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21

Montag, 26. Juli 2010, 18:33

Nö Manni, das hat nix mit den alter zu tun ;)

22

Montag, 26. Juli 2010, 18:39

Thema multivariate Verfahren:

Du schreibst ja das letztendlich eben die Parameter herangezogen werden die am meisten differieren. Jetzt frage ich mich wie das mit der Glaubwürdigkeit/Anerkennungsgrad bei solchen Papers ist. Ab und an werden Papers ja auch nicht wirklich akzeptiert -> Schlampig erarbeitet etc.
Gilt da die Regel je mehr/stärker differierende Parameter desto anerkannter ist so eine Arbeit oder würde im Zweifelsfall auch einer Reichen um so ein Paper zu belegen ?

MfG

Chris

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Filthy« (26. Juli 2010, 18:50)


23

Montag, 26. Juli 2010, 19:22

Zitat

Du schreibst ja das letztendlich eben die Parameter herangezogen werden die am meisten differieren. Jetzt frage ich mich wie das mit der Glaubwürdigkeit/Anerkennungsgrad bei solchen Papers ist. Ab und an werden Papers ja auch nicht wirklich akzeptiert -> Schlampig erarbeitet etc.
Gilt da die Regel je mehr/stärker differierende Parameter desto anerkannter ist so eine Arbeit oder würde im Zweifelsfall auch einer Reichen um so ein Paper zu belegen ?


Nicht nicht multivariaten Verfahren bedingen die Glaubwürdigkeit sondern deren adäquate Anwendung. Würde man z.B. die Hauptkomponentenanalyse (PCA) auf nur binär kodierte Daten anwenden wäre das Paper nicht sehr glaubwürdig und der Author würde klar zeigen, dass er keine Ahnung hat. Es reicht eigentlich nicht, wie hier in diesem Workshop einfach mal die Analyse laufen zu lassen, sondern man muss auch die mathematischen Hintergründe verstehen und richtig anwenden können. Allerdings sind morphometrische Verfahren seit vielen Jahren durchaus akzeptierte Methoden und es gibt eine ganze Reihe Papers und Bücher zu dem Thema, gerade in Bezug auf biologische Fragestellungen. Hier sei mal auf ein paar davon hingewiesen:

  • "Multivariate Statistics for Wildlife and Ecology Research" von Kevin McGarigal, Sam Cushman und Susan Stafford, Springer-Verlag
  • "Choosing and Using Statistics - A Biologist's Guide" von Calvin Dytham, Blackwell Publishing
  • "Analysis of Ecological Communities" von Bruce McCune und James B. Grace, mjm Publishing
  • "Ecological Diversity and Its Measurements" von Anne E. Magurran, Princeton Paperbacks

Letztendlich sind das alles ja nur statistische Verfahren, die als Hilfsmittel verwendet werden um vielleicht auf den ersten Blick nicht so offensichtliche Differenzen feststellen zu können. Man könnte auch bei genetischen Analysen hervorragend "pfuschen", wenn man z.B. eine ungeeignete Außengruppe (Outgroup) einsetzt oder ungeeignete Verfahren einsetzt. Dadurch, dass die meisten Papers, egal ob mit morphometrischem oder genetischem Inhalt, eine recht ausführliche "Materials and Methode" Sektion beinhalten, kann man sehr schnell sehen, ob die Methoden "sauber" verwendet wurden. Das oberste Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit ist natürlich auch die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Dafür muß man aber genau wissen, was der Autor gemacht hat. Es sind nicht die Parameter (Variablen bzw. Schuppenzahlen etc.), die das Paper ausmacht. Wie gesagt, es ist nur ein Hilfsmittel. Die Schlüsse, die der Autor aus einer solchen Analyse zieht ist das entscheidende, und diese werden in der "Discussion" Sektion der Arbeit gegeben. Allerdings, ja, jemand der solche Verfahren aus irgendwelchen Gründen ablehnt (wozu es eigentlich keinen vernünfttigen Grund gibt), der wird ein solches Paper wohl nie akzeptieren, aber dann gibt es auch andere, die andere Verfahren in Frage stellen. Eine Regel, was akzeptiert wird und was nicht gibt es nicht. Hauptsache ist, dass die Argumentation schlüssig ist und das angewendete Verfahren richtig angewandt wurde.

Konkret bei den multivariaten Verfahren alla PCA ist es schon von der Methode selber her gegeben, dass die höchsten Eigenwerte (Eigenvalues) die signifikantesten sind. Die dahinterliegenden Werte werden als Loadings bezeichnet (siehe angehängtes Bild PCA_Loadings.jpg).

Viele Grüße,
Wulf
»PNGPythonfan« hat folgende Datei angehängt:
  • PCA_Loadings.jpg (183,35 kB - 16 mal heruntergeladen - zuletzt: 28. April 2013, 18:10)

24

Dienstag, 27. Juli 2010, 11:32

Klasse! vielen Dank nochmal zwischendurch :) Ersetzt mir heute abend glatt mein Buch! :thumbsup:
Viele Grüße,
Peer

25

Donnerstag, 25. April 2013, 14:19

Aus gegebenem Anlass vielleicht mal ein neuer, weiterer Workshop zur Taxonomie gefällig?

  • Hi Leute,

    da ich doch sehr über gewisse Aussagen einiger User hier erschrocken bin, vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass sie garnicht wirklich wissen, wovon sie überhaupt reden, würde ich die kürzlich geäußerte Idee aufgreifen wollen, einen kleinen Sommer-Workshop "Taxonomie" zu machen. Die Frage ist nun, was interessiert Euch besonders bzw. worauf sollte ich mal detailierter eingehen? Mal ein paar Themen, die ich persönlich für interessant halte (in Klammern einige Beispiele bzw. Erläuterungen). Was meint ihr? Habt ihr noch weitere Themen, die Euch unter den Nägeln brennen (Nein, das ist kein Thema, das ist Schmutz! :D)?

    - ein Vergleich der verschiedenen Artkonzepte (was ist eigentlich eine Art, welche Merkmale weisen sie auf und wo liegen die Unterschide in den Konzepten)

    - Artbildungsmechanismen (wodurch entstehen Arten, Aufspaltung in zwei Arten, genetische Differenz, etc.)

    - als Ergänzung zu dem vorliegenden Workshop (dieser Thread) mal Vorgehensweisen und Beispiele für genetische Analysen und Auswertungen

    - Physiologie und Biogeographie in der modernen zoologischen Systematik (Unterschiede bei den Pheromonen, geographische Barrieren, Isolationsmechanismen)

    - Die Nomenklaturregeln der ICZN, warum heißt der Netzpython nun nach dem M&S Hansel? Wie ist das möglich, wieso lässt sich sowas nicht ohne weiteres verhindern und was ist falsch an der Taxonomie des australischen Ex-Taxifahrers?

26

Donnerstag, 25. April 2013, 16:39

Hi
Ich oute mich mal als taxonomischen Grünschnabel und begrüße deine Idee uns dieses Thema näher zu bringen.
Interessant ist es allemal, aber ich scheitere meistens schon bei den Basics da ich mit meinem Schulenglisch doch schnell an meine Grenzen komme da diese Paper voller "Fachbegriffe" stecken.
Da man ein Haus ja auch nicht am Dach anfängt zu bauen bin ich dafür das du ganz unten anfängst. :D
Ein paar Sachen konnten wir hier ja schon lesen.
Freue mich darauf.

27

Donnerstag, 25. April 2013, 17:37

Hallo,

finde diesen Gedanken gar nicht so schlecht, solange es verständlich erklärt wird u. nicht vorausgesetzt wird das man gewisse Vorkenntnisse hat.
Wie Manni schon erwähnte, möglichst deutsch.


Torsten

28

Donnerstag, 25. April 2013, 20:00

Guten Abend
darf ich die 2 Dateien, deren Links hier tot sind erneuern?

WÜSTER, W., YRAUSQUIN, J.L., AND MIJARES-URRUTIA, A. 2001. A NEW SPECIES OF INDIGO SNAKE FROM NORTH-WESTERN VENEZUELA (SERPENTES: COLUBRIDAE: DRYMARCHON). HERPETOLOGICAL JOURNAL, Vol. 11, pp. 157-165

http://www.naherpetology.org/pdf_files/262.pdf
__________
Henderson, R.W., Passos, P., and Feitosa, D. 2009. Geographic Variation in the Emerald Treeboa,Corallus caninus (Squamata: Boidae). Copeia 2009, No. 3, 572–582

http://www.herpetologia-mn.com/pdfs/paul…udente_2012.pdf
__________
Gruß Smaragd

Phil91

Moderator

Beiträge: 1 113

Wohnort: Ahrtal

Beruf: Student - Lehramt in Bonn

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29

Donnerstag, 25. April 2013, 20:12

N'Abend zusammen,

ich wäre auch sehr interessiert daran an die Hand genommen zu werden, was diese (in meinen Augen) komplexe Materie angeht. Dann könnte ich sicherlich mit mehr Begeisterung auf die ganzen Link eingehen, die hier diesbezüglich oft disskutiert werden.

Besonders da ich von Hoser bisher nur den Eindruck habe, dass er merkwürdig klingende Namen verteilt und Menschen mit Schlangen und dergleichen bepflastert.

Fänd ich echt ne nette Sache :)

Gruß

Phil
"Ich bin durchaus kein Zyniker;

ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt."

- Oscar Wilde -

30

Donnerstag, 25. April 2013, 21:06

Hi,

man lernt nie aus, wenn du dir also die Zeit nehmen möchtest Wulf würde ich es sehr begrüßen :)

@Smaragd: Dein zweiter Link führt nicht zum Corallus-pdf. Der korrekte Link ist:http://xa.yimg.com/kq/groups/11328708/20…me/corallus.pdf

PS: Hoser bekommt auch in der aktuellen elaphe/Terraria einen Seitenhieb...
Viele Grüße,
Peer

31

Donnerstag, 25. April 2013, 21:12

PS: Hoser bekommt auch in der aktuellen elaphe/Terraria einen Seitenhieb...

Das klingt interessant, welche Ausgabe ist denn die aktuelle?

LG
Seriva
Stell Dir vor Du gehst in Dich - aber keiner ist da.
-
Irre explodieren nicht, wenn die Sonne sie trifft. Egal wie irre sie sind!

Delakai

unregistriert

32

Donnerstag, 25. April 2013, 21:29

Titelthema "Toskana".
Abonenten haben sie schon seit Heute

33

Sonntag, 28. April 2013, 17:29

@Wulf
Es würde mich tierisch freuen, wenn du den Taxonomie-Workshop weiter führen würdest.
Das Interesse ist mit Sicherheit da.
Im Grunde finde ich deine Themenvorschläge alle ganz interessant, auch wenn die Artkonzepte (für mich) dann eher eine Auffrischung des Bio LKs wäre.
Besonders interessieren würde mich aber:
- Physiologie und Biogeographie in der modernen zoologischen Systematik (Unterschiede bei den Pheromonen, geographische Barrieren, Isolationsmechanismen)
LG René

34

Sonntag, 28. April 2013, 18:26

Besonders interessieren würde mich aber:
- Physiologie und Biogeographie in der modernen zoologischen Systematik (Unterschiede bei den Pheromonen, geographische Barrieren, Isolationsmechanismen)
LG René
Ja René, würde ich auch gern lesen, habe eigenes Interesse. Hoffe es bringt mich weiter.
Grüße Smaragd

pat-angkor

Moderator

Beiträge: 1 708

Wohnort: Köln/Bonn

Beruf: Student

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35

Sonntag, 28. April 2013, 18:56

Hi,

ich würde mich auch sehr freuen, wenn da etwas in dieser Richtung entstehen würde.
Das wäre sicherlich sehr interessant und man würde auch mal einige Hintergrundinfos bekommen, die man anwenden könnte.

Für mich besonders interessant wären die "Artbildungsmechanismen".


Viele Grüße
patrick