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Phil91

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1

Dienstag, 6. August 2013, 16:37

Thiaminase bei Fischen

Hallo zusammen,

habe mal eine Frage, die ggf. etwas über den Tellerrand der Schlangenhaltung hinausgeht:

Bei vielen Thamnophis- und Natrix-Arten werden ja ganz gerne Stinte verfüttert. Dabei ist ja besonders bei Thamnophen die Problematik bekannt, dass Mangelerscheinungen auftreten können, da eben Stinte (die wahrsch. am meisten genutzten Futterfische) Thiaminase enthalten, ein Enzym, welches Thiamin/Vitamin B1 zerstört. Es ist ja daher Usus, dass entsprechende Ergänzungmittel zugefügt werden bzw. die Futterpalette um Mäuse erweitert wird.

(Ganz abgesehen davon, dass bei vielen Thamnophis- und Natrix-Arten eben keine Fische, sondern Amphibien auf der Speiseliste stehen)

Wenn aber bestimmte Fisch-Gruppen (karpfenartige und Stinte) ein solches Enzym enthalten - wie lösen diese Arten dann das Problem mit dem Vitamin B.Mangel? Thiamin ist ja ein bedeutender Funktionsfaktor des Nervensystems, auch bei Fischen.......

Grundgedanken dazu habe ich hierher: Vitamin B bei "Fischfressern"

Da ich aktuell sehr interessiert an Natrix natrix schweizeri/natrix bin, kam ich automatisch in dieses Thema hinein :whistling:

Sehr gespannt auf Anmerkungen aller Art!

Gruß

Phil
"Ich bin durchaus kein Zyniker;

ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt."

- Oscar Wilde -

steven-k

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2

Dienstag, 6. August 2013, 17:42

Hi Phil,

vorneweg: ich hab keine Ahnung, weshalb bestimmte Fische eigtl so viel Thiaminase enthalten.... vllt ist es ja sogar ein Frassschutz vor Räubern, um schlecht bekömmlich für diese zu sein... aber das ist reine Spekulation, vllt kann man das auch ergooglen.


Auch wenn die Fische viel Thiaminase enthalten, stellt sich ja auch die Frage, wo diese im Fisch vorkommt. Evt. kommt das Enzym Thiaminase nie mit dem körpereigenen Thiamin des Fisches in Kontakt oder nur reglementiert.

In Zellen aller Organismen finden sich stark toxische Substanzen (z.B Wasserstoffperoxide, Chinone uvm. ) als normale Stoffwechselzwischenprodukte und destruktive (abbauende) Enzyme, die durch die starke Kompartimentierung der Zelle durch Zellmembranen in unterschiedlichste, begrenzte Reaktionsräume eingeschlossen werden um keinen Schaden anrichten zu können bzw. nur reglementiert wirken zu können.

Deshalb haben Schlangen übrigens teils unabhängig voneinandeer häufig Phospholipasen in ihren Giften konzentriert. Diese lösen lediglich die Zellmembranen auf, wodurch sich unter anderem die zelleigenen Gifte und abbauenden Enzyme des Bissopfers unkontrolliert in der gesamten Zelle ausbreiten können und zum sicheren Absterben der Zellen führen.

Das schweift nun schon ab, soll aber zur besseren Erläuterung dienen. :P

Soviel nur als Anmerkung meinerseits ;)

Gruß, Steven

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steven-k

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3

Dienstag, 6. August 2013, 18:40

Fand gerade noch folgende Info in Bezug auf die Funktion von Thiaminase in Fischen und anderen im englichsprachigen Wikipedia:

"Its physiological role for fish, bacterial cell or insect is not known. However, in ferns it is thought to offer protection from insects "

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Thiaminase

Das mit dem Frassschutz ist also vllt auch bei diesen Fischen zumindest ein Teil der Funktion. Insbesondere bei Thamnophis merkt man ja auch, dass man den Tieren damit im Grunde Gift füttert.

Bleibe in Bezug auf das Verfüttern von Stinten und co auch bei meinem Standpunkt aus dem von dir verlinkten Thread oben, Phil.

Zitat

was hier in der Regel immer wieder als "Fischfresser" bezeichnet wird,
sind vielmehr Amphibienfresser. Nicht umsonst zeigen Naturaufnahmen von
fressenden Ringelnattern und co ganz überwiegend halb verschluckte
Amphibien (Auch bei Thamnophis spricht hier das Bildmaterial Bände).
Diese sind eben auch wesentlich leichter zu erbeuten.

Es verwundert also eigentlich nicht, dass wenn solche "Fischfresser"
ganz überwiegend mit Fisch ernährt werden, der wohl eher einen kleinen
Teil der natürlichen Ernährung ausmacht, Probleme auftauchen können. Im
Grunde könnte man dies eben auch mit der Problematik, Echsenfresser mit
Mäusen zu füttern vergleichen. Geht in einigen Fällen zwar gut, in
vielen aber eben auch nicht.

Wenn es die Probleme bei diesen Arten bei überwiegender Fisch-Ernährung
nicht gäbe, wäre auch niemand auf die Idee gekommen solche Präparate
speziell für Schlangen auf den Markt zu bringen.



Nüchtern betrachtet wird dadurch ein eher ungeeignetes Futter (wenn es
auch gerne angenommen wird, aber das werden Pommes mit Schnitzel bei
Menschen eben auch) für einige Arten erst gesundheitlich genießbar
gemacht.



So jedenfalls ist meine Einschätzung zu der Thematik.

Wobei ich nicht sagen kann, ob die bei dir im Interesse stehenden Natrix ähnlich schwerwiegende Probleme mit Stinten haben, wie z.B. Thamnophis. Da fehlt mir die eigene Erfahrung mit diesen Arten, sowie Infos dritter.

Gruß, Steven

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Phil91

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4

Dienstag, 6. August 2013, 19:48

Erstmal Danke für deine Einschätzung!

Die These mit dem Fraßschutz klingt durchaus einleuchtend. Dennoch halte ich es für fraglich:

1. Die Mangelerscheinungen äußern sich ja meist erst nach längerfristigem Verzehr dieser Fische. Daher wäre der Wirkungszeitraum (der ja "mehrere Fische lang" sein kann) ein zu langer, der Fraß würde erst recht spät gestoppt.

2. Deine, in meinen Augen durchaus richtige, Erläuterung bezüglich der natürlichen Beutettiere der genannten Arten spricht ja grundsätzlich auch dagegen. Die Mangelerscheinungen wurden soweit mir bekannt ist, bisher nur bei solchen Arten gemacht, deren Nahrungsspekrtum in der Natur Fische eher am Rande oder garnicht kennt. Rein fischfressende Arten haben diese Probleme glaube ich nicht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Ich weiß natürlich, dass Evolution dahingehend nicht immer (für uns) logisch und arbeitet, das hatten wir in anderen Themen ja bereits ;)

Zitat

stellt sich ja auch die Frage, wo diese im Fisch vorkommt. Evt. kommt das Enzym Thiaminase nie mit dem körpereigenen Thiamin des Fisches in Kontakt oder nur reglementiert.

Interessante Frage. Mir ist nur bekannt, dass hohe Konzentrationen in Kopf und Eingeweide bestehen, was aber hinsichtlich unserer BElangen auch nur eine grobe Angabe ist......

Zitat

Wobei ich nicht sagen kann, ob die bei dir im Interesse stehenden Natrix ähnlich schwerwiegende Probleme mit Stinten haben, wie z.B. Thamnophis

Soweit bin ich noch nicht :D Habe nur die Tage mal einen Blick auf die europäische Herpetofauna geworfen und bin bei Natrix natrix stehengeblieben. Daher kann ich dazu mangels Kenntnis auch nicht viel zu sagen.

Gruß

Phil
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- Oscar Wilde -

5

Mittwoch, 7. August 2013, 09:00

Hi,



zumindest bei N.n. schweizeri lässt sich das Thema relativ leicht umgehen, denn alle, die ich mit diesen Tieren kenne verfüttern nur Mäuse. Sind wohl nicht so die Fischfresser. Das war auch für mich der Grund, mich näher mit diesen Tieren auseinanderzusetzen.



Grüße



Christoph

steven-k

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6

Mittwoch, 7. August 2013, 18:25

Hi Phil,

Zitat

1. Die Mangelerscheinungen äußern sich ja meist erst nach
längerfristigem Verzehr dieser Fische. Daher wäre der Wirkungszeitraum
(der ja "mehrere Fische lang" sein kann) ein zu langer, der Fraß würde
erst recht spät gestoppt.
Weshalb zu lange? Auch wenn es länger dauert bis Symptome auftreten, ist sicher, dass bei hoher Verzehrrate schwerwiegende Probleme auftreten werden. In der Natur werden eben keine Ausgleichspräparate an die Schlangen verteilt. :P Selbst wenn gewisse Prädatoren "nur" dazu genötigt sind, eine bestimmte Art oder Artengruppe reduziert zu verzehren, ist das für die potentielle Beute ein selektiver Vorteil, da der Fraßdruck gemindert wird. Außerdem sind Schlangen ja nur der geringste Teil der potentiellen (!) Fressfeinde dieser Fischgruppen. Eine große Strumpfbandnatter wird einen einzelnen oder wenige Stinte gut wegstecken können. Wie sieht es aber mit anderen potentiellen (!) Fressfeinden aus, die z.B. nicht wesentlich größer sind als die vermeintliche Beute? Evt. treten dort ja sogar noch viel raschere Reaktionen ein. Bestes Beispiel: Thiaminase haltige Pflanzen - Insekten. (siehe Link oben) Hier ist die "Beute" (Pflanze) wesentlich größer in Relation zum potentiellen "Räuber" (Insekt in diesem Fall) . Das ganze ist für uns insofern ohnehin recht schwierig, da man den Effekt nun nicht auf Thamnophen ua. herunterbrechen kann, um Aufschluss über die Funktion zu bekommen.

Zitat

2. Deine, in meinen Augen durchaus richtige, Erläuterung bezüglich der
natürlichen Beutettiere der genannten Arten spricht ja grundsätzlich
auch dagegen. Die Mangelerscheinungen wurden soweit mir bekannt ist,
bisher nur bei solchen Arten gemacht, deren Nahrungsspekrtum in der Natur
Fische eher am Rande oder garnicht kennt.

Nein, grundsätzlich spricht das ja eben gerade nicht dagegen. ;) Es kommt dabei doch eigtl. recht schnell die Frage auf, WESHALB gerade diese (teilweiße) semiaquatischen Arten Fische anscheinend häufig meiden, obwohl diese zu genüge zu finden sind. Nur weil sie zu "doof" sind diese auch zu fangen? :huh: Könnte mir zwar vorstellen, dass es tatsächlich schwieriger ist, als einen Frosch zu fangen, aber ist das der einzige Grund? Das ist nun lediglich eine Überlegung meinerseits dazu. :)

Zitat

Rein fischfressende Arten haben diese Probleme glaube ich nicht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren
Denn wie du auch geschrieben hast, gibt es Schlangen, die dies sogar fast ausschließlich vollbringen. Hier ist nun die Frage: Werden hier evt. Fische ohne hohe Thyaminase-Konzentrationen gefressen oder haben diese Schlangen sogar physiologische Besonderheiten entwickelt um das Problem zu umgehen?

Aber das mit dem Fraßschutz ist ja auch nur eine Idee, da bedarf es wohl mehr, um soetwas abschließend herauszufinden.

VG, Steven

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7

Mittwoch, 7. August 2013, 19:40

Hi,

Zitat

Außerdem sind Schlangen ja nur der geringste Teil der potentiellen (!) Fressfeinde dieser Fischgruppen

Stimmt, mein Fehler. Der Gedanke war etwas zu regional gedacht :whistling:

Zitat

Es kommt dabei doch eigtl. recht schnell die Frage auf, WESHALB gerade diese (teilweiße) semiaquatischen Arten Fische anscheinend häufig meiden, obwohl diese zu genüge zu finden sind

Begründeter Gedanke! Dennoch wäre dabei auch der Gedanke entscheidend, wie der Lebensraum der angesprochenen Arten aussieht?! Werden die betroffenen Arten oft an Gewässern gefunden? Das fällt natürlich umso schwerer, wenn man bei Thamnophis und Natrix nur auf rudimentäres Bücher und Netz-Wissen zurückgreifen kann.

Zitat

Werden hier evt. Fische ohne hohe Thyaminase-Konzentrationen gefressen oder haben diese Schlangen sogar physiologische Besonderheiten entwickelt um das Problem zu umgehen?



Ersteres ist eine gute Frage. Wie gesagt, Verbreitungsmuster dieser Fischarten kenne ich nicht im Detail. Zweiteres geht ja schon mit meiner Eingangsfrage einher. Allerdings wissen wir bei Schlangen ja aufgrund der möglichen Folgen, dass Thiamin notwendig ist, bei Fischen scheint allein das ja zweifelhaft zu sein.

Wie gesagt, ich finde den Gedanken mit dem Fraßschutz durchaus interessant. Alleine weil man ihn gut disskutieren kann ;)
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pat-angkor

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Mittwoch, 7. August 2013, 19:57

Hi,

interessante Disskussion, die leider total an meinem Wissen vorbeigeht. ^^

Soweit ich weiß findet sich die Thiaminase in Fischen hauptsächlich im Darm. Leider habe ich dazu keine Quellenangabe mehr. Also bitte korrigieren, wenn ich falsch liege. Google hab ich noch nicht bemüht.

Vllt könnte man den Mangelerscheinungen vorbeugen, wenn man bei den verfütterten Fischen zuvor die Magen-Darm Strukturen entfernt?

Ansonsten sind die Mangelerscheinungen durch Thiaminasen bei der Ernährung von Katzen beschrieben worden, vllt lässt sich das was finden, was man auf Reptilien übertragen könnte?


Gruß Patrick


Edit: Auch wenns "nur" Wikipedia ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Thiaminmang…athie_der_Katze

Phil91

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Mittwoch, 7. August 2013, 20:04

Stimmt, Darm und Kopf sollen die Teile sein, wo das ENzym v.a. nachgewiesen wurde. Fraglich eben, wie und wo es dort genau gelagert wird, bzw. ob dort eine enzymatische Reaktion mit Thiamin möglich ist.

Und gerade der Umstand, dass es bei Katzen eine bekannte Problematik ist, erschwert die Suche (Schlagwort "Fisch,Thiaminase") bei google sehr :cursing:

An meinem Wissen geht es wie gesagt leider auch vorbei, aber genau das macht es ja so interessant :D
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steven-k

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Mittwoch, 7. August 2013, 20:25

Hi,

Zitat

Zweiteres geht ja schon mit meiner Eingangsfrage einher. Allerdings
wissen wir bei Schlangen ja aufgrund der möglichen Folgen, dass Thiamin
notwendig ist, bei Fischen scheint allein das ja zweifelhaft zu sein.
Das meinte ich nun mit meinem...

Zitat

oder haben diese Schlangen sogar physiologische Besonderheiten entwickelt um das Problem zu umgehen?
... nicht :P

Thiamin hat eine so zentrale Bedeutung in Organismen mit Nervensystemen, dass mich das nicht Vorhandensein dieses Vitamins bei Fischen mehr verwundern würde, als die Existenz von Jetis. :P Das hast du weiter oben ja im Grunde sogar auch schon angerissen. :)

Meinte damit eher, dass es evt. physiologische Anpassungen bei tatsächlich rein Fisch fressenden Schlangen gibt, die das Enzym Thiaminase nach Aufnahme zerstören etc. Insofern diese überhaupt Thiaminase-haltige Fische fressen. Im anderen Fall wäre es ja ohnehin nicht nötig. Aber auch das ist natürlich alles nur Spekulation, wie es sein könnte.

Versuchte weiter oben ja zu erklären, dass das gleichzeitige Vorkommen von Thiaminase und Thiamin in bestimmten Fischen ganz bestimmt nicht bedeutet, dass das Enzym das Thiamin im Fisch nun zu Nichte macht. Es gibt fast zu allen Stoffen in unserem (und allen anderen :P )Körper(n) passende, abbauende Enzyme. Aber diese sind eben wie gesagt kompartimentiert und darüberhinaus Gen-reguliert, sodass wenn ,nur ein regulierter Abbau dieser Stoffe (schlau Enzymsubstrate) erfolgt.

Nicht körpereigene Enzyme können da dann natürlich schon Probleme bereiten... wie eben Thiaminase in Schlangen und z.B. auch Menschen.

Hoffe, konnte das zu deiner Ausgangsfrage vllt besser rüberbringen. :)


VG, Steven

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Phil91

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11

Mittwoch, 7. August 2013, 20:38

Zitat

Versuchte weiter oben ja zu erklären, dass das gleichzeitige Vorkommen von Thiaminase und Thiamin in bestimmten Fischen ganz bestimmt nicht bedeutet, dass das Enzym das Thiamin im Fisch nun zu Nichte macht. Es gibt fast zu allen Stoffen in unserem (und allen anderen :P )Körper(n) passende, abbauende Enzyme. Aber diese sind eben wie gesagt kompartimentiert und darüberhinaus Gen-reguliert, sodass wenn ,nur ein regulierter Abbau dieser Stoffe (schlau Enzymsubstrate) erfolgt.

Das ist eigentlich doch eine sehr gute Antwort :thumbup:

Zitat

Meinte damit eher, dass es evt. physiologische Anpassungen bei tatsächlich rein Fisch fressenden Schlangen gibt, die das Enzym Thiaminase nach Aufnahme zerstören etc. Insofern diese überhaupt Thiaminase-haltige Fische fressen

Interessante weiterführende Fragen! Ich glaube, dass man sich durchaus mal mit dieser Thematik beschäftigen könnte :D
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Mittwoch, 7. August 2013, 21:17

Zitat

Ich glaube, dass man sich durchaus mal mit dieser Thematik beschäftigen könnte :D
Notier dir das Thema doch schonmal gleich für die Bachelor-Arbeit am Ende deines neuen Studiums ab Oktober ;) :dance:

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13

Mittwoch, 7. August 2013, 22:22

Ich behalte es im Hinterkopf. Wobei ich bis dahin sicherlich noch viel mehr solche Fragen finden werde. Ich kenn mich ja 8) :pardon:
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Samstag, 10. August 2013, 12:15

Hello.

Soweit ich weiss, sind keine Fälle von Mangelerscheinungen durch Thiaminase bei Schlangen der Gattung natrix infolge des Verfüttern von Stint etc bekannt. Selbst verfüttere ich auch Stint als Hauptnahrung und gebe keine Zugaben von Vit B1! Und das seit Jahren. Bei Thamnophen sind das ganz anders aus..

MfG

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hjori« (10. August 2013, 12:37)


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Samstag, 10. August 2013, 13:49

Hi Harald,

hast du eine Theorie oder Vermutung, warum Thamnophis so anfällig dafür ist bzw. Natrix eben nicht?

Auf jeden Fall eine interessante Tatsache, danke dafür!
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- Oscar Wilde -

16

Samstag, 10. August 2013, 16:36

Hallo.
Warum das genau so ist, kann ich mir nur so erklären , dass deren Stoffwechsel unterschiedlich funktioniert.... sind ja auch zwei völlig unterschiedliche Arten, die rein zufällig ähnliche Nischen in ihren Lebensräume besetzen. Wobei die Gattung Thamnophis extrem variabel und viel vielseitiger als Natrix ist. Es gibt bestimmt auch noch keine Untersuchungen zu.

Phil91

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Samstag, 10. August 2013, 17:04

Zitat

Es gibt bestimmt auch noch keine Untersuchungen zu

Ich glaube ich habe ein Talent dafür wissenschaftliche Nischen-Themen zu finden :D
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- Oscar Wilde -

18

Samstag, 10. August 2013, 23:54

Ist ja auch eigentlich wurscht , wenn Du an natrix Interesse hast, und nicht an Thamnophis. Jedenfalls für die Haltung!