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Delakai

unregistriert

1

Mittwoch, 8. Mai 2013, 06:26

Arten der Geschlechtsbestimmung

Da es ja in meinem Thread zum Thema geworden ist, wenn auch unbeabsichtigt, möchte ich das Thema hier nochmals aufgreifen da
es mich doch sehr interessiert.
Welche Methoden der Geschlechtsbestimmung verwendet ihr und welche kennt ihr als Alternativen? (bezogen auf Schlangen natürlcih)
Poppen und Sondieren ist natürlich klar, wobei bei der Sondierung immer wieder von Zwiespältigkeit gesprochen wird. Immerhin kann hier bei
unsachgemäßer Handhabung enormer Schaden angerichtet werden. Über die Schmerzempfindlichkeit beim Einführen der Sonde wird auch
noch gestritten.
Poppen kann ja ebenso zu enormen Verletzungen der Wirbelsäule führen bei unsachgemäßer Anwendung.
Alternativen hierzu wären ja noch die Schwanzlänge zu vergleichen, was bis Dato aber noch nie funktioniert hat bei meinen Tieren. Mein letztes Gelege z.B. waren 1.2 und alle Tiere hatten identisch lange Schwanzenden.
Ein Kollege von mir riet mir auch dazu, bei einer ggf. weißen oder hellen Ventralia die Schwanzwurzel von Hinten zu durchleuchten, um so die Hemipenistaschen zu erkennen. Hatte ich bislang noch nie gehört und wird wohl bei Tieren mit einer dunklen Ventralia flach fallen.

2

Mittwoch, 8. Mai 2013, 10:14

Hallo,

ich beherrsche ebenfalls nicht das sondieren bzw. poppen von Reptilien, habe es aber schon öfters gesehen ( hauptsächlich sondieren), beim sondieren habe ich mir sagen lassen das die Sonde im Durchmesser ( Knopf) nicht zu groß sein darf u. zudem nach Möglichkeit mit entsprechenden Gleitmittel ( Knopf) behandelt sein soll ( es gibt Leute die spucken auf den Sondenknopf), zudem sollte die Sonde wohl auch eine gewisse Temperatur haben.
Das sondieren soll aber auch nicht immer eine 100%ige sichere Methode sein, da die Schlange wohl auch verkrampfen kann u. daher das Ergebniss verfälscht werden kann, ebenso können Fehlinterpretationen durch den sondierenden auftreten.
Die optische Geschlechtsbestimmung geht wohl bei einigen Arten ( Kopfgröße, Schwanzlänge, Gesamtlänge, Volumen) was aber auch mitunter in die Hose gehen kann.
Es soll aber auch noch die Möglichkeit geben, die Geschlechtsbestimmung, mit Ultraschall zu machen.
Besteht auch die Möglichkeit, über das Blut ein Geschlecht bei Reptilien zu bestimmen?.


Torsten

Robert B.

Meister

Beiträge: 321

Wohnort: Berlin

Beruf: Vertriebsberater

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3

Mittwoch, 8. Mai 2013, 10:35

Besteht auch die Möglichkeit, über das Blut ein Geschlecht bei Reptilien zu bestimmen?.


Über die DNA mit Sicherheit!!!

Ich beherrsche ebenfalls keine der genannten Bestimmungsmethoden und mir fallen auch ehrlich gesagt keine weiteren ein.

Sondieren
DNA-Analyse (ggf. Blutbild)
"Poppen"

Ich lasse grundsätzlich von Herrn Dr. Mutschmann, Herrn Dr. Hausemann oder Herrn Dr. Schneider sondieren. Zugegschaut habe ich nun auch schon etliche Male, bin aber nicht ausgebildet also lasse ich es. Gleiches gilt fürs "poppen". Sieht man auf Börsen ja ohne Ende. Überall wird versucht durch biegen, brechen und was weiß ich eine Geschlechtsbestimmung durchzuführen.
Ich bin der Meinung, dass man solche Dinge einem Tierarzt anvertrauen sollte. Denn dieser ist ausgebildet.

Anmerkung: Ich führe ja auch keine Herztransplatation durch, nur weil ich mal nen Video bei Youtube gesehen habe.
Mit besten Grüßen aus Berlin
Robert B.

4

Mittwoch, 8. Mai 2013, 11:20

Hi,

palpatieren wurde als stressarme, nichtinvasive Möglichkeit noch nicht genannt...
Viele Grüße,
Peer

steven-k

Meister

Beiträge: 341

Wohnort: Bonn/Koblenz

Beruf: M.o.S. Biotechnologie, molek. Physiologie

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5

Mittwoch, 8. Mai 2013, 12:32

Zitat

Ich bin der Meinung, dass man solche Dinge einem Tierarzt anvertrauen sollte. Denn dieser ist ausgebildet.
Das stimmt so leider in aller Regel nicht. Im Veterinärmedizin-Grundstudium werden Reptilien absolut vernachlässigt. Insofern keine Spezialisierung im weiteren Studium oder spezielle Fortbildungen im Anschluss daran stattgefunden haben, was die Ausnahme ist, kann man das nicht verallgemeinern.
Die meisten Tierärzte haben in dieser Thematik kaum mehr Ahnung, teilweiße sogar weniger als Privatpersonen.

Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen und besonders die wenigen spezialisierten Tierärzte sind eine gute Anlaufstelle, das ist natürlich richtig.

Und auf der anderen Seite sind es nicht einmal wenige Privathalter, die es sehr wohl sehr gut beherschen. Wenn es natürlich auch leider welche gibt, die nur denken, dass sie es können.

Zitat

Anmerkung: Ich führe ja auch keine Herztransplatation durch, nur weil ich mal nen Video bei Youtube gesehen habe.
Dem geb ich natürlich wieder Recht, bitte nicht aufgrund von schriftlichen Anleitungen oder auch Videos Versuche an den eigenen Tieren starten, Sondieren ist kein Hexenwerk mit dem nötigen Feingefühl, aber ohne eine erfahrene Person neben mir, die das ganze beim ersten mal genau beobachtet hätte und mir zuvor eine persönliche Einweisung gegeben hat, hätte ich nie drauflos sondiert.

Wenn man es sich selbst nicht zutraut, ist das aber keinesfalls negativ zu sehen...

"Gift in den Händen eines Weisen ist ein Heilmittel, ein Heilmittel in den Händen des Toren ist Gift." - Giacomo Casanova

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »steven-k« (8. Mai 2013, 12:50)


Phil91

Moderator

Beiträge: 1 113

Wohnort: Ahrtal

Beruf: Student - Lehramt in Bonn

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6

Mittwoch, 8. Mai 2013, 14:53

Solange es nicht rein um die Geschlechtsbestimmung in der Terrarienhaltung und den dort üblichen Arten geht, würde ich den offensichtlichen Sexualdimorphismus der Gattung Langaha nennen. Die Auswüchse an der Schnauze sind bei den Geschlechtern durchaus verschieden, die Weibchen sind wesentlich verzweigter an der Nase als die Männchen.

Vom Geschöechtsdichromatismus fange ich jetzt aber nicht an, das ist je nach Individuum genauso vage wie Schwanzlängen, Aftersporne und Proportionen, besonders, wenn ein direkter Vergleich fehlt.

Ich habe aber gelesen, dass bei bestimmten amerikanischen Nattern die Schuppen an der Kloake der Männchen gekielt sind.

Ist sicher für die Terrarienhaltung weniger interessant, aber generell nicht uninteressant :D
"Ich bin durchaus kein Zyniker;

ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt."

- Oscar Wilde -

Delakai

unregistriert

7

Mittwoch, 8. Mai 2013, 15:05

Zitat

Ich habe aber gelesen, dass bei bestimmten amerikanischen Nattern die Schuppen an der Kloake der Männchen gekielt sind.
Fällt bei meinen Tieren flach. Auch der Dimorphismus ist hier nicht wirklcih zu gebrauchen.
Bislang hatte ich es immer so gehandhabt, dass durch eienn Abstrich beim TA bei einer Kloakenspühlung festgestellt wurde (meist nach 1 1/2 Jahren) ob sich Spermien darin befinden oder nicht. Da war die Trefferquote bis Dato 100 %. Natürlich für jemanden, der gezielt 0.1 oder 1.0 sucht ein etwas langer Zeitraum zum Warten.

Zitat

palpatieren wurde als stressarme, nichtinvasive Möglichkeit noch nicht genannt...
Bitte um Erklärung Peer

8

Mittwoch, 8. Mai 2013, 16:13

Bei meinen Kornnatter-Jungtieren bestimmte ich in den ersten Lebenswochen das Geschlecht über die "poppen"-Methode. Mit sanftem Feingefühl geht das völlig problemlos bei den 4-12gr kleinen Tieren. Klappt es nicht beim ersten Mal, lasse ich das Tier in Ruhe und wiederhole das Ganze ein anderes Mal.

Ältere Nattern ab einer gewissen Größe oder adulte Neuzugänge sondiere ich selbst nach. Habe mir das vom TA zeigen lassen - man muss entsprechend sanft sein um keine Verletzungen zu verursachen, deswegen ist es unabdingbar sich das von fachkundiger Seite zeigen zu lassen. Bei größeren Tieren wie zB meinem Python wäre ich hingegen wieder etwas unsicher - da aber eher in Bezug auf die benötigte Sondendicke, da ich die 2mm dünne Metallsonde bei ihr wohl eher nicht gebrauchen kann. ;)

Schwanzvergleiche sind bei Kornnattern theoretisch möglich, ebenso wie eine Schuppenzählmethode.
Bei beiden Methoden gibt es aber zuviele Ausreißer in beide Richtungen und ohne direkte Vergleiche ist ersteres sowieso sinnlos.

Manch einer meint, dass das Geschlecht durch das Streichen über den Unterschwanzbereich erkannt werden kann, da man die Hemipenis(taschen) fühlen könne - das geht aber nicht bei Kornnattern, die sind erst zu klein, danach zu muskulös. Bei größeren Arten kann das möglich sein - oder auch nicht, keine Gewähr. :)

LG
Seriva
Stell Dir vor Du gehst in Dich - aber keiner ist da.
-
Irre explodieren nicht, wenn die Sonne sie trifft. Egal wie irre sie sind!

9

Mittwoch, 8. Mai 2013, 16:17

Hi Daniel,

Seriva beschreibt es am Ende ihres Beitrags.
Ist besonders bei Boa c. Neonaten nicht unüblich.
http://www.youtube.com/watch?v=ndI-87ObmUQ

Je nach Art gibt es andere Möglichkeiten der Bestimmung und es sollte klar sein, dass manche Arten als Neonaten oder mit Methode XY einfach nicht bestimmt werden sollten! Meine kleinen C. hortulanus zB fasst mit Sicherheit niemand zur Geschlechtsbestimmung an.
Viele Grüße,
Peer

10

Mittwoch, 8. Mai 2013, 16:18

dass manche Arten als Neonaten einfach nicht bestimmt werden sollten

Grasnattern und andere recht kleine/zerbrechliche Tiere besser auch nicht. :D

Danke für das Video - dafür darf man aber keine längeren Fingernägel haben. ;)

LG
Seriva
Stell Dir vor Du gehst in Dich - aber keiner ist da.
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Irre explodieren nicht, wenn die Sonne sie trifft. Egal wie irre sie sind!

Delakai

unregistriert

11

Mittwoch, 8. Mai 2013, 16:29

Interessant, danke für das video Peer!
Allerdings wohl eher nur für größere Neonaten zu gebrauchen denke ich. Bei meinen kleinen Würmern stelle ich mir das doch eher sehr schwierig vor zu ertasten

12

Mittwoch, 8. Mai 2013, 18:37

Die Methode die man im Video sieht nennt man auch knubbeln.
Kenne Boazüchter die so schon einige hundert Neonaten bestimmt haben, und die liegen zu fast 100% richtig.
Habe es mit Anleitung auch ein paar mal probiert. Geht ganz gut.
Bei kleinen Nattern haut das natürlich nicht hin.

13

Donnerstag, 9. Mai 2013, 12:38

Hallo!

Wie siehts denn mit dem Zählen und Vergleichen der Subcaudalia aus? Bei einigen Arten gut möglich. Kann auch gut am Natternhemd gemacht werden..

Gruß

Delakai

unregistriert

14

Donnerstag, 9. Mai 2013, 12:41

Wäre natürlcih eine Möglichkeit wenn man das Verfahren beherrscht. Manni hatte hierzu ja glaub ich mal eine Art "Guide" gemacht und gezeigt wie dies funktioniert. Hatte es aber nie gemacht.

15

Donnerstag, 9. Mai 2013, 12:46

Zählen? - Easy, oder? - ;) Wenn in der Literatur kaum Überschneidungen der Subcaudaliazahl der Geschlechter angegeben ist, sollte es sehr aussagekräftig sein!

16

Donnerstag, 9. Mai 2013, 12:58

Wenn in der Literatur kaum Überschneidungen der Subcaudaliazahl der Geschlechter angegeben ist,

Und genau DAS ist der Knackpunkt. ;)

LG
Seriva
Stell Dir vor Du gehst in Dich - aber keiner ist da.
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Irre explodieren nicht, wenn die Sonne sie trifft. Egal wie irre sie sind!

Delakai

unregistriert

18

Donnerstag, 9. Mai 2013, 13:28

Hey,
ja mit "kaum" Überschneidung wirds ja auch wieder enorm schwierig..

Hier mal die Subcaudalia der L. holbrooki

Zitat

Die Männchen weisen 46 – 59 Subcaudalia auf, die Weibchen 37 – 51
Ist nur Aussagekräftig wenn das Weibchen weniger als 46 Subcaudalia hat.
Könnte man aber als Referenz mal probieren, auch wenns bei den kleinen Natternhemden schwierig wird

19

Donnerstag, 9. Mai 2013, 13:40

Richtig...hier geht es ja um Möglichkeiten, und es ist eine. Eine Allgemeingültige ausser der DNA Untersuchung gibt es leider nicht!

Mit Lupe und Fineliner mache ich das unter Umständen. Evtl noch mit einer Kanüle. Bei größeren Gruppen von Jungtieren kann es auch hilfreich sein, da man dort genügend Vergleiche hat. Ausserdem Variert die Zahl bei Geschwistern meist nicht so stark, da gibt es schon oft eindeutige Richtungen..

ciao

20

Donnerstag, 9. Mai 2013, 13:44

Wie siehts denn mit dem Zählen und Vergleichen der Subcaudalia aus? Bei einigen Arten gut möglich. Kann auch gut am Natternhemd gemacht werden..
Wundert mich das diese Methode so spät genannt wird.
Es gibt sehr viele Nattern wo das wunderbar funktioniert und nur wenige bis garkeine Überschneidungen vorkommen.
Zumindest ist das bei den meisten Europäern so. Als Beispiel sei hier mal Z. longissimus genannt.
Weibchen: 66 bis 78 Subcaudalia
Männchen: 77 bis 92 Subcaudalia

@Delakei
Würde das auch bei Lampropelten versuchen, und du wirst feststellen das es garnicht so viele Überschneidungen gibt.