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1

Donnerstag, 21. August 2014, 13:55

Vipera renardi (zum Verzweifeln)

Hallo,
ich möchte euch hier mal erzählen wo unter anderem meine grauen Haare herkommen. :D
Ich besitze ja 1.1 Vipera renardi NZ13.
Als ich die Tiere übernahm frassen sie alles was man ihnen anbot. (nackte Mäuse oder Teile davon, Grillen und Heuschrecken).
Nach vier Wochen stellte das Weibchen aus mir nicht ersichtlichem Grund das fressen ein.
Alles was ich anbot (oben aufgezähltes) wurde verweigert. Versuche mit unterschiedlichen Grillen und Heuschreckenarten blieben ebenfalls erfolgslos.
Nach vier Wochen machte ich mir langsam ernsthafte Sorgen da das Tier sichtlich an Substanz verlor. (Patrick hat das Tier gesehen).
Ps. Wenn bei der ursinii und renardi-Gruppe etwas nicht stimmt bekommt man schnell die Rechnung dafür.
Durch ihren Stoffwechsel bauen sie schnell rapide ab.
Nach sechs Wochen hatte das Tier immer noch nichts gefressen und ich hatte es fast abgeschrieben.
Wer mich kennt weiss aber dass es so etwas so schnell bei mir nicht gibt.
Und so nahm ich mir einen Kescher und begab mich ins Feld um die dortigen Heuschrecken zu fangen.
Dort gab es die kleineren hellen Tiere und die größeren fast schwarzen Tiere.
Ich versuchte, da ich ganz klein rangehen wollte zu erst die kleinen Heuschrecken.
Das führte, wie könnte es anders sein, nicht zum Erfolg.
Zwei Tage später fing ich die dunklen Tiere und versuchte erneut mein Glück.
Und zack die erste dunkle Heuschrecke wurde mir aus der Pinzette gerissen und gierig gefressen.
Seit diesem Tag an frass sie willig diese Tierchen und mir fiel ein Stein vom Herzen.
Alles andere wurde aber weiter verweigert.
Ok, jetzt hatte ich sie am fressen, aber wie geht es weiter wenn ich keine Heuschrecken mehr fangen kann?
Gedanken über Gedanken. :D
Aber was soll ich sagen? seit einer Woche frisst sie wieder gierig nackte Mäuse und alles andere auch.
Blödes Vieh, da könnte man schon verrückt werden. :)
Wollte das nur mal niederschreiben.
Mache mir aber immer noch Gedanken über die Gründe der Verweigerung.
Wetter? (über Wochen schwül mit Gewitter) oder wie ist die Futterbeschaffung in der Natur? (welches Futter kann man wann finden?)
So, das war es. Genug geschrieben. :)

2

Donnerstag, 21. August 2014, 14:21

Hi Manni,

schön beschrieben und umso schöner, dass das Tier jetzt wieder stabil scheint.

Da ich bei meinen eigenen Tieren mitbekomme, wie sensibel die Tiere auf Wetterschwankungen reagieren, halte ich Deine Theorie, dass während verschiedener Witterungen verschiedene Beute bevorzugt wird durchaus für möglich.
Meine Tiere fressen zwar alle Mäuse, nehmen diese aber nicht immer. V. aspis frisst bei mir im Hochsommer lieber nachts. Tags wird hingehaltenes Futter lediglich mit einem Abwehrbiss versehen. Nachts wird einem die Maus von der Pinzette gerissen. Fällt die Temperatur, wie in den letzten Tagen, wird sich erstmal auf die Winterruhe eingestellt und gar kein Futter genommen. Bleibt die Temperatur dann wieder für mehrere Wochen auf konstanten (niedrigem) Niveua wird wieder ganz normal tags gefressen und nachts geruht.
V. berus hingegen frisst bei allen Temperaturen immer und nur tags.
Hast Du bei Deinen V. renardi auch mal versucht ungewöhnlicherweise nachts zu füttern?

Grüße Sebastian

pat-angkor

Moderator

Beiträge: 1 708

Wohnort: Köln/Bonn

Beruf: Student

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3

Donnerstag, 21. August 2014, 14:36

Hi Manni,

danke für den Bericht. ;)

Wir haben ja auch schon spekuliert, was die Gründe für ihr Verhalten sein könnten.
Ich denke immernoch, dass einer der Gründe das Wetter ist.
Auch wenn die Tiere bei mir im Kühlschrank überwintert wurden, haben sie sicherlich den milden Winter mitbekommen. Dazu kam noch das wirklich ungewöhnliche Wetter im Frühjahr welches sich ja bis jetzt auch durch den ganzen "Sommer" gezogen hat.

Die Europäer, besonders manche Vipern-Arten (Pelias, Acridophaga, aber auch manche Natternarten) scheinen da ja wirklich deutlich empfindlicher zu sein?

Zusätzlich denke ich, dass ein weiterer Grund in der Tatsache zu suchen ist, dass die Renardi-Linie ja noch recht frisch ist.
Vermutlich haben sie im "Inneren" noch eine gewisse Veranlagung zur Vorliebe für bestimmte Futtertiere je nach Jahreszeit?

Aber inwieweit das nun wirklich zutrifft kann ich nicht sagen. Das müssen die Acridophaga-Spezialisten rausfinden.
Denn ich finde es komisch, dass sie absolut Garnichts fressen wollte, obwohl sie ja wirklich schlimm aussah zwischendurch... Die wär wohl lieber verhungert, als was anderes zu fressen.


Jedenfalls freut es mich ungemein, dass du sie wieder hinbekommen hast.
Denn genau deine oben beschriebenen Mühen die du unternommen hast, um die "Olle" ( :D ) wieder ans Fressen zu bekommen, sind der Grund, warum ich die Abgabe an dich niemals bereuen werde! :thumbsup:


Gruß patrick

Tim S-K

Schüler

Beiträge: 43

Wohnort: Saarlouis

Beruf: Metallindustrie

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4

Donnerstag, 21. August 2014, 20:22

Hallo, liebe Vipera Freunde

Schöne Geschichte, Manni :).... Hut ab, dass du echt ins Feld gelaufen bist um Heuschrecken zu fangen.

Ich hatte ja mal ein Pärchen Vipera Aspis Aspis und was diese Burschen zum Teufel noch mal nicht abhaben konnten war eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Ich hatte vor knapp 2 Jahren meinen gesamten Bestand in einem ausgebauten Keller, der aber noch nie der trockenste war. Im Sommer herrschte dort eine permanent, hohe Luftfeuchtigkeit. Hinzu kommt noch, dass der Boden hier im Südwest saarländischen Gau sehr lehmig ist, so dass das Wasser bei starken Regenfällen nicht richtig absickern kann. Ergo hat man dann auch mal das Grundwasser im kellerstehen was aber glücklicherweise durch Gegenmaßnahmen wie eingelassene Pumpenschächte usw abgepumpt wird....also kein Hochwasser im Keller aber neben der ohnehin schon schwülen sommerluft in altem Gemäuer kommt dann noch zusätzliche Feuchtigkeit.

Vipera Aspis haben erst wieder im Herbst richtig gefressen als die Luft draußen kälter und somit trockener wurde.

Das fiel mir gerade ein als du die schwül, warme Temperatur erwähntest.

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