Ja, hier!
Bzw. ich habe bis jetzt zwei von den fünf erforderlichen Scheinen, der für Reptilien ist nächstes Jahr dran. (Man hat als Händler eine "Schonfrist" um alle Scheine zu machen). Den Ordner hab ich allerdings Zuhause und da ich ja jetzt schon zwei Mal da war, kann ich den Unterschied auch erklären. Mein Chef hat den Schein nämlich damals beim DGHT gemacht.
Beim BNA ist z.B. der erste Prüfungsteil bei
allen Scheinen gleich. Es geht dort um die Tierschutz §§, die ja nun mal für jede Tiergruppe gleich sind.Dann die Tierseuchengesetze, Tiertransport ect. Alles in allem recht trocken.
Dann wird vor allem das Haltungsmanagement besprochen, bzw. geprüft. Es ist ja nun etwas anderes, ob man Tiere Zuhause hält oder im Handel. Weniger Platz, mehr verschiedenen Tierarten, viel mehr Stress für die Tiere. Da sind Hygienemaßnahmen doppelt wichtig und darauf wird auch besonders eingegangen. Dazu gehören auch Dinge wie Artgerechte Verstecke um Stress zu minimieren, ab wann ein Tier im Handel aus der Verkaufsanlage heraus muss und ein Aquarium/Terrarium/ Käfig in der Mindestgröße erhalten muss usw.
Der nächste Teil ist Biologie, Verhalten und Ernährung. Wobei bei der Ernährung mehr nach der Zusammensetzung gefragt ist, nicht nach genau dem Futter für das Tier. Also natürlich muss schon jedes Tier das passende Futter bekommen - aber der BNA kaut einem nicht vor, wer was bekommt, das muss man halt wissen - sondern eben der Kram, an dem man sich noch aus der Schule erinnert. Also was sind Vitamine, Spurenelemente, welches Proteein-Rohfettverhältniss usw.
Der Artenteil ist recht klein.
Beim Reptilienschein ist natürlich der Artenschutz wesentlich umfangreicher, bei Fischen z.B. sind geschützte Arten ja eher selten.
Es werden dort nur einzelne Tiere beispielhaft vorgestellt, dann auf diverse Gruppen eingegangen (Ich hab die beiden Scheine Warmwasseraquaristik &Teich), bei mir z.B. nicht ein bestimmter Fisch sondern unter anderem die Gruppe der Südamerikanischen Buntbarsche als Prüfungsthema.
Es geht beim BNA also hauptsächlich um den Schutz der Tiere, die so stressfreie Unterbringung im Handel wie möglich. Fragen zu einzelnen Tierarten gibt es dort sehr wenig, das sind Dinge die man halt wissen muss.
Beim DGHT liegt der Schwerpunkt auf den einzelnen Tieren.
Für einen Privathalter sicherlich interessanter. Haltungsmanagement wird zwar auch besprochen, aber eben die
endgültige Haltung, nicht so die vorrübergehende im Zoohandel.
Daher ist der Schein auch nicht bundesweit anerkannt. Das hängt allerdings immer vom zuständigen Veterinär ab. Es reicht ja nicht, einfach den Schein zu machen, das Gesamtkonzept muss vom Amtsveterinär abgenommen werden. Wenn er mit der Verkaufsanlage nicht zufrieden ist, kann man sich mit seinem Sachkundenachweis den Poppes abwischen
Früher reichte z.B. auch ein Gespräch mit dem Veterinär, wenn er von deiner Sachkunde überzeugt war durftest du trotzdem handeln. Um das Ganze endlich zu vereinheitlichen müssen nun
alle die erforderlichen Scheine machen. Innerhalb von einer gewissen Frist natürlich. Mit alle ist allerdings nicht jeder einzelne Mitarbeiter gemeint, sondern, wie es in der Prüfung so schön heißt:
Die zuständige Person und mindestens ein Stellvertreter.
Ich bin dann der Stellvertreter.
Der wesentliche Unterschied ist, dass der BNA eben direkt auf den Handel eingeht, bzw. geht es eigentlich nur darum. Für jemanden der privat Tiere hält würde ich aber den DGHT empfehlen, weil dort das einzelne Tier genauer besprochen wird und nicht die Pflege einer Großanlage.
Die Scheine sollen angeblich schwer sein und es gibt erstaunlicher Weise eine hohe Durchfallquote, ich verstehe aber nicht warum. Ist hauptsächlich Logik und Lernen.