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Phil91

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1

Montag, 25. November 2013, 19:00

Klimawerte recherchieren

Guten Abend zusammen :)

Ich wollte mit diesem Thread mal ein eher rudimentäres Thema ansprechen. Und zwar interessiert mich, auf welchem Weg ihr Informationen über die Klimaverhältnisse in den Herkunftsgebieten eurer Tiere holt?

Viele der hier im Forum vertretenen Arten kommen in der Literatur recht kurz und die Angaben sind allzu oft sehr allgemein gehalten. Und selbst bei "gängigen" Arten kann es durchaus spannend sein zwischen literarischer Theorie und Praxis im Verbreitungsgebiet zu vergleichen.

Würde mich sehr interessieren, zumal hier Halter von Arten ALLER Kontinente angesprochen sind ;)

Da mir persönlich ja Diagramme ganzer Länger etwas zu vage sind, gucke ich bei sowas ganz gerne bei http://www.wetteronline.de/ nach. Schön finde ich dabei, dass ich mir Tageshöchst- und nächtliche Tiefstwerte im Verlauf der letzten Jahre angucken kann und auch Luftfeuchtigkeit o.Ä. gezeigt bekomme. Leider sind nicht immer alle Angaben für einen Ort zu finden. Als erste Recherchemöglichkeit aber durchaus zu gebrauchen!

Gruß

Phil
"Ich bin durchaus kein Zyniker;

ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt."

- Oscar Wilde -

2

Montag, 25. November 2013, 19:06

Deine Quelle ist schon gut.
Wird von den Jungs hier auch genutzt.

http://www.klapperschlangen.de/klima/oaxaca.html

Ansonsten gehe ich über google oder nehme mir ein Buch.

pat-angkor

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3

Montag, 25. November 2013, 19:14

Ich vertraue da in erster Linie den Züchtern oder vorherigen Haltern.
Habe ja keine WF, sodass man da sehr gut auf die Erfahrungen zurückgreifen kann.


Mit den online-Wetterdiensten bin ich recht vorsichtig... Da ists mir schonmal mal passiert, dass zwei Dienste mir 10°C Unterschied angezeigt hatten.
Aber für die grobe Richtung finde ich die nicht schlecht.


Ansonsten nutze ich auch die von Manni angesprochenen Dinger mit den Bedruckten Seiten.

Berichte von HerpTouren sind auch nicht schlecht, sofern dort Angaben zu Temperatur und Luftfeuchte gemacht werden.
Ausserdem bieten sie den Vorteil, dass man direkt einen EInblick ins Habitat bekommt, was unerlässlich ist.


Bspw sitzen manche Tiere des V. ursinii-Komplexes auf hohen flachen Ebenen. Dort herrscht schonmal ein kalter wind. Da sie sich dort aber in kleinen Nieschen und Kuhlen verstecken haben sie ein deutlich wämeres Mirkoklima, als es zuerst den Anschein haben mag.


Gruß patrick

Phil91

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4

Montag, 25. November 2013, 19:15

Zitat

oder nehme mir ein Buch


Hi Manni, ich frage ja nicht ohne Hintergedanken ;) Habe einen Schwung Bücher bekommen, wo detailliert Fundorte angegeben sind zu denen ich Klimaverhältnisse wissen mag. Und wenn ich eins in der Uni gelernt hab, dann, dass man immer mehr als eine Quelle befragen sollte 8)

EDIT: Patrick, du bist du schnell^^

Mir geht es da auch eher im eine grobe Orientierung, wie du sagtst, genaue Angaben zu den Mikrolebensräumen gibt solch ein Dienst nicht. Für die Feinabstimmung sind Erfahrungswerte oder Angaben aus Feldherping-Berichten schon zielgerichteter und genauer. Oder eben Bücher, sofern die gesuchte Art es in welche geschafft hat ;)
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ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt."

- Oscar Wilde -

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Phil91« (25. November 2013, 19:22)


5

Montag, 25. November 2013, 19:20

Bspw sitzen manche Tiere des V. ursinii-Komplexes auf hohen flachen Ebenen. Dort herrscht schonmal ein kalter wind. Da sie sich dort aber in kleinen Nieschen und Kuhlen verstecken haben sie ein deutlich wämeres Mirkoklima, als es zuerst den Anschein haben mag.

Genau das ist ein riesiges Problem.
Es gibt Arten wo das Vorkommen um 2000 Höhenmeter und mehr variieren.
Das macht im Winter bei der Haltung durchaus 10 Grad Unterschied.
Und wenn man nicht genau weiß wo seine Tiere herkommen hat man schnell ein Problem.
Patrick kann über diesen Umstand bei seinen Hufeisennattern ein Lied singen.

Delakai

unregistriert

6

Montag, 25. November 2013, 19:38

Bei mir is das relativ einfach - ich frage einfach die Halter vor Ort wie ihre Temperaturverhältnise sind und kupfere diese auf meine Tiere um. Allerdings muss man hier auch etwas differenzieren, denn wenn es bei denen im Hochsommer 40° + hat heize ich meine Terrarien deshalb ned so hoch :P

7

Montag, 25. November 2013, 20:14

Ein tolles Thema, ich bin sehr gespannt was da noch kommt, sprich-wo gibt's wirklich gute Quellen?!
Ich habe mir gerade gedacht, dass einem eventuell diverse Reiseführer weiterhelfen könnten?!

Ich selbst frage mich das im Moment bezogen auf Malpolon insignitus........Von meiner Bezugsperson weis ich das die Eltern meiner Tiere Wildfänge vom Berg Sinai sind.
Es wurde ja schon erwähnt, dass ein paar Höhenmeter, klimatisch gleich ein paar Grad ausmachen können. Seh ich genauso. Mir wurde vom Verkäufer gesagt, die Tiere werden im Winter bei 26-28 Grad gehalten und im Sommer, so seine Worte, Vollgas. Ich habe mir auch ein Klimadiagramm gesucht, das seinen Angaben sehr nahe kommt. Ich verlasse mich nun einfach darauf, bleibt mir ja auch sonst nicht viel anderes übrig, außer eben, noch besseren Quellen. Nur WELCHE sind besser bzw. zuverlässig?!

Hier mal der Link:

http://www.iten-online.ch/klima/afrika/aegypten/dahab.htm

8

Montag, 25. November 2013, 22:18

Hi,


Bspw sitzen manche Tiere des V. ursinii-Komplexes auf hohen flachen Ebenen. Dort herrscht schonmal ein kalter wind. Da sie sich dort aber in kleinen Nieschen und Kuhlen verstecken haben sie ein deutlich wämeres Mirkoklima, als es zuerst den Anschein haben mag.

Genau das ist meiner Meinung nach wesentlich! Für mich gibt es drei Möglichkeiten. Entweder ich geh selbst ins Habitat, ach wäre das schön Europäer zu pflegen ;), lese gute! Publikationen falls vorhanden und frage Herpetologen die vor Ort sind/waren. Kontakte findet man im Internet, über Zoos, Universitäten, Literatur... Einfach durchfragen und nerven ;)
Viele Grüße,
Peer

steven-k

Meister

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Wohnort: Bonn/Koblenz

Beruf: M.o.S. Biotechnologie, molek. Physiologie

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9

Montag, 25. November 2013, 22:58

Hallo,

ich hab bei den ein oder anderen Tierchen aus meinem Bestand sogar das Glück, dass der/die Besitzer der P-Generation diese selbst aus dem ursprünglichen Habitat mitgebracht hat/haben und somit sogar selbst aus eigener Erfahrung etwas zu den klimatischen Verhältnissen vor Ort sagen können.

Ansonsten behelfe ich mir aber auch mit Daten üblicher Wtterstationen die im Netz zu finden sind, um grobe Richtwerte zu bekommen. Dann kommt auch oft noch eine kleine Portion Einfühlungsvermögen, Beobachtung etc. hinzu.

VG, Steven

"Gift in den Händen eines Weisen ist ein Heilmittel, ein Heilmittel in den Händen des Toren ist Gift." - Giacomo Casanova


pat-angkor

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10

Dienstag, 26. November 2013, 20:20

Zitat

Patrick kann über diesen Umstand bei seinen Hufeisennattern ein Lied singen.


Ja, mehr oder weniger... Mittlerweile wird's ja in Marokko auch wieder nachts unter 10°C "kalt"... nur wohl nicht sehr lange.
Wenn ich da an die Höhenlagen im Kaukasus der im Donaudelta denke... da ist das Wetter doch etwas stabiler. ;)


Die von Peer angesprochenen veröffentlichten Papers habe ich doch glatt vergessen.
Bei manchen Arten hat man da Glück und bekommt wirklich detaillierte Informationen zum Klima im Habitat.


Gruß patrick

11

Mittwoch, 27. November 2013, 07:59

Interessantes Thema.
Ich habe für meine Arten netterweise auf viel Literatur und Erfahrungswerte zurückgreifen können.
Dennoch habe ich auch mal nach Klimadiagrammen gegoogelt (allein schon, um die Regenzeiten auf Savu-Island zu finden) und sehe gewisse Schwankungen in meinen Terrarien nicht mehr so eng, da sie auch im Verbreitungsgebiet solche Schwankungen haben.

Nun gibt es ja Arten, die ein enorm großes Gebiet besiedeln.
Manchmal lässt sich die exakte Herkunft der eigenen Tiere gar nicht so genau herausfinden, wie geht ihr dann vor?
Also bei Arten, die sehr tolerant sind und in ihrem Gebiet verschiedene Zonen mit verschiedenen Klimawerten besiedeln?
Zum Beispiel Korn- oder Erdnattern. (Nur ein Beispiel, wie man die hält ist nun kein Hexenwerk. ;) )

LG
Seriva
Stell Dir vor Du gehst in Dich - aber keiner ist da.
-
Irre explodieren nicht, wenn die Sonne sie trifft. Egal wie irre sie sind!

Phil91

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12

Mittwoch, 27. November 2013, 21:39

Zitat

Also bei Arten, die sehr tolerant sind und in ihrem Gebiet verschiedene Zonen mit verschiedenen Klimawerten besiedeln?

Die Frage ist interessant bzw. bin ich auf die Antworten anderer gespannt.

Ich habe mit meinen Epicrates alvarezi ja ähnliche "Probleme". Ich habe zwar Erfahrungswerte, die den Tieren gut bekommen, wollte aber NOCH näher auf das Verbreitungsgebiet eingehen. Leider ist über die Art kaum belastbare Literatur vorhanden, von Klimaangaben will ich garnicht anfangen. Daher habe ich mir Klimaaufzeichnungen des Areals angesehen und mir die Daten genommen, die realistisch sind, mit denen die Tiere gut klarkommen und die für MICH gut realisierbar sind ;)

Ich versuchte die Schnittmenge zwischen begründeten Haltungsparametern und guter Durchführung für mich als Halter zu finden - ob ich es wirklich geschafft habe den ersten Punkt möglichst genau zu treffen wird die weitere Recherche zeigen. Haltung als Prozess quasi 8)
"Ich bin durchaus kein Zyniker;

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- Oscar Wilde -

13

Donnerstag, 28. November 2013, 08:11

Was mir in diesem Zusammenhang einfällt sind die "alten Herren" der Terraristik.
Hatten sie doch kein I-net und kaum bis gar keine Literatur.
Sie leisteten sprichwörtlich Pionierarbeit, von dessen Erfahrungen wir Heute noch profitieren.
Selbst ich musste damals noch mit zwei Büchern auskommen. (Klingelhöffer und Trutnau)
Da galt es zu testen und zu testen. Zur Hilfe hatten wir ja einen Schulatlas und noch ältere Herren. :D