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ThorstenG

unregistriert

21

Samstag, 6. November 2010, 18:26

Hi!

Na, wo andere ihr Geld in Farbvarianten versenken, die 1 Jahr später noch 25% des Ursprungswertes haben, ist das Geld hier mal vernünftig angelegt. Ist für Wulf sicherlich überwiegend "Hobby" und Hobbys kosten nunmal Geld...

22

Samstag, 6. November 2010, 19:14

@Manni

Zitat

Dafür kommst du aber in die terraristische Hall of Fame. :D


Naja, wohl eher nicht, oder? Mit Terraristik hat das eigentlich nur wenig zu tun. Ich würde mich aber in der Tat freuen, wenn unser paper international als Referenz anerkannt werden würde. Das würde meinem Ego durchaus gut tun :streicheln:

@Thorsten,


Zitat

Na, wo andere ihr Geld in Farbvarianten versenken, die 1 Jahr später noch 25% des Ursprungswertes haben, ist das Geld hier mal vernünftig angelegt. Ist für Wulf sicherlich überwiegend "Hobby" und Hobbys kosten nunmal Geld...


Jepp, sehe ich ähnlich. Und ja, es ist für mich reines Hobby und weil ich die Notwendigkeit sah, dass mal jemand der nicht um seinen wissenschaftlichen Ruf besorgt sein muss (das muss man, wenn man Hoser in die Suppe spuckt) in der Pythontaxonomie aufräumt habe ich mir den Spaß mal geleistet.

Viele Grüße,
Wulf

23

Samstag, 6. November 2010, 23:55

Hallo Wulf,

Gratulation zu diesem sehr guten, nuetzlichen Artikel.
Es freut mich dass sich jemand diese Fleissarbeit auferlegt hat, den Nutzen sehe ich durchaus gegeben, gerade im Internationalen Jahr der Biodiversitaet!

Es ist/war wichtig aufzuraeumen, auch da gerade ja mehr und mehr (auch molekulare) Arbeiten an Reptilien durchgefuehrt werden. So etwas schafft Nachhaltigkeit.

Das ihr Hoser so diskreditiert gefaellt mir zwar, da er ja wirklich Bloedsinn gemacht hat, aber indem man seinen Namen so oft nennt verschafft man ihm eine unverdiente Anerkennung.
Denn obwohl ihr schreibt dass er ein "Amateur Herpetologist" ist (was Du ja auch bist) hebt man seine Werke fast schon in den Rang ernstzunehmender Arbeiten indem man ihn so zitiert wie ihr es getan habt.
Das nur als eine stilistische Anmerkung meinerseits, die man beim naechsten mal vielleicht anders umsetzen kann. Aber da hat jeder seine eigene Ansicht zu.
Ich hoffe Du verstehst was ich meine.

Ich freue mich jedenfalls, dass ihr/du damit (erneut) unter Beweis gestellt habt, dass man auch als Autodidakt durchaus ernstzunehmende, professionelle, wissenschaftliche Arbeiten durchfuehren kann!

Einige Dinge sind allerdings unklar bzw. schwer/nicht nachvollziehbar.

In eurem Bestimmungsschluessel fuer die Spezies und Subspezies wiederbelebt ihr die Unterart antaresia stimsoni orientalis.
Das ist zwar schoen fuer die Diversitaet, allerdings bleibt als einziges Unterscheidungsmerkmal die Anzahl der Ventralia und diese ist grossteilig ueberlappend zwischen Antaresia s.stimsoni (260-302) und A. s. orientalis (243-284). Daher duerfte eine Unterscheidung anhand einzig dieses Merkmals vielfach (fuer die meisten Tiere?) unmoeglich sein.

Zu Apodora schreibt ihr dass drei Ansaetze (Kluge, Scanlon und Rawlings) fehlschlugen Apodora wiklich von Liasis zu separieren, und ihr daher den Genus Apodora aufrechterhaltet, in Erwartung weiterer Daten.
Euer Beschluss ist fuer mich nicht nachvollziehbar, denn man kann nicht ein Genus erheben/aufrechterhalten basierend auf "nicht-Evidenz". Hier haette ich mir eine detailliertere Datenanalyse der drei Arbeiten und einen klar gefassten Standpunkt gewuenscht.

Botrochilus + Leiopython:

Zu den Arten der Gattung Leiopython hast Du ja vor 2 Jahren eine schoene Arbeit verfasst, im gleichen Zeitraum demonstrierte Rawlings dass Botrochilus und Leiopython eine Gruppe bilden und synonymisierte die Gattung Leiopython mit Botrochilus. Ihr argumentiert in eurem Artikel, dass Leiopython allerdings nicht monotypisch sei (siehe Schleip 2008 ) und dass Rawlings und Kollegen lediglich Material von L. hoserae fuer ihre Analysen verwendet haetten, nciht aber von den anderen (nun beschriebenen) Arten. Daher zoegert ihr die Synonymie mit Botrochilus anzuerkennen.
Dieser Standpunkt erscheint von verscheidenen Blickwinkeln aus sehr wackelig. Zuerst einmal hast Du bei deiner damaligen Analyse nie in Frage gestellt, dass die von Dir neu beschriebenen Arten ein und derselben Gattung (Leiopython) angehoeren, da Rawlings nun klar demonstriert hat dass Botrochilus und Leiopython eine Gruppe formen, waere es konsequent gewesen dieser Neugliederung mit allen Arten zu folgen.
Ebenso konsequent haette man Leiopython aufrecht erhalten koennen, aber nur fuer die Arten, fuer die noch nicht demonstriert wurde, dass sie naeher mit Botrochilus verwandt sind. Dies haette zu folgender Situation gefuehrt: Botrochilus boa und B. hoserae auf der einen und und Leiopython albertisi, fredparkeri etc. auf der anderen Seite. Das waere sehr komisch anzusehen, jedoch konsequent.
Die derzeitige Argumentation, die Gattung Leiopython sei nicht monotypisch und man ignoriert daher erbrachte Resultate erachte ich als sehr groben Schnitzer.

Morelia spilota:
Die Subspeziesproblematik - das ist keine einfache Nuss :)
Ihr seid der Meinung, dass spilota spilota und cheynei usw. als subspezies zu behandeln seien, gleichsam schreibt ihr dass Fyfe Morelia bredli als subspezies zu spilota ansieht, ihr wiederum erkennt sie als volle Spezies an.
Ich haette mir gewuenscht, dass der Schritt klar begruendet wird warum man bredli als volle Spezies anerkennt und weshalb cheynei oder variegata als subspezies von spilota weitergefuehrt werden.
Zu den Neuguineateppichpythons haette es mich weiterhin gefreut wenn ihr ein klein wenig auf die verschiedenen belegten Fundorte eingegangen waeret (West Papuan, Port Moresby, Trans Fly region, Rabaul New Britain).

Python bivittatus progschai:
Ihr stellt den Unterartstatus in Frage, jedoch sehe ich die Sache eigentlich recht solide, zumindest solider als die Unterschiede zwischen Antaresia s. stimsoni und A. stimsoni orientalis...
Ihr schreibt im Text von Unterschieden in den Beschuppungsmerkmalen, jedoch gebt ihr diese im Bestimmmungsschluessel nicht an, das ist sehr Schade!!!

Python molurus pimbura:
Ihr schreibt im Bestimmungsschluessel, dass Python molurus pimbura drei praeoculare habe und P. m. molurus 2

Aber weiterhin im Text diskutiert ihr:

Zitat

Th ere appears to be a range in preocular
scale counts across India, from three in the northeast, to four in the northcenter,
and two in northwest (O’Shea pers. obs.) but this data, from only
a few specimens, requires further verifi cation


Da ihr ja selber von einer grossen Variabilitaet in der Anzahl der Praeocularen bei molurus molurus berichtet haette ich dieses Merkmal mit Sicherheit nicht als Unterscheidungsmerkmal angefuehrt.

So, das waren die wesentlichen Kritikpunkte die ich beim schnellen Lesen feststellen konnte.

Ich bitte diese Kritik als das zu verstehen was sie ist, eine sachliche Auseinandersetzung mit einem Artikel. Keinesfalls eine Diskreditierung.
Ich moechte aber nochmals anmerken, dass ich groessten Respekt vor eurer Arbeit habe und sehr dankbar dafuer bin das ihr sie gemacht habt!
Allein die Literaturlisten zu den einzelnen Arten sind Gold wert!

Vielen Dank und viele Gruesse, Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Micha« (7. November 2010, 02:18)


24

Samstag, 6. November 2010, 23:58

Hallo Wulf also ich kann dir(euch) nur meinen großen Respekt aussprechen und meinen Hut ziehen für eure Arbeit, die Zeit die ihr da investiert habt,alle Achtung :thumbsup:

Bin immer wieder beeindruckt von deinem Wissen über dieverse Pythons das du dir so angeeignet hast!

Lese immer gerne etwas von dir, da es immer etwas gibt was ich noch nicht wußte und so nur dazu lernen kann ;)

Nur weiter so!
Grüße Alex ;) www.leiopython.com

25

Sonntag, 7. November 2010, 09:59

Hallo Michael,

Zitat

Einige Dinge sind allerdings unklar bzw. schwer/nicht nachvollziehbar.


Zu Antaresia stimsoni orientalis :


Zitat

In eurem Bestimmungsschluessel fuer die Spezies und Subspezies (eigentlich auch fuer die Genera) wiederbelebt ihr die Unterart antaresia stimsoni orientalis.
Das ist zwar schoen fuer die Diversitaet, allerdings bleibt als einziges Unterscheidungsmerkmal die Anzahl der Ventralia und diese ist grossteilig ueberlappend zwischen Antaresia s.stimsoni (260-302) und A. s. orientalis (243-284). Daher duerfte eine Unterscheidung anhand einzig dieses Merkmals vielfach (fuer die meisten Tiere?) unmoeglich sein.


Ja, da hast Du sogar Recht. Das Problem war, dass der Schlüssel nicht von vorne herein Bestandteil war, sondern erst angefordert wurde, als die Arbeit eigentlich schon „accepted“ war. Dann haben wir recht zügig nach Merkmalen gesucht um diesen Schlüssel zu erstellen. Offenbar ist die Färbung/Zeichnung bei diesen beiden Unterarten untergegangen. Wenn man zu lange an etwas rumarbeitet wird man offenbar betriebsblind.

Zur Gattung Apodora

Zitat

Zu Apodora schreibt ihr dass drei Ansaetze (Kluge, Scanlon und Rawlings) fehlschlugen Apodora wiklich von Liasis zu separieren, und ihr daher den Genus Apodora aufrechterhaltet, in Erwartung weiterer Daten.
Euer Beschluss ist fuer mich nicht nachvollziehbar, denn man kann nicht ein Genus erheben/aufrechterhalten basierend auf "nicht-Evidenz". Hier haette ich mir eine detailliertere Datenanalyse der drei Arbeiten und einen klar gefassten Standpunkt gewuenscht.


Das wir Apodora aufrecht erhalten haben liegt wohl daran, dass es keinen vernünftigen Grund gab, diese Gattung zu begraben. Kluge (1993) hatte die Gattung als „sedis mutabilis“, also phylogenetisch nicht genau zuordenbar eingeführt. Und genau das zeigten die nachfolgenden Analysen von Rawlings et al. (2004, 2008).
In einem Falle ist die Gattung richtig, da sie die Schwester von Liasis ist (so ja auch nach Kluge, 1993), im anderen Falle ist sie nicht richtig, da der Papua-Olivpython sich wie Liasis olivaceus verhält. Beide Analysen stützten die jeweilige Stellung nur schwach.

Zu den Gattungen Bothrochilus und Leiopython:

Zitat

Zu den Arten der Gattung Leiopython hast Du ja vor 2 Jahren eine schoene Arbeit verfasst, im gleichen Zeitraum demonstrierte Rawlings dass Botrochilus und Leiopython eine Gruppe bilden und synonymisierte die Gattung Leiopython mit Botrochilus. Ihr argumentiert in eurem Artikel, dass Leiopython allerdings nciht monotypisch sei (siehe Schleip 2008) und dass Rawlings und Kollegen lediglich Material von L. hoserae fuer ihre Analysen verwendet haetten. Daher zoegertet ihr die Synonymie mit Botrochilus anzuerkennen.

Dieser Standpunkt erscheint von verscheidenen Blickwinkeln aus etwas wackelig. Zuerst einmal hast Du bei deiner damaligen Analyse nie in Frage gestellt, dass die von Dir neu beschriebenen Arten ein und derselben Gattung (Leiopython) angehoeren, da Rawlings nun klar demonstriert hat das Botrochilus und Leiopython eine Gruppe formen, waere es konsequent gewesen dieser neugliederung mit allen arten zu folgen.


Rawlings et al. (2008) demonstrierten, dass Bothrochilus und Leiopython Schwestergattungen seien und deuteten an, dass es keinen Sinn macht, zwei monotypische Gattungen beizubehalten. Bothrochilus ist das ältere Synonym. Nun haben wir aber eine andere Ausgangssituation: Leiopython ist nicht mehr monotypisch und bisher scheint auch noch nicht klar zu sein, ob Bothrochilus das wirklich ist. Es gibt auch dort Unterschiede in den Populationen, die bisher aber nicht untersucht wurden. Ebenso fehlt eine vollständige genetische Analyse von Arten beider Gattungen. Außerdem standen wir genau an dieser Stelle vor dem Problem: Wenn wir Leiopython mit Bothrochilus synonymisieren müssen wir auch Apodora mit Liasis synonymisieren und auf der anderen Seite hätten wir an sich, so wie es jetzt ist, zb. Antaresia perthensis in eine eigene Gattung packen müssen (was Hoser ja vorgeschlagen hatte!) und auch Python regius ist die Schwester zu den anderen Python (noch eine Hoser-Gattung mehr!). Du verstehst, was ich sagen will?

Zitat

Ebenso konsequent haette man Leiopython aufrecht erhalten koennen, aber nur fuer die Arten, fuer die noch nicht demonstriert wurde, dass sie naeher mit Botrochilus verwandt sind. Dies haette zu folgender Situation gefuehrt: Botrochilus boa und B. hoserae auf der einen und und Leiopython albertisi, fredparkeri etc. auf der anderen Seite. Das waere sehr komisch anzusehen, jedoch konsequent.
Die derzeitige Argumentation, die Gattung Leiopython sei nicht monotypisch und man ignoriert daher erbrachte Resultate erachte ich als groben Schnitzer.


Ja, ich weiß! Es ist ein “fauler Kompromiss” für den wir auch noch Schelte erhalten werden.

Zu Morelia spilota und den Unterarten:

Zitat

Die Subspeziesproblematik - das ist keine einfache Nuss :)
Ihr seid der Meinung, dass spilota spilota und cheynei usw. als subspezies zu behandeln seien, gleichsam schreibt ihr dass Fyfe Morelia bredli als subspezies zu spilota ansieht, ihr wiederum erkennt sie als volle Spezies an.
Ich haette mir gewuenscht, dass der Schritt klar begruendet wird warum man bredli als volle Spezies anerkennt und weshalb cheynei oder variegata als subspezies von spilota weitergefuehrt werden.


Das ist verständlich. Das wir an der momentanen Position nichts geändert haben, liegt an mehreren Gründen: A) Aktuell ist eine Arbeit in Gange, die vielleicht dazu führen wird, dass sämtliche Unterarten eh alle genetisch kaum voneinander zu unterscheiden sind und somit ist der Unterartstatus gerade richtig. B) habe ich auch an die Terraristik gedacht! Was wäre passiert, hätten wir sämtliche Unterarten nun zu Arten erhoben. In der Teppichpythonszene wären dann auf einmal überall waschechte Arthybriden und das Chaos kann ich mir lebhaft vorstellen! Schaut man sich Morelia bredli an, stellt man fest, dass diese Art in ihrem Habitat doch sehr isoliert ist, sie also allopatrisch ist. Zudem sind die ökologischen Verhältnisse derart anders von anderen Teppichpythons, dass auch das für einen Artstatus sprechen könnte.

Zitat

Zu den Neuguineateppichpythons haette es mich weiterhin gefreut wenn ihr ein klein wenig auf die verschiedenen belegten Fundorte eingegangen waeret (West Papuan, Port Moresby, Trans Fly region, Rabaul New Britain).


Tja, da gibt es nicht viel zu sagen, denn es gibt kaum Daten. Barker und Barker hatten ja einen schönen Artikel in „Reptiles“ geschrieben, aber auch sie lieferten nur wenige Daten. Mark selber hängt ja öfter mal in Neuguinea rum, aber auch er war nicht in der Lage Daten zu liefern, die die einzelnen Populationen genauer beleuchten. Und z.B. die Tiere aus Port Moresby und aus Wipim (Trans fly), die Hoser für sein harrisoni als Typus verwendet hat, sind nicht so unterschiedlich.

Zu Python bivittatus progschai :

Zitat

Ihr stellt den Unterartstatus in Frage, jedoch sehe ich die Sache eigentlich recht solide, zumindest solider als die Unterschiede zwischen Antaresia s. stimsoni und A. stimsoni orientalis...
Ihr schreibt im Text von Unterschieden in den Beschuppungsmerkmalen, jedoch gebt ihr diese im Bestimmmungsschluessel nicht an, das ist sehr Schade!!!


Nein, wir stellen nicht den Unterartstatus in Frage, sondern die gegeben Merkmale sind recht dürftig, so dass wir eine weitergehende Untersuchung fordern. Primär wird diese Unterart durch ihre geringere Endgröße, der geringeren Eigröße und einiger Zeichnungsmerkmale unterschieden. Die Schuppenzahlen und die Beschuppung überlappt mit bivittatus bivittatus. Da standen wir vor dem Problem, dass wir auf der einen Seite Hoser dafür kritisieren, dass er auf Basis solcher allgemeinen Aussagen „generell kleiner“ Taxa einführt, auf der anderen Seite hätten wir Jacobs et al. damit „durchkommen“ lassen, wäre uns Hosers Schelte sicher gewesen, mit Recht! Ich bin durchaus der Meinung das progschai auf ordentlichen Füßen steht, aber es fehlen die handfesten Daten (und z.B. in den USA zählen eh nur noch genetische Daten).

Zu molurus pimbura :

Zitat

Ihr schreibt im Bestimmungsschluessel, dass Python molurus pimbura drei praeoculare habe und P. m. molurus 2

Aber weiterhin im Text diskutiert ihr:
Zitat
There appears to be a range in preocular scale counts across India, from three in the northeast, to four in the northcenter, and two in northwest (O’Shea pers. obs.) but this data, from only a few specimens, requires further verification

Da ihr ja selber von einer grossen Variabilitaet in der Anzahl der Praeocularen bei molurus molurus berichtet haette ich dieses Merkmal mit Sicherheit nicht als Unterscheidungsmerkmal angefuehrt.

Naja, ist ja nicht das alleinige Merkmal im Schlüssel. Also wenn drei Präokularia und noch die geringere Zahl an Subcaudalia vorhanden sind. Aber den Satz mit der Range hatte Mark eingefügt, und ich muss gestehen, dass er jetzt nicht mehr wirklich so glücklich wirkt

Zitat

Ich bitte diese Kritik als das zu verstehen was sie ist, eine sachliche Auseinandersetzung mit einem Artikel. Keinesfalls eine Diskreditierung.

Das hättest Du nicht erwähnen brauchen. Die Kritik ist berechtigt und sachlich vorgetragen! Wenn man sowas weltweit veröffentlicht, muss man auch mit jeder Art Kritik umgehen können und sich damit auseinandersetzen, sonst hätte man sowas nicht machen dürfen. Du weißt ja: „If you can’t stand the heat, get out of the kitchen!“

Zitat

Ich moechte aber nochmals anmerken, dass ich groessten Respekt vor eurer Arbeit habe und sehr dankbar dafuer bin das ihr sie gemacht habt!
Allein die Literaturlisten zu den einzelnen Arten sind Gold wert!


Danke für das Kompliment, ich gebe es auch gerne an Mark weiter. Was die Literaturliste angeht. Etliches davon ist im Netz zu finden, wenn man weiß wo. Vielleicht sollte ich die mal durchgehen und die entsprechenden Links dazuschreiben und mal in diversen Foren posten?!


Viele Grüße,
Wulf

26

Sonntag, 7. November 2010, 11:01

Hallo Wulf,

Sehr gut, danke der Antworten!

Ich moechte auch noch einmal betonen, dass es bei einem derartigen Monstrum von Artikel sicherlich schnell mal passiern kann dass sich Fehler einschleichen.

Aber ueber ein paar Aussagen in deinen Antworten bin ich etwas unzufrieden:

Botrochilus + Leiopython zieht mich echt auf, aber ich warte der Zukunft die da kommen mag ;)

Morelia Subspezies: hier anzufuehren man habe es wegen der Terraristik getan ist ein Standpunkt mit dem man sich keinen Gefallen tut. Auch dass Bredli isoliert vorkommt und daher allopatrische Entwicklung durchlief ist natuerlich wackelig (genau diesen Argumentationspunkt lasst ihr bei der hoserschen Harrisoni beschreibung ja nicht gelten!), da wir nicht wissen seit wann bredli isoliert ist. Wohl aber weist bredli ja deutlich andere Beschuppungsmerkmale auf soweit ich mich jetzt erinnere, wobei (fast) alle arten des Spilota Komplexes ueberlappende Schuppenmerkmale haben.
Du schreibst dass aktuell eine Arbeit im Gange sei, ich las vor zehn Jahren mal ein meeting abstract, dass sagte, das variegata, mcdowelli cheynei metcalfei wohl genetisch recht geringe Unteschiede aufweisen, spilota und imbricata dann schon groessere. Was allerdings aus dieser Arbeit geworden ist blieb mir verborgen, denn publiziert wurden diese Resultate nie.
Ist Dir da was anderes bekannt? und wer arbeitet daran?

Viele Gruesse, Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Micha« (7. November 2010, 18:52)


27

Sonntag, 7. November 2010, 19:19

Hallo Michael,

Zitat

Botrochilus + Leiopython zieht mich echt auf, aber ich warte der Zukunft die da kommen mag ;)


Ja, ich bin auch mal gespannt. Ich würde mal vermuten, dass wenn man mal sämtliches Material von Bothrochilus boa in den Museen untersucht und evtl. noch genetische Analysen von Exemplaren aus verschiedenen Populationen macht, kommt man zu einem erstaunlichen Ergebnis. Das ist aber nur ein Bauchgefühl. Aber prinzipiell hätte ich auch nichts gegen die Synonymisierung von Leiopython einzuwänden.

Zitat

Morelia Subspezies: hier anzufuehren man habe es wegen der Terraristik getan ist ein Standpunkt mit dem man sich keinen Gefallen tut. Auch dass Bredli isoliert vorkommt und daher allopatrische Entwicklung durchlief ist natuerlich wackelig (genau diesen Argumentationspunkt lasst ihr bei der hoserschen Harrisoni beschreibung ja nicht gelten!), da wir nicht wissen seit wann bredli isoliert ist. Wohl aber weist bredli ja deutlich andere Beschuppungsmerkmale auf soweit ich mich jetzt erinnere, wobei (fast) alle arten des Spilota Komplexes ueberlappende Schuppenmerkmale haben.


Nunja, so schlimm finde ich den Gedanken nicht, denn gerade in der Terraristik hätte das ja nun am ehesten Folgen. Den Viechern an sich ist es egal, ob man sie als Unterart führt oder als eigenständige Art. Uns fiel eigentlich kein Grund ein, das bisherige über den Haufen zu werden und entweder alle Unterarten zu Arten zu machen oder aber Morelia bredli zur Unterart zu degradieren. Zumal es bisher keine neuen Daten gibt.
Ich wollte mit der Erwähnung der vermeintlichen Allopatrie von Bredli nicht auf das Hosersche Niveau herunter, sondern aufzeigen, dass die Ökologie und Lebensweise sich auch deutlich von der der anderen Teppichpythons unterscheidet. Ich sehe nicht nur anatomische-, morphologische- und genetische Merkmale an sondern auch die Ökologie. Einige andere Teppichpythons haben ja Intergradationszonen. Das eigentliche Problem beim Spilota-Komplex ist aber doch, dass bisher noch keine wirklich handfeste Arbeit publiziert wurde.


Zitat

Du schreibst dass aktuell eine Arbeit im Gange sei, ich las vor zehn Jahren mal ein meeting abstract, dass sagte, das variegata, mcdowelli cheynei metcalfei wohl genetisch recht geringe Unteschiede aufweisen, spilota und imbricata dann schon groessere. Was allerdings aus dieser Arbeit geworden ist blieb mir verborgen, denn publiziert wurden diese Resultate nie. Ist Dir da was anderes bekannt? und wer arbeitet daran?


Ich habe vor einiger Zeit nochmal was davon gehört. Was aber konkret geplant ist bzw. wann diese Ergebnisse publiziert werden kann ich nicht sagen. Ich denke wohl spätestens in 2012 beim Worldcongress of Herpetology. Gehört hatte ich mal Ende des Jahres 2010.

Viele Grüße,
Wulf

28

Sonntag, 7. November 2010, 19:26

Hat nicht Dr. Simon Stone mal mit einer Arbeit über den Spilota Komplex begonnen ?!?

29

Samstag, 13. November 2010, 16:06

Ich weiß nicht, was Stone gemacht hat, aber ich denke, dass das bekannte Abstract eher das von Taylor et al. aus 2003 ist:


Taylor D, Rawlings L, Donnellan SC, Goodman AE. (2003) Population structure of the highly polytypic Australian carpet pythons (Reptilia: Morelia spilota) Proceedings of the 2003 Meeting of the Australian Society of Herpetologists.

Nach diesen Autoren bleiben nur noch Morelia bredlia, Morelia spilota spilota und Morelia spilota imbricata übrig.

Da das Abstract bereits 2003 rausgegeben wurde, und sich bis heute nichts an Pubklikation gezeigt hat, ist anzunehmen dass entweder noch was richtig großes ansteht, oder aber die damaligen Ergebnisse nicht mehr haltbar sind.

30

Samstag, 13. November 2010, 21:36

Hallo,

genau das war es, danke!

Aber Du schriebst:

Zitat

Ich habe vor einiger Zeit nochmal was davon gehört. Was aber konkret geplant ist bzw. wann diese Ergebnisse publiziert werden kann ich nicht sagen. Ich denke wohl spätestens in 2012 beim Worldcongress of Herpetology. Gehört hatte ich mal Ende des Jahres 2010.


Jetzt bin ich neugierig, was hast Du denn gehoert? und von wem?

Micha

31

Sonntag, 14. November 2010, 10:56

Soweit ich weiß ging es vorrangig um M.S.Metcalfei und die Tiere aus der "Gammon Ranges" Population ?!?
Und danach der "Rest" ?!?

32

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 22:17

Und wie ist die allgemeine Reaktion auf das Paper gewesen ?!?

Chondro81

unregistriert

33

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 23:27

Die witzigste war wohl diese:

http://moreliaviridis.yuku.com/topic/164…ntaxonomie.html

Als sich dann der Master of Disaster (auch bekannt als R.Hoser) selber eingeklinkt hat :beer: