz von Pudding hatte. In die letzte Schicht hab ich noch ziemlich grob zerrissenes Moos (so n Moosmix-Trockenwürfel zum quellen, der irgendwo noch rumlag) gegeben - man würd s nicht denken, aber diese Moosfasern sieht man in der Struktur, ich find es macht das Ganze optisch noch etwas natürlicher.

Die so entstandene Pampe wird dann auf die Rüchwand aufgebracht. Das Grundgerüst habe ich aus Styropor gebaut - 10cm starke Platten, Struktur mittels Heissluftföhn, aufgeklebte/genagelte Stücke, Bauschaum in den Lücken - das übliche. Und 2 - 3 Mal mit Fliesenkleber fett bestrichen. Der Fliesenkleber als Untergrund scheint mir wichtig, dick genug sollte die Schicht sein, da sich so das eher widerspenstige Hypertufa "ansaugen" kann. Auf das alles - unbedingt gut durchgetrocknet - kamen dann bei meinem Experiment drei, an gewissen Stellen auch vier, Schichten Hypertufa. Mit diversen Spachteln, Pinseln etc. wurde ich dabei nicht warm. Dicke Gummihandschuhe (Einmalgebrauchhandschuhe halten ca. 2 Minuten) und loskleckern. :thumbsup: Mir hat das viel Spass bereitet, hat mich an Kindertage erinnert: hemmunglos matschen... Ich hab jeweils eine handvoll genommen und an der Struktur des Untergrundes anmodelliert. Die Hälfte klatscht wieder runter - einsammeln und nochmal. Spricht vermutlich jetzt ganz strukturierte Sauberarbeiter eher nicht so an - mir als eher chaotisch veranlagte Bastlerin ist es aber viel sympathischer als mit Engelsgeduld stundenlang winzige Flächen bis zur Vollkommenheit zu bearbeiten. Es geht relativ schnell, bis ein Ergebnis sichtbar ist.

Zum Trocknen braucht das Ganze halt relativ lang, vor allem, weil auch jede Schicht erst ganz trocken sein sollte, ehe die nächste kommt. Schlussendlich hab ich das ganze Gebilde, nachdem wirklich alles ausgehärtet und durchgetrocknet war, mit viel Wasser mehrmals richtiggehend ausgespült. Ich bin da leider nicht so der Profi, aber ich glaube, am Anfang war es ziemlich basisch, und das mag ja meines Wissens z.B. eben das Moos nicht so gern. Ich glaube, mit der Zeit gewinnt es durch den Torf an Säure - bitte belehren, falls sich jemand da auskennt!!!

Und nun? Ich habe in meinem Terrarium eine Rück- und Seitenverkleidung, die (für mich) recht natürlich wirkt, porös ist und daher Wasser aufnimmt und kleinen Wurzeln Halt gibt, zum Klima positiv beiträgt, weil sie Wasser speichert, sehr robust ist, auch bei mechanischer Beanspruchung wie z.B. Frau-hat-Mühe-einen-Ast-anzubringen-ohne-ihn-x-Mal-gegen-die-Rückwand-zu-knallen und zu guter Letzt: mit der Wurzelbürste grob bearbeitet werden kann, ohne dass es bröckelt. Eigentlich war mein Traum, sie zu bemoosen, doch irgendwann hab ich dann bemerkt, dass meine Cheyneis die falsche Besetzung dafür sind, denn so feucht wie das Moos wohl gern hätte, möchten sie dann lieber nicht wohnen. Ich versuch das dann nochmal mit anderen Tieren, eigentlich möchte ich irgendwann in ferner Zukunft mal Theloderma corticale, vielleicht wär das schon eher das Tier, das die gleichen Bedingungen mag, wie das Moos...

So. War lang, nicht? Falls es einer bis hier geschafft hat: Gratulation! Und somit wär das Thema Hypertufa nun auch bei pure-reptiles vertreten. :)

Grüsse

Nadja

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Wohnort: Holzhausen an der Haide

Beruf: Selbstständig im Messe- und Klimabau,Terrarien- und Gehegebau,Wandgestaltung.

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2

Samstag, 13. Oktober 2012, 08:09

Moin,

da mich mein Fensterbauer wieder mal versetzt hat, habe ich gestern erst mal weiße Siebdruckplatten geordert, damit werde ich mein recht großes Ruschenbergeriiterrarium bauen und dort werde ich auch mit dem " umstrittenen" Torf ( welchen ich seit sehr vielen Jahren sehr gerne verwende) in den Rückwandbau einbeziehen.

Vom normalen Hypertufa halte ich etwas Abstand, da ich von einigen Seiten mitbekommen habe, dass dies doch gerne mal reißt und der blanke Fliessenkleber dann teils sehr grosszügig durch schaut.
An der Decke oder Vorsprüngen, wo es nicht durchgängig nass ist selbiges.
Grüße

Tanio


3

Samstag, 13. Oktober 2012, 08:45

Hi Tanio,

bei mir ist zum Glück noch alles intakt - wie erwähnt trotz mechanischer Beanspruchung und - unter dem Spot - hohen Temperaturen und ständiger Trockenheit (sprühe auf knapp 1/3 der Fläche nie). Weisst Du mehr darüber, nach wie langer Zeit die Schäden eintraten? Würde mich interessieren.

Bin inzwischen zu Hause angelangt, aber noch nicht müde und im Bett kein Platz - vollgestopft mit Familie. Daher hier noch einige Bilder für die, die lieber gucken statt lesen, da ich jetzt am eigenen Rechner sitze:

1. "Rohbau"
2. Fliesenkleber
3. Mit ein oder zwei Schichten Hypertufa
4. Matsch bildlich dargestellt
5. Struktur in Gross
6. Endprodukt (Bitte ignorieren: die Bepflanzung (immer noch in der Experimentierphase, was die grossen Viecher überlebt) und den Ivory Jungle Jag, der dort weder reinpasst noch reingehört)

Gruss nadja

=> Sorry, Bild 6 wär eigentlich Bild 2, hab das falsche hochgeladen... doch müde! :)
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4

Samstag, 13. Oktober 2012, 09:02

Hallo Nadja,

die Schäden traten immer da auf, wo nur selten bzw. nie gesprüht wurde, dennoch die komplette Luftfeuchte generell etwas höher ist.
Der Naßteil ist super aber alles um die Spots rum bröckelt und reißt.

Wie lange hast Du dieses Terrarium schon so in Gebrauch?
Bis auf die Rückwandgestaltung / Formgebung (die so nicht ganz mein Fall ist) finde ich es doch sehr gelungen und die obere Struktur sieht auch wirklich gut aus.
Genau so habe ich es mir für meine Ruschenbergeriianlage vorgestellt.
Wenn dies zu meiner Zufriedenheit wird, werde ich meine Annulatusanlage ebenfalls so bauen.
Grüße

Tanio


5

Samstag, 13. Oktober 2012, 09:10

Das ist jetzt auf Temperatur und in Gebrauch seit... ca. Mitte Januar 2012. Ich bin überzeugt, dass es erstens wichtig ist, trotz ewiger Baustelle, genügend Zeit für jede Schicht zum Trocknen einzuplanen und zweitens den Fliesenkleber als tragende und verbindende Substanz wirklich DICK aufzutragen. Sehe keinen Unterschied zwischen der Seite, die ca. 1x täglich komplett nass ist und der anderen, die tagsüber warm wird und nie nass ist. Es hat seitlich einen feinen Riss, seit Anfang, der aber eher aussieht wie ein Haar und sich sonst nicht weiter verändert hat in der Zwischenzeit. Ich führe seine Entstehung auf die Trocknungsphase zurück, irgendwas hat da wohl seine Form ein wenig verändert.

Wie würdest Du die Form gestalten? Versuche gern immer wieder Neues, ich weiss nicht, was ich cooler finde: die Tiere zu halten oder ihre Terrarien zu bauen und gestalten...

Edit: Ach ja, wie willst Du denn den Torf bei Deinem Becken verwenden? Ein Freund von mir knallt ihn einfach auf irgend so nen quellenden Leim drauf, sieht auch gar nicht so übel aus..!

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6

Samstag, 13. Oktober 2012, 09:19

Moin Nadja,

naja, was die Form angehgt würde ich versuchen es massiver und natürlicher der Form nach zu bauen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man lieber größere Formen als mehrere kleinere baut., sieht einfach stimmiger aus, ist aber eben auch Geschmacksache.

Ich werde mir selber einen Mix aus Torf-Blumenerde (vielleicht bekomme ich auch Schwarztorf über einen Freund aus dem Gartenlandschaftsbau), Xaximpulver,bzw. Stücken und Latex machen, ich denke, damit fahre ich unter anderem am günstigsten.
Gleich ein paar Quadratmeter mit gekauftem Hypertufa zu machen wird bestimmt ordentlich zu Buche schlagen, bei meinem ersten Versuch werden es etwa geschätzte 6 Quaadratmeter Wand sein.
Den Boden werde ich komplett mit Moos aus dem Wald überdecken.

Edit:Quekkender Leim, meinst Du PU-Leim?
Den würde ich auf gar keinen Fall verwenden!
Grüße

Tanio


7

Samstag, 13. Oktober 2012, 09:20

Vielen Dank für diese ausführliche Dokumentation.
Bei mir sind die Rückwände auch nur dann gerissen wenn ich einen Fehler gemacht habe.
Zum einen wenn das Mischungsverhältnis nicht stimmte und zum anderen wenn man, wie oben angesprochen, die einzelnen Schichten nicht ordentlich austrocknen lässt.
Bei Tufa habe ich aber keine Erfahrungswerte da ich das noch nicht versucht habe.
Werde mich aber diesen Winter einmal damit beschäftigen und zwei Terrarien mit Tufarückwänden versehen.
Denn nur so kann ich mitreden. :D

8

Samstag, 13. Oktober 2012, 09:27

Hypertufa kann man fertig kaufen??? Das wusste ich nicht. Denkst Du, dass das besser hält als selfmade? Selfmade ist Hypertufa billig, weder Zement, noch Torf, noch Perlit kostet ein Vermögen. Ich schätze, ich hab vielleicht 50Euro ausgegeben für die ganze Wand, inkl. Styropor.

Von Latex hab ich auch schon gehört. Vielleicht kannst Du dann berichten? Ich wäre sehr interessiert! Mit der Form bin ich auch nicht restlos glücklich, aber das bin ich eigentlich sowieso nie, darum muss auch immer wieder was neues her... ;) Die Richtlinie mit grösseren Formen versuch ich mal umzusetzen.

Zum Leim: ich glaube, er heisst Forbo Rapid, ein Holzleim. Keine Ahnung ob PU oder was. Ich hab die Variante nie probiert. Was hat PU-Leim für Nachteile? Sorry für die Fragerei, aber das Thema Terrarienbau gehört zu meinen ganz grossen Leidenschaften.. :pardon:

@Manni: ich freu mich schon auf Deinen Erfahrungsbericht! Und Bilder, natürlich...

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9

Samstag, 13. Oktober 2012, 09:35

Moin,

ja, inzwischen kann man den Krempel für ein recht teures Geld fertig kaufen.

Was den Leim angeht wäre ich wegen Ausdünstungen sehr vorsichtig, den PU-Kleber den ich kenne, der riecht schon recht streng, wir benutzen den im Konventionellbau recht häufig.
Sehr wüstes Zeugs sag ich Dir.

Ja, meine Erfahrungen mit dem Latex werdet ihr schon mit bekommen, ich mache ja an sich immer recht ausführliche Bauberichte meiner Projekte, so lange ich hier noch bauen kann....
Grüße

Tanio


10

Samstag, 13. Oktober 2012, 09:52

habe ich gestern erst mal weiße Siebdruckplatten geordert
Jetzt est gelesen.
Von weißen Siebdruckplatten habe ich noch nichts gehört.
Hast du mal einen Link?

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11

Samstag, 13. Oktober 2012, 10:09

Moin Manni,
gibt es auch noch nicht so lange.
Ich bekomme es zu einem vernünftigen Preis aus dem Großhandel,
pro Platte etwas um die 30 Euro.
Grüße

Tanio


Robert B.

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12

Samstag, 13. Oktober 2012, 11:25

LTG-Methode

Hi,
zum Latex darf ich vielleicht ein Wort einwerfen.
Ich habe bisher zwei Rückwände mit der LTG-Methode gebaut und bin äußerst zufrieden damit. Leider habe ich keine Fotos davon.
Bei dieser Methode mische Latex und Torf im Verhältnis 1:3 und gebe einen kleinen Schluck Wasser hinzu, aber wirklich nur einen kleinen.
Die Pampe wird dann cm² für cm² mit den Fingern aufgetragen.
Aktuell baue ich so eine Rückwand für Phelsumen der Komoren. Es ist eine mühseelige Kleinarbeit.
Als Haftbrücke nutze ich eigentlich nichts. Was ich aber mache: Nachdem ich die Styropoor Rückwand modeliert habe, lackiere ich die Rückwand mit einem Acryllack in dunkelgrün. Bei der LTG-Methode entstehen definitiv Risse. Wenn alles gute durchgetrocknet ist, werden diese Risse mit eben der gleichen Mischung nochmalig gestopft. Es können dann auch später nochmal Risse entstehen, die bei Besatz des Beckens nicht mehr geflickt werden sollten. Daher ist es ratsam, das Grundgerüst der Rückwand vorher dunkel zu lackieren. Dann fallen die Risse nicht so auf wie beim weißen Styropor. Was Nadja schon beschrieb, auch bei LTG ist es wichtig die Rückwand gut durchtrocknen zu lassen und erst dann wieder zu wässern. Nur so stellt man sicher, dass das Latex auch komplett durchtrocknet, teilweise läuft es auch unten aus der Rückwand wieder raus. Muss dann nur gereinigt werden und fertig.

Die beiden Becken die ich so gebaut habe waren einmal für Dendrobates auratus und einmal ein Aufzuchtbecken für Anolis equestris. Beide Arten haben dies sehr gut angenommen.


Edit: Durch den Blitz, sieht man die Risse als sehr hell. In Original sieht man sie nicht so extrem.
»Robert B.« hat folgende Dateien angehängt:
  • P1030045.JPG (715,3 kB - 35 mal heruntergeladen - zuletzt: 4. Februar 2016, 04:44)
  • P1030046.JPG (533,12 kB - 35 mal heruntergeladen - zuletzt: 4. Februar 2016, 04:44)
  • P1030047.JPG (791,29 kB - 28 mal heruntergeladen - zuletzt: 22. November 2015, 02:19)
Mit besten Grüßen aus Berlin
Robert B.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Robert B.« (13. Oktober 2012, 11:31) aus folgendem Grund: Hab noch Fotos der aktuellen Rückwandgestaltung hinzugefügt!!!


13

Samstag, 13. Oktober 2012, 13:00

Hi,

wie muss ich mir die Oberfläche von diesem Hypertufa vorstellen, ist das scharf wie Lavastein?

PS: Meine Erfahrung zu Latexbindemittel und Schwarztorf sind etwas anders als die von Robert. Ich hatte wenig bis keine Risse und ist schnell auch relativ großflächig verarbeitet. So eine Rückwand lässt sich auch direkt auf Glas verarbeiten.

Portlandzement härtet besonders bei der Hydration aus, bedeutet man muss ihn immer wieder mal nass machen um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Der Prozess zum Härten dauert lange! Nadja liegt auch richtig wenn es um die veränderten Eigenschaften des Sprühwassers zum basischen geht, aber: wenn der Zement ausgehärtet ist, hat der Spuck ein Ende und die Rückwände können sogar in Aquarien oder bei Amphibien genutzt werden.

Bei Bedarf schreib ich nächste Woche (wenn ich nicht nur vom Handy tippe) mal was zu Rückwänden mittels Portlandzement bzw Latexbindemittel damit es hier nicht noch weiter vom eigentlichen, interessanten Thema abweicht.
Viele Grüße,
Peer

14

Samstag, 13. Oktober 2012, 15:06

Hi,

Lavastein triffts ziemlich gut. Die Oberfläche ist sehr rauh. Natürlich könnte man das Perlit weglassen, dann wäre sie viel glatter, aber genau diese rauhe Struktur unterscheidet das Ganze optisch dann von Oberflächen, die mit Methoden gestaltet sind, wie sie Robert beschreibt. Meine Tiere nutzen die Flächen gern zum liegen, trotz der Struktur. Optisch kommt es für mich an irgend einen Stein eher heran, die Methoden ohne Zement ähneln meiner Meinung nach dann mehr einer Art Lehm oder gepresste Erde oder sowas. Daher finde ich ganz persönlich Hypertufa optisch irgendwie extravaganter, da man doch deutlich weniger Rückwände in Steinoptik antrifft. Ist selbstverständlich aber Geschmacksache!

Natürlich ist mir beim Lesen eurer letzten Beiträge aufgefallen, dass ich ein Detail komplett verdrängt habe. NATÜRLICH haben wir die Wand während dem Aushärten besprüht. Wie man es ja auch bei Beton oder so tut - feucht halten, da die Aushärtung ja irgendwie chemisch funtioniert, und nicht durch Entzug von Feuchtigkeit (da hab ich dann nicht mehr so viel Ahnung von der Materie...). Vielleicht würden sich damit Risse erklären? Wenn man das wässern unterlässt..?

Was ich auch gemacht hab und jedem interessierten wärmstens empfehlen kann: ehe ich mich völlig ahnungslos an die doch ziemlich grosse Rückwand gewagt hab, hab ich ein paar Blumenschalen und Höhlen für die Nattern damit gebastelt. Nach dem genau gleichen Prinzip: Styropor, Fliesenkleber, Hypertufa. So wird man mit den Eigenschaften bei der Verarbeitung sowie auch vom Endprodukt vertraut und kann s notfalls ohne grossen Verlust einfach in die Mülltüte packen, falls es nicht den Vorstellungen entspricht.

Was ich noch fragen wollte: ist in Deutschland kein Torf erhältlich? In der CH gibts den in etwas besser sortierten Gartencentern und so, für wenig Geld. Wir importieren den, da wir unsere Moore unter Schutz gestellt haben. Lustig, ne..? :pillepalle:

Robert B.

Meister

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15

Samstag, 13. Oktober 2012, 15:13

Wir importieren den, da wir unsere Moore unter Schutz gestellt haben. Lustig, ne..? :pillepalle:

Nein, leider vielerorts notwendig!

Zum sprühen: Die erste Wand die ich gebaut habe aus LTG, wurde nie komplett getrocknet. Der Effekt war der gleiche. Risse entstanden. Jedoch bin ich der Ansicht, das man gerade in Verwendung mit Latex alles gut durchtrocknen sollte. Überschuss muss dann entfernt werden. Daher ist eine ständige Befeuchtung in meinen Augen nicht ratsam. Aber ich bin ebenso kein Bauingeneur. Keine Ahnung wie die Prozesse des Aushärtens wirklich ablaufen, obs mit der Feuchtigkeit zusammenhängt oder chemisch ist, keine Ahnung!
Mit besten Grüßen aus Berlin
Robert B.

16

Samstag, 13. Oktober 2012, 15:38

Robert, das war ein bisschen ironisch gemeint. Ist doch paradox, die eigenen Moore zu schützen und aus denen von anderen Ländern (die vielleicht grösser sein mögen, aber doch auch nicht unendlich) dann den Torf zu holen, weil s dort nicht so wichtig ist. Irgendwie ähnlich wie neutral sein, aber Waffen verkaufen. Weisst Du, was ich meine? ;)

Hab gerade noch aktuelle Bilder gemacht. Den Riss hab ich auch festgehalten. Sonst ist alles unbeschädigt bisher, aber seht selbst. Das letzte Bild zeigt den Teil direkt unter dem Spot.
»nadja« hat folgende Dateien angehängt:

Robert B.

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17

Samstag, 13. Oktober 2012, 15:51

Achso, sorry. Bin weibliche Ironie absolut nicht gewohnt. Lebe doch in der Schreckensherrschaft meiner Gattin! :muhahaha:
Mit besten Grüßen aus Berlin
Robert B.