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Freitag, 15. Mai 2015, 09:05

Meine Arbeit in den Donauleiten

Da ich von einigen Leuten immer wieder gefragt werde, was ich hier in den Donauleiten bzw. beim L.A.R.S. überhaupt mache, will ich das ganze mal etwas erläutern.

Leider sind in den Donauleiten nur Otto Assmann, ich und Sebastian Zoder (Gebietsbetreuer) als aktive LARS-Mitglieder unterwegs, die sich um den Bestand von Z. longissimus, C. austriaca und L. viridis kümmern. Das heißt, wir überprüfen regelmäßig gewisse Flächen nach Fundtieren, kartieren neue oder schon bekannte Gebiete, erledigen Pflegemaßnahmen an gewissen Spots, die für die Tiere wichtig sind, von der Vegetation aber zugewuchert werden oder pflegen unsere beiden LARS-Gebiete, die zum einen gekauft und zum anderen gepachtet sind (Donauleiten Südhang und ein alter Steinbruch).
Die gefundenen Daten werden direkt an den LfU weitergeleitet, der diese Daten zur Artenschutzkartierung benötigt.
Unsere Plfegemaßnahmen im letzten Jahr z.B. waren Rückschneideaktionen am Rombachsteinbruch (LARS-Fläche), um einen sonnenexponierten Steilhang gerade für Z. longissimus wieder interessant zu machen. Wir haben hier ein großes Problem mit Brombeersträuchern und dem asiatischen Springkraut, das sich hier sehr stark ausbreitet. Daher ist es wichtig, dass wir gewisse Randbereiche zum Hang jedes Jahr aufs Neue freischneiden müssen. Früher wurde der Bahndamm ja exzessiv von der Bahn genutzt, wodurch die Vegetation immer zurückgedrängt wurde. Leider steht das Gleis seit vielen Jahren still, was für uns nun bedeutet, dass die Arbeit meist an uns hängen bleibt. Oftmals hilft uns aber auch der Landschaftspflegeverband Passau, der allerdings bezahlt werden muss. Für das Freischneiden des Bahndamms kann somit schon ein bedenklich hoher 5stelliger Bereich fällig werden. Würde man das allerdings nicht machen, wäre einer der wichtigsten Plätze, gerade für L. viridis, auf 2 Jahre für die Tiere kaum noch nutzbar.

Nebenbei kartiere ich auch noch in verschiedenen Gebieten ausserhalb der Leiten nach Z. longissimus. Es gibt seit einigen Jahren immer wieder Einzelfundnachweise gerade im Siedlungsbereich, denen ich derzeit nachgehe. Das hat u.a. auch den Grund, um die klaffende Lücke zwischen Burghausen und Passau ggf. zu schließen.
Nach einigen Hinweisen seitens der Anwohner konnte ich nun ein relativ großes, reproduktives Vorkommen im Zwischenbereich von Passau und Burghausen auftun, das dort schon seit knapp 30 Jahren beheimatet zu sein scheint. Leider fehlen uns immer noch genauere Nachweise bezüglich anderer Gebiete, wodurch wir momentan nur mutmaßen können, woher dieses Vorkommen stammt.
Letztendlich bin ich derzeit 3 - 5x die Woche unterwegs im Gelände. Gegenüber meines Wohnortes konnte ich am Montag auch eine große Population von L. agilis nachweisen die bis Dato unbekannt war. Gerade hier im Niederbayerischen Raum, wo sich P. muralis immer weiter ausbreitet ein recht seltener Fund, da die Italiener unsere agilis immer weiter verdrängen. Gerade in den Donauleiten wird es immer schwieriger, diese Tiere noch zu finden. Am Bahndamm sind sie gänzlich komplett verschwunden.

2

Freitag, 15. Mai 2015, 09:28

Interessante Arbeit.

Ps. Das Springkraut ist mittlerweile in ganz Deutschland und über die Grenzen hinweg ein riesen Problem.
Ich sprach das hier vor zwei Jahren schon an.

3

Freitag, 15. Mai 2015, 10:08

Danke für den ausführlichen Bericht.

4

Freitag, 15. Mai 2015, 13:27

Interessante Arbeit.

Ps. Das Springkraut ist mittlerweile in ganz Deutschland und über die Grenzen hinweg ein riesen Problem.
Ich sprach das hier vor zwei Jahren schon an.
Ja die Arbeit ist nicht gerade wenig und es muss hier einiges an Daten immer übermittelt werden, was oftmals einen doch großen bürokratischen Aufwand bedeutet.
Das Thema Springkraut kann wohl deutschlandweit beliebig lang fortgeführt werden. Ein hier wirklich sehr ernstzunehmendes Problem, da wir hier auch Pflanzen haben, die im Rest Deutschlands sehr selten sind und eigtl. nur noch hier wirklich großflächig vorkommen. Das wird vom Springkraut mittlerweile auch sehr bedroht. Leider lässt es sich nicht wirklich eindämmen oder gar zurückdrängen sondern immer nur wieder zurückschneiden... eine mühseelige und nervenaufreibende Arbeit.
Es gäbe ansich noch viel zu erzählen von hier - aber ich lege jedem mal ans Herz, für ein langes Wochenende hier runterzukommen und sich das Ganze selbst anzuschaun. Denn auch Passau selbst ist immer einen Besuch wert

Phil91

Moderator

Beiträge: 1 113

Wohnort: Ahrtal

Beruf: Student - Lehramt in Bonn

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5

Freitag, 15. Mai 2015, 18:11

Ich finde die Arbeit von euch da unten wirklich sinnvoll und bin sehr angetan davon, wie du ja weißt :)

Die Kartierungen insbesondere bei den Äskulapnattern werden hoffentlich in Zukunft mehr Daten bringen, die ihr und andere verwerten können.

Das Problem mit Springkraut (und hier mit Staudenknöterich) gibt es hier auch. Zumal oft der Fehler gemacht wurde die Bestände zu spät anzugreifen und dann unweigerlich die Ausbreitung zu unterstützen. Ein echtes Problem, wenn sonst exponierte Habitate durch den dichten Wuchs beschattet werden.....
"Ich bin durchaus kein Zyniker;

ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt."

- Oscar Wilde -

6

Freitag, 15. Mai 2015, 21:47

Ich finde die Arbeit von euch da unten wirklich sinnvoll und bin sehr angetan davon, wie du ja weißt :)

Die Kartierungen insbesondere bei den Äskulapnattern werden hoffentlich in Zukunft mehr Daten bringen, die ihr und andere verwerten können.

Sinnvoll auf jedenfall - muss ja auch, sonst wäres ja total für die Katz :pinch:
Naja - die Daten die ich jetzt im neuen Fundgebiet ausgewertet habe gehen direkt an das Landratsamt und somit die Untere Naturschutzbehörde und das LfU. Wir haben hier in Bayern das große Glück, dass an beiden Stellen sehr reptilieninteressierte Personen sitzen, die auch nicht davor zurückschrecken, hier selbst ins Habitat zu gehen und die Tiere zu suchen

7

Samstag, 16. Mai 2015, 13:47

Schönen Dank für die ausführlichen Informationen.

Schade das ihr so "Einzelkämpfer" seid. Hat es in der Region keine weiteren Interessierten die mitmachen können/wollen?

Wir betreuen, als DGHT Stadtgruppe ja "nur" einen kleinen Steinbruch.
Es gibt aber in Hessen auch noch die http://www.agar-hessen.de/
Und damit kommt schon eine kleine Gruppe "Arbeitswilliger" zusammen.
Auch wenn ich zu meiner Schande gestehen muss das ich, aus zeitlichen und organisatorischen Gründen, nur zu Stadtgruppen Pflegearbeiten dabei bin.

Schade das Ihr von uns aus so weit weg seid.

Grüße

Michael

8

Sonntag, 17. Mai 2015, 11:17

Hallo Michael,
es gibt hier nur ne handvoll LARS-Mitglieder, wovon aber aktiv eigtl. nur immer wir 3 (Otto, Sebastian (Gebietsbetreuer) und ich) aktiv hier arbeiten. Einige Freiwillige vom LBV können noch eingespannt werden, aber meist sind wir nie mehr wie 4-6 Leute, die hier aktiv arbeiten. Vorletztes Jahr waren sogar nur Otto und ich am Steilhang in den Donauleiten beim Freischneiden der sonnenexponierten Plätze. Da Otto aber mittlerweile auch in einem Alter jenseits des Ruhestands ist, wirds für ihn auch ned leichter.
Ich habe einige Kontakte zur AGAR in Hessen, unter Anderem Timo Spaniol, aber sowas gibt es bei uns hier nicht - leider. NABU etc. ebenso wenig. Das heißt weiterhin alleine auf weiter Flur arbeiten und, wenn möglich, den Landschaftspflegeverband einbinden. Aber das ist eben wieder mit Kosten verbunden, die zum Teil von der Stadt Passau getragen werden, zum Anderen vom LARS selbst oder eben über die Umweltschutzfinanzierung läuft. Aber hier ist der Etat recht klein, so dass alles meist bei der jährlichen Freischneideaktion der Bahndämme verbraucht wird

9

Sonntag, 17. Mai 2015, 20:59

Weiss Timo, dass Du ihn hier namentlich erwähnst?

10

Sonntag, 17. Mai 2015, 22:03

Grund Gütiger..

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