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Delakai

unregistriert

1

Mittwoch, 29. Mai 2013, 20:44

Tod eines Gefährten..

und die daraus resultierenden Erkenntnise und Überlegungen

Letzte Montag erschrak ich doch enorm. Beim Durchsprühen meines großen Chamäleonterrariums erblickte ich meinen kleinen Stinkstiefel (1.0 Ch. calyptrauts) komplett dehydriert mit eingefallenen Augen, aphatisch und völlig starr. Er war zuvor für ein paar Tage im Dickicht des Terrariums verschwunden was er, seitdem ich ihn habe, eigtl. öfters macht. Daher hatte ich mir auch keien großen Sorgen um ihn gemacht. Der Schrecken und Schock war daher umso größer als ich ihn sah.
Ich rief kurzerhand meinen Tierarzt an (es war wohlbemerkt Feiertag) und klärte ab, was ich auf die Schnelle nun tun kann, um ihn soweit zu stabilisieren, dass er transportfähig ist. Nach 3 std. Wasserbad in einer großen Schüssel (er saß auf einem Handtuch mit dem Arsch im Wasser) ging es ihm merklich geringfügig besser, die akute Wasserzufuhr scheint geholfen zu haben.
ich machte mir zuerst schwere Vorwürfe ob es ggf. ein Fehler von meiner Seite aus war dass er so aussieht. Immerhin hätte ich ihn auch früher im Terrarium suchen können?! Allerdings war das Verhalten seit 4 Jahren völlig normal von ihm.
Nach knapp 3 std. hatte er sich soweit stabilisiert, dass er auf die 1 std. Fahrt mitgenommen werden konnte. Dazu saß er in einer temperierten Styrobox auf einem sehr feuchten Handtuch, üebrstand die Fahrt relativ gut, war aber schon wieder geschwächt.
Mein TA verabreichte ihm gleich eine Vitamindosis und fügte Flüssigkeit zu.
Wir blieben töglich im Kontakt um abzuklären was denn nun los sei. Mein TA vermutete einen akuten Nierenschaden oder zumindest Probleme damit, da er zwar die Flüssigkeit umsetzt, es ihm aber 10 minuten später wieder schlechter ginge. So dümpelte das Ganze 1 Woche lang hin bis Freitag Nachmittag.
DA bekam ich den Anruf dass er es nicht geschafft hätte und er ihn gehen lies. Dies war von mir auch so verlangt, denn ich wollte sein Leid bei einem Nierenschaden nicht unnötig verlängern. Zur Not hätte auch eine Euthanasie eine Rolle gespielt, wäre keine Besserung eingetreten.
Ich bat meinen TA darium, ihn aufzumachen, um ausschließen zu können, dass ein Haltungsfehler von meiner Seite her der Grund für sein Ableben war. Am nächsten Tag bekam ich das Ergebnis.
Akutes NIerenversagen gepaart mit Leberausfall und Hodenentzüdnung.
Eine Niere war total verkümmert und funktionierte wohl seit geraumer Zeit nicht mehr. Die 2te war stark vergrößert, gab aber wohl auch den Geist auf. Die Leber zeigte verstärkte Anzeichen für ein enormes Problem. Mehrere abgeheilte Enzündungsherde liesen darauf schließen, dass er auf die 4 Jahre öfters Probleme damit hatte. Aufgrund des Nierenproblems und dem damit erhöhten Harnsäurewertes (der dürfte irgendwo unter der Decke gewesen sein) bekam er auch noch eine Hodenentzündung.
Es konnte zwar ein Haltungsfehler von meiner Seite ausgeschlossen werden, trotzdem fühlte ich mich wie vom Bus üebrfahren. Er war auf all die Jahre nicht auffällig, trank aber schon immer schlecht.
Seine Vorgeschichte war, dass er schon als Baby ein Kümmerling war, in seiner Größe und Muskulatur seinem Alter weit hinten dran war und auch von der Farbenpracht nicht wirklich ein Hingucker war. Daher hatte er auch den Namen "Stinkstiefel" von mir bekommen.
Bei weiteren Recherchen stieß ich dann darauf, dass der Züchter, von dem ich das Tier erworben habe, sämtliche Tiere, die eigtl. durch Selektierung aus der Zucht rausfallen sollten, hochgepushed werden um ein besseres Verkaufsergebnis zu erzielen. Wie man sieht auf Kosten der Tiere.

Mir stellt sich nun die Frage: Ist sowas noch zu rechtfertigen ein Tier auf Biegen und Brechen aus dem Ei zu pellen, hochzupushen um es ein paar Jahre später dann dahinsiechen zu sehen? Für mich wieder ein weiteres Beispiel dafür, dass eine Selektierung einfach sein muss, auch wenn es oftmals schwer fällt. Ich kann bei diesem Fall z.B. nicht ausschließen, dass er all die Jahre keine Schmerzen hatte. Wenn ich dran denke wird mir auch ziemlich schlecht.. All dies nur für einen besseren Umsatz? Sind wir in der Terraristik soweit gesunken dass ethisches Denken und Verhalten bei Lebewesen weit unter dem Profit steht?
Ich habe daraus meine Schlüsse gezogen und werde noch mehr Wert auf eine natürliche Selektion oder ggf. durch meien Hand wert legen und auch bei Neuerwerbungen versuchen, die Züchter besser zu durchleuchten.

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