Da ich von einigen Leuten immer wieder gefragt werde, was ich hier in den Donauleiten bzw. beim L.A.R.S. überhaupt mache, will ich das ganze mal etwas erläutern.
Leider sind in den Donauleiten nur Otto Assmann, ich und Sebastian Zoder (Gebietsbetreuer) als aktive LARS-Mitglieder unterwegs, die sich um den Bestand von Z. longissimus, C. austriaca und L. viridis kümmern. Das heißt, wir überprüfen regelmäßig gewisse Flächen nach Fundtieren, kartieren neue oder schon bekannte Gebiete, erledigen Pflegemaßnahmen an gewissen Spots, die für die Tiere wichtig sind, von der Vegetation aber zugewuchert werden oder pflegen unsere beiden LARS-Gebiete, die zum einen gekauft und zum anderen gepachtet sind (Donauleiten Südhang und ein alter Steinbruch).
Die gefundenen Daten werden direkt an den LfU weitergeleitet, der diese Daten zur Artenschutzkartierung benötigt.
Unsere Plfegemaßnahmen im letzten Jahr z.B. waren Rückschneideaktionen am Rombachsteinbruch (LARS-Fläche), um einen sonnenexponierten Steilhang gerade für Z. longissimus wieder interessant zu machen. Wir haben hier ein großes Problem mit Brombeersträuchern und dem asiatischen Springkraut, das sich hier sehr stark ausbreitet. Daher ist es wichtig, dass wir gewisse Randbereiche zum Hang jedes Jahr aufs Neue freischneiden müssen. Früher wurde der Bahndamm ja exzessiv von der Bahn genutzt, wodurch die Vegetation immer zurückgedrängt wurde. Leider steht das Gleis seit vielen Jahren still, was für uns nun bedeutet, dass die Arbeit meist an uns hängen bleibt. Oftmals hilft uns aber auch der Landschaftspflegeverband Passau, der allerdings bezahlt werden muss. Für das Freischneiden des Bahndamms kann somit schon ein bedenklich hoher 5stelliger Bereich fällig werden. Würde man das allerdings nicht machen, wäre einer der wichtigsten Plätze, gerade für L. viridis, auf 2 Jahre für die Tiere kaum noch nutzbar.
Nebenbei kartiere ich auch noch in verschiedenen Gebieten ausserhalb der Leiten nach Z. longissimus. Es gibt seit einigen Jahren immer wieder Einzelfundnachweise gerade im Siedlungsbereich, denen ich derzeit nachgehe. Das hat u.a. auch den Grund, um die klaffende Lücke zwischen Burghausen und Passau ggf. zu schließen.
Nach einigen Hinweisen seitens der Anwohner konnte ich nun ein relativ großes, reproduktives Vorkommen im Zwischenbereich von Passau und Burghausen auftun, das dort schon seit knapp 30 Jahren beheimatet zu sein scheint. Leider fehlen uns immer noch genauere Nachweise bezüglich anderer Gebiete, wodurch wir momentan nur mutmaßen können, woher dieses Vorkommen stammt.
Letztendlich bin ich derzeit 3 - 5x die Woche unterwegs im Gelände. Gegenüber meines Wohnortes konnte ich am Montag auch eine große Population von L. agilis nachweisen die bis Dato unbekannt war. Gerade hier im Niederbayerischen Raum, wo sich P. muralis immer weiter ausbreitet ein recht seltener Fund, da die Italiener unsere agilis immer weiter verdrängen. Gerade in den Donauleiten wird es immer schwieriger, diese Tiere noch zu finden. Am Bahndamm sind sie gänzlich komplett verschwunden.