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Venomenon

Fortgeschrittener

  • »Venomenon« ist der Autor dieses Themas

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1

Dienstag, 10. Februar 2015, 01:16

Sozialverhalten bei Klapperschlangen?

Ein interessanter Artikel über das vermeintliche Sozialverhalten von Klapperschlangen. Das Thema ist es wert, diskutiert zu werden. Ist der Begriff bei Reptilien zu weit hergeholt? Auf jedenfall sind Klapperschlangen für mich persönlich die am meisten entwickelten und intelligentesten Schlangen.

http://socialsnakes.blogspot.de/2011/10/…family.html?m=1
"Der Utopist sieht das Paradies, der Realist das Paradies plus Schlange."
(Friedrich Hebbel, dt. Dichter, 1813-1863)

pat-angkor

Moderator

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2

Mittwoch, 11. Februar 2015, 12:33

Hi,

in der Tat ist das ein sehr interessantes Thema, nicht nur bei Klapperschlangen.

Der von dir verlinkte Artikel zeigt ja ganz schön Situationen auf, die auf ein vermeintliches Sozialverhalten hinweisen könnten.
Für mich sieht es allerdings noch nicht nach einem wirklichen Beweis für z.B. "Brutpflege" oder dergleichen aus. dafür finde ich persönlich die Bilder zu un-eindeutig. ;)

Allerdings bin ich auch wahrlich keine Klapperschlangenexperte. Kenne also auch nicht deren "normale" Interaktion.

Kannst du evtl. weitere Beispiele anführen?


Ich denke aber nicht, dass der Begriff für Reptilien zu weit hergeholt ist. Sozialverhalten bedeutet ja in der Tierwelt auch etwas anderes, als beim Menschen.
Klassisches Beispiel sind ja Revierbildungen (sehr gut bei Echsen zu beobachten, man denke z.B. an die Anolis mit ihren Kehllappen), Paarungsverhalten etc.

Als ein weiteres Beispiel könnte man auch (ganz weit ausgeholt) die Reaktion von Schlangen auf Ihre Pfleger betrachten.
Hier werden ja auch immer Beispiele beobachtet und geschildert, wenn z.B. Schlangen auf "ihren" Pfleger neutral bis neugierig reagieren, bei einem weiteren Fremden aber die Flucht suchen oder aggressiv reagieren. (P. reticulatus, M. amethisthina, Dendroaspis ssp.)
Hier würde man zwar nicht von Kommunikation oder dergleichen reden, aber zumindest kann man nicht von einem rein neutralen bis gleichgültigem Verhalten sprechen, da die Tiere ja zw. verschiedenen Menschen unterscheiden können müssen.

Und natürlich darf auch das Beispiel Malpolon nicht fehlen! :D
Hier ist ja schon ganz klar die Revierbildung und das Paarungsverhalten mehrfach beschrieben worden.

Ich weiß grade nicht genau, wo ich das gefunden hatte, aber in einem guten Buch wurde bei den Artbeschreibungen auch auf das (beobachtete) Sozialverhalten der verschiedenen Arten eingegangen, glaube es war im Böhme, Reptilen und Amphibien Europas...



Zitat

Auf jedenfall sind Klapperschlangen für mich persönlich die am meisten entwickelten und intelligentesten Schlangen.

Darf ich fragen, weshalb du das so siehst? Bin nur neugierig und habe mich noch nicht all zu sehr mit Klapperschlange beschäftigt. ;)


Viele Grüße

Patrick

Venomenon

Fortgeschrittener

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3

Mittwoch, 11. Februar 2015, 13:03

Hallo Patrick,

Sehr interessante und ausführliche Gedanken. Danke dir. Da ich Spätschicht habe, kann ich erst abends auf deine Fragen eingehen.

Gruss, Niko
"Der Utopist sieht das Paradies, der Realist das Paradies plus Schlange."
(Friedrich Hebbel, dt. Dichter, 1813-1863)

4

Mittwoch, 11. Februar 2015, 15:44

Auf jedenfall sind Klapperschlangen für mich persönlich die am meisten entwickelten und intelligentesten Schlangen.

Da muss ich dir teilweise etwas wiedersprechen.
Ich werfe da mal Indigonattern, Olivpythons und Malpolon ins Rennen, nur um ein paar zu nennen.
Das sind schon klasse Arten mit interessantem Verhalten.

steven-k

Meister

Beiträge: 341

Wohnort: Bonn/Koblenz

Beruf: M.o.S. Biotechnologie, molek. Physiologie

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5

Mittwoch, 11. Februar 2015, 18:18

Mir persönlich erscheinen viele Grubenottern ebenfalls sehr "reflex-gesteuert" und simpel gestrickt in ihrem Verhalten. Soll heißen berechenbarer. Von den Sinnesleistungen und anatomischen Besonderheiten her sind sie allerdings sicher sogar die Spitze der momentanen Schlangenevolution. Ebenso sind ihre Toxine in aller Regel deutlich komplexer aufgebaut, als die von den Elapiden.

Subjektiv betrachtet wirken besonders einige Elapiden und Colubriden immer wieder äußerst "intelligent" auf mich. Ophiophagus zum Beispiel bewacht nicht nur Gelege, sie bauen sogar Nester.

In Tests mit Speikobras (zum Beispiel Naja pallida) hat man vor einigen Jahren in Bonn festgestellt, dass diese Tiere nicht nur gezielt in die Augen speien, sondern aus der Bewegung und der Entfernung des potentiellen Feindes heraus abschätzen wo sich die Augen des Gegenübers befinden werden, wenn das Gift bei Ihm angekommen ist. Es wird also in Sekundenbruchteilen die Verzögerung aus Reaktionsdauer der Schlange, Giftweg/Ankunftsdauer und Feindbewegung berechnet. Eine unglaubliche Leistung, die es speziell Mungos und anderen bekannten Kobrakillern das leben etwas schwerer macht als im Fall von nicht speienden Kobras.

VG, Steven

"Gift in den Händen eines Weisen ist ein Heilmittel, ein Heilmittel in den Händen des Toren ist Gift." - Giacomo Casanova

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »steven-k« (11. Februar 2015, 18:26)


Venomenon

Fortgeschrittener

  • »Venomenon« ist der Autor dieses Themas

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6

Mittwoch, 11. Februar 2015, 23:34

Hallo zusammen ,

Ihr habt natürlich recht. Ich vergaß nämlich anzuhängen, dass ich diese Aussage (klapperschlangen sind am intelligentesten ) darauf bezog, dass ich sie im Vergleich zu meinen baumbewohnenden Grubenottern verglich. Wie Steven schon anmerkte, sind (baumbewohnende) Grubenottern sehr simpel gestrickt. Sie vertrauen auf ihre Tarnung, auch wenn sie entdeckt wurden (hoffentlich sieht er mich nicht). Sie sehen außerdem sehr schlecht und fühlen sich von ihrem Besitzer dauerhaft bedroht, wie von einem fremden Besucher. Dagegen finde ich, dass Crotalus ssp. Bzw. meine Sistrurus sehr wohl visuell einen schon bei Betreten des Zimmers fixieren, sehr relaxed ihrem Sonnenbad frönen wenn ich das Zimmer betrete, wenn aber ein Fremder das Zimmer betritt, wird der sonnige Liegeplatz sofort verlassen.
Sicher gibt es ebenso intelligentere Arten, was ich nicht bezweifle, da ich oben genannte Arten nicht halte. Ich würde mich freuen, wenn ihr eure subjektive Eindrücke was die "Intelligenz" eurer Tiere betrifft, beschreiben könntet.
Steven, was die Speikobra betrifft, habe ich schonmal über das selbe Thema eine Doku gesehen. Es ist eine unbeschreibliche Leistung, Bewegungen vorauszusehen UND auch noch die Flugbahn des Giftes zu berechnen.
"Der Utopist sieht das Paradies, der Realist das Paradies plus Schlange."
(Friedrich Hebbel, dt. Dichter, 1813-1863)

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